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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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viel Schaden angerichtet worden, und es liegt auch viel Messing in der Gegend rum, aber bisher ist es alles nur Kaliber neun Millimeter. Auch die Projektile. Wir haben ein paar davon aus der Garagenverkleidung und aus einigen Baumstämmen rausgeholt.»
    «Und das bedeutet?», fragte Magozzi. Der Chief reagierte mit einem einseitigen Achselzucken, das beinahe unbeholfen wirkte.
    «Die Waffe, die Mr. Gilbert in der Hand hielt, war eine Smith & Wesson, Kaliber 9 Millimeter, noch warm, und er informierte uns geradeheraus, dass er das gesamte Magazin leer geschossen habe, um den zu treffen, der seiner Meinung nach auf ihn schoss. Wir werden natürlich alles ins Labor schicken, nur für den Fall, dass da draußen zwei Männer mit zwei verschiedenen Neun-Millimeter-Pistolen in die Gegend geballert haben.»
    Magozzi musterte ihn einen Moment lang. «Sie glauben gar nicht, dass es einen zweiten Schützen gegeben hat, oder?»
    Chief Boyd sah auf den blank polierten Asphalt unter seinen blank polierten Stiefeln hinunter und seufzte. «Wissen Sie, Jack Gilbert wohnt hier seit zehn Jahren – solange ich hier Chief bin – und war schon immer ein wenig… exzentrisch. Aber im Großen und Ganzen ein höllisch netter Kerl. Aber dann, vor einem Jahr oder so, schien er mehr und mehr die Kontrolle über sich zu verlieren. Viel Alkohol, viele Beschwerden von den Nachbarn, und wie ich schon sagte, wir mussten ihn mehr als einmal von der Straße holen. Einmal fuhr ich auf dem Weg zum Mittagessen die Hauptstraße entlang, und wen sehe ich? Mr. Gilbert, der auf dem Gehsteig an den Schaufenstern vorüberspaziert und außer seinem Bademantel nichts anhat. In Rekordzeit habe ich ihn in meinen Wagen verfrachtet, und als ich ihn fragte, was zum Teufel er sich dabei gedacht habe, nur im Bademantel durch die Innenstadt zu stolzieren, sah er an sich hinunter und sagte: «Ach, du heilige Scheiße.» Ich schwöre bei Gott, dem Mann war nicht klar gewesen, dass er sich nicht angezogen hatte. Hätte ihn fast eingesperrt, damit das Gericht ein psychiatrisches Gutachten angeordnet und er Hilfe bekommen hätte.»
    «Damit hätten Sie ihm vielleicht einen Gefallen getan», sagte Gino.
    Chief Boyd lachte leise. «Leider halten es die Bewohner unserer Gemeinde nicht für einen Gefallen, wenn Polizisten sie in Gewahrsam nehmen, wie gut gemeint es auch sein mag. Ich kann Ihnen sagen, in diesem Job habe ich mehr mit Politik zu tun, als ich es je wollte.»
    Magozzi nickte verständnisvoll. «Uns geht es in der Stadt zuweilen genauso. Wenn ein Streifenpolizist einen Richter mit 0,1 Promille erwischt, na ja, dann wird er sich fragen, ob es nicht auf ihn zurückfällt, wenn er das nächste Mal einen Fall vor diesen Richter bringt. Traurig, aber wahr.»
    Der Chief ließ den Blick zu einer Ansammlung penibel beschnittener Bäume wandern. «Mein Officer sagt mir, dass Sie Gilbert befragen wollen. Er ist ziemlich verstört. Ich hoffe, Sie werden mir jetzt nicht sagen, dass er ein Verdächtiger in den Uptown-Morden ist.»
    Magozzi schmunzelte. «Sie mögen ihn, nicht wahr?»
    «Ich glaube schon. Ich empfinde Sympathie für ihn. Er scheint mir zu den guten Menschen zu gehören und ist irgendwann mal vom Weg abgekommen.»
    «Nun, wir betrachten ihn im Moment nicht als Verdächtigen, aber wir glauben, dass er Informationen zurückhält, die uns helfen könnten. Wir möchten uns deswegen mit ihm unterhalten.»
    Sie fanden Jack Gilbert in sich zusammengesackt hinten im Krankenwagen. Er trug Shorts und ein Polohemd und ließ die bloßen Beine über die Kante baumeln. Er bot das genaue Bild dessen, was er war – ein schwerer Alkoholiker, der eine ausgiebige Sauftour hinter sich hatte. Trübe und verquollene Augen, fahle Haut und eine so schlaffe Mundpartie, dass man den Eindruck hatte, sie sei dabei zu schmelzen. Auf seiner Stirn trug er ein Klammerpflaster, und er presste sich eine Kühlpackung an die Wange. Er sah auf, als sie sich näherten, und prostete ihnen mit einer Flasche Wasser zu.
    «Hallo, Leute. Willkommen im Grünen. Etwas außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereichs, oder?»
    «Wie geht es Ihnen, Mr. Gilbert?», fragte Gino.
    «Ganz gut. Hier oben eine kleine Platzwunde, an der Seite ein bisschen Auaweh.» Er schüttelte die Kühlpackung. «Bin wahrscheinlich gegen einen verdammten Baum gelaufen, kann mich nicht wirklich erinnern. Ansonsten fühle ich mich spitzenmäßig.»
    Magozzi trat ein bisschen näher heran, bis Gino und er Gilbert flankierten. «Fahren Sie

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