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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Blumengeschäft blühen», sagte Magozzi.
    Jack war bereits auf seinem Sitz nach vorn gerutscht, so dringend wollte er aussteigen. «Wir haben achtundzwanzig Grad. In dieser Jahreszeit stehen für jedes Grad Celsius, um das die Temperatur über zwanzig steigt, zwei zusätzliche Autos auf dem Parkplatz.»
    «Im Ernst?»
    «Im Ernst. Halten Sie an und lassen Sie mich raus, okay?»
    Magozzi sah ihn im Rückspiegel. Zwei Sekunden in der Nähe seiner Mutter, und alle Großspurigkeit war verschwunden. «Immer mit der Ruhe. Ich suche einen Parkplatz.»
    Gino blickte finster zum Seitenfenster hinaus, noch immer kochend vor Wut, dass er mit seinen Versuchen, Informationen aus Jack herauszubekommen, so kläglich gescheitert war. «Wer sind all diese Leute? Haben die keine Arbeit? Und warum können die nicht zwischen zwei Linien parken? Jedes dieser verdammten Autos besetzt mindestens zwei Plätze.»
    Magozzi bog in dem Moment auf einen Stellplatz vor dem großen Gewächshaus ein, als Marty und Lily zur Tür herauskamen. Sie zogen beladene Rollwagen zum Pick-up eines Kunden. Marty erkannte ihren Wagen sofort, warf ihnen einen fragenden Blick zu und winkte zögernd. Er wirkte noch erstaunter, als er sah, dass Jack aus dem Auto stieg und geradewegs auf sein Mercedes-Kabrio zusteuerte, das hinten auf dem Grundstück parkte.
    «So was! Er hat sich nicht mal verabschiedet.»
    «Mieser Hund», schimpfte Gino.
    Sie warteten im Wagen und beobachteten, wie Marty unter Lilys Aufsicht Paletten auf den Pick-up lud.
    «Pullman sieht heute besser aus», merkte Magozzi an.
    «Schwere Arbeit unter Aufsicht einer Frau. Das stärkt den Charakter, wie meine Schwiegermutter meint. Zumindest ist sie mir mit dem Spruch letztes Wochenende gekommen, als sie mich auf eine Leiter gescheucht hat, damit ich die Dachrinnen säubern konnte. Sieht aus wie 'n kleines Kind in diesem Overall, oder?»
    «Wer? Lily?»
    «Ja. Geh'n wir rein und bearbeiten sie ein bisschen. Könnte ja sein, dass sie leichter zu knacken ist als ihr Sohn.»
    Magozzi protestierte. «Die verspeist dich zum Frühstück.»
    «Ich weiß. Du kümmerst dich um sie, und ich rede mit Marty.»
    Sie folgten Marty und Lily ins Gewächshaus und warteten höflich, bis ein Kunde an der Kasse bezahlt hatte und gegangen war. Es waren noch mehr Kunden im Gewächshaus, aber sie befanden sich allesamt außer Hörweite. Magozzi wollte an die Kasse treten, aber Jack platzte dazwischen, bevor er auch nur ein Wort sagen konnte.
    «Ich brauche meine Schlüssel.» Er sah kurz seine Mutter an und dann Marty. «Wo sind die?»
    Marty blickte emotionslos auf Jacks Bluterguss im Gesicht und das Pflaster auf seiner Stirn. «Bist du mit deiner großen Klappe an den Falschen geraten, Jack?»
    «Bin gegen einen Baum gerannt.»
    «Sieht dir ähnlich.»
    «Habe nur versucht, vor der Person zu fliehen, die auf mich geschossen hat.»
    Lilys Blick schnellte zu ihrem Sohn, und zum ersten Mal spürte Magozzi, dass in dieser Frau auch eine Mutter verborgen war. «Wer hat versucht, dich zu erschießen?», fauchte sie.
    Jack fing fast zu zittern an. Seit sehr langer Zeit hatte seine Mutter ihn nicht mehr direkt angesprochen. «Ich weiß nicht.»
    Und jetzt richtete sich die alte Frau auf. Ihr Blick wurde wieder hart.
    Scheiße, dachte Magozzi. Sie weiß auch etwas.
    Marty starrte Jack an, und sein Gesicht spiegelte ein Wirrwarr an Gefühlen. Wut, Abscheu, Frust und vielleicht auch ein wenig Angst. Aber hinter alledem war auch Besorgnis zu erkennen. Es überraschte Magozzi, dass Marty Pullman augenscheinlich etwas an Jack gelegen war.
    «Was wisst ihr von dieser Sache?», fragte Marty Gino.
    Gino musterte eine Frau in lilafarbenen Caprihosen, die sich mit ihrem Einkaufswagen der Kasse näherte. «Machen wir einen Spaziergang. Ich erzähle dir, was wir haben.»
    «Schlüssel», verlangte Jack abermals, als sie gehen wollten.
    Marty drehte sich um und deutete mit dem Finger auf Jack. «Keine Schlüssel. Du bleibst hier.» Er sah Lily in die Augen, als er hinzufügte: «Den ganzen Tag, die ganze Nacht, von jetzt an, bis ich was anderes sage.»
    Jack und Lily sahen ihn fassungslos an wie verdutzte Kinder.
    «Ich meine das ernst», warnte Marty, bevor er und Gino zur Tür hinausgingen.
    Jack öffnete den Mund, um etwas einzuwenden, als die Frau in den lilafarbenen Caprihosen ihm auf die Schulter tippte. «Entschuldigen Sie bitte, Sir. Können Sie mir sagen, ob das hier der richtige Dünger für Rhododendron ist?»
    Fast ohne zu

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