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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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noch vollkommen erschöpft, immer noch eine Frau, die durch die Hölle gegangen war, aber … glücklich. Erleichtert. Für Sharon Mueller war ein Streifenwagen gleichbedeutend mit der Kavallerie. Einer der ihren war gekommen, um sie nach Hause zu bringen.
    Grace erhob sich langsam, und als der Mann um den Wagen herumkam und auf sie zuging, hob sie automatisch die Waffe. Sharon funkelte sie an. »Verdammt, Grace, runter damit! Er ist einer von uns!«
    Nein, er ist einer von euch, Sharon. Nicht von Annie und mir. Nicht von uns.
    »Er ist ein Cop, Grace, genau wie ich. Missaqua County Deputy.«
    Grace ließ den Mann nicht eine Sekunde aus den Augen. Er hatte sie fast im gleichen Moment entdeckt, als sie aufgestanden war, und er war mitten in der Bewegung erstarrt, als er ihre Waffe bemerkt hatte, die Hände erhoben, die Handflächen nach vorn. Er trug Jeans und T-Shirt und Cowboystiefel, die aussahen, als wären sie ziemlich abgetragen. Er sah völlig normal aus. Setz ihn in einen Streifenwagen, und er ist auf der Stelle Cop, steck ihn in eine Tarnuniform, und er ist Soldat. »Wo ist seine Uniform?«
    Sharon verdrehte tatsächlich die Augen. »Er war außer Dienst, zu Hause, als ein Anruf wegen des Feuers kam.«
    Grace hielt die Pistole auf den Mann gerichtet, die Lippen zusammengepresst.
    »Komm schon, Grace, du kannst mir glauben. Ich hab ihm die richtigen Fragen gestellt, und er wusste die richtigen Antworten.«
    Und warum hämmert dein Herz dann so wild, Grace? Wovor hast du Angst? Na ja, das ist ziemlich einfach: Vor allem. Vor jedem. Eigentlich genau wie immer.
    Annie blieb in der Deckung hinter ihrem Busch, starrte zu Grace hinauf, wartete. Sie besaß nicht Grace’ Instinkte bezüglich gewisser Menschen und Situationen, und sie wusste es. Wenn Grace nervös war, dann gab es wahrscheinlich einen verdammt guten Grund dafür.
    »Äh, Ma’am?«, rief der Mann an Sharon gewandt. »Ihre Freundin scheint ein wenig nervös zu sein. Wir haben eine Menge Streifenwagen auf dem Weg hierher. Wenn Sie hier sitzen bleiben wollen, bis Sie sich ein wenig beruhigt haben, dann geht das in Ordnung, aber ich muss jetzt zu diesem Feuer und mich zum Dienst melden.« Er wich ein paar zögernde Schritte zurück, die Hände immer noch erhoben, immer noch völlig harmlos, was Grace schließlich ein wenig beruhigte – wie die Tatsache, dass er bereit war, ohne sie weiterzufahren.
    Sharon hob ungeduldig eine Augenbraue. »Wir haben einen gottverdammten Waldbrand ausgelöst, Grace. Los, komm raus hier und sieh dir das an! Und verdammt noch mal, steck endlich deine Waffe ein! Cops mögen es gar nicht, wenn Zivilisten auf sie zielen.«
    Grace überlegte fieberhaft. Er hatte seine Waffe im Halfter, und selbst wenn er nach Sharons Pistole im Hosenbund griff, die leichter zu ziehen war, konnte Grace ihn mühelos niederschießen.
    Sie schob die Sig zurück in das Schulterhalfter, doch sie klipste den Druckknopf nicht zu. Dann atmete sie tief durch und trat nach vorn. Annie erhob sich hinter dem Busch, um ihr zu folgen, eine dicke, wild dreinblickende Frau in einem zerrissenen, dreckstarrenden Achttausend-Dollar-Kleid, und der Mann riss die Augen auf, als er sie sah.
    »Meine Güte!«, hauchte er Sharon zu, während er Grace und Annie musterte. »Ihre Partner sehen ziemlich merkwürdig aus. Das muss ja ein eigenartiger Fall sein, an dem Sie drei arbeiten.«
    Grace blieb einen Meter vor ihm stehen, genügend Raum, um die Sig zu ziehen, nahe genug, um die Hände zu benutzen, wenn es sein musste. »Sie sehen nicht aus wie ein Cop«, sagte Grace.
    Das irritierte ihn. »Deputy David Diebel, Ma’am, von der Missaqua-County-Dienststelle. Und was das betrifft, Sie sehen nicht sehr nach Brandstiftern aus. Aber falls Sie dieses Feuer wirklich gelegt haben, dann gibt es für Sie eine Menge zu erklären, fürchte ich.«
    Grace und Annie blickten zurück in die Richtung von Four Corners und sahen jetzt das, was Sharon bereits gesehen hatte. Schwarze Rauchwolken verdunkelten den Morgenhimmel, und Flammenzungen schossen hoch über die Baumwipfel hinaus und lösten sich in brennende Funken auf, die wie von einem Strudel nach oben gesogen wurden. Und jetzt konnten sie es auch hören, ganz schwach – ein leises, fernes Brüllen, wie ein riesiges Tier, das gerade aufwachte.
    »Du lieber Himmel«, murmelte Annie und überlegte, dass das nicht wirklich gut aussah. Sie trat aus einem der Turnschuhe und spürte das Brennen, als frische Luft die Ferse traf. Die Blase

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