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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Kind. Es war unglaublich.
    Magozzi schüttelte traurig den Kopf. »Dieser Hund gibt mir manchmal das Gefühl, als wäre ich weniger wert.«
    »Da sagst du mir nichts Neues. Ich füttere ihn den ganzen lieben langen Tag mit Ben & Jerrys, und trotzdem würdigt er mich keines Blickes.« Harley winkte Magozzi zu den Sesseln in der anderen Ecke des Raums, öffnete zwei Flaschen Bier und sprach mit leiser, gemessener Stimme, damit niemand anderes ihn hören konnte: »Schon was von Grace gehört?«
    »Nein … warum? Stimmt etwas nicht?«
    »Vermutlich ist nichts, nein. Roadrunner ist nur total nervös hin und her getigert, bevor ihr beiden aufgetaucht seid, und ich will nicht, dass er wieder damit anfängt. Wenn er sich noch mehr erhitzt, schmilzt sein Anzug zu einer Pfütze aus Lycra, und ich glaube nicht, dass einer von uns Lust hat, ihn nackt zu sehen.«
    »Äh … ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was du mir sagen willst.«
    »O ja, klar, sorry. Es ist so: Vielleicht hast du davon gewusst, vielleicht auch nicht, aber Grace, Annie und Sharon sollten um vier Uhr heute Nachmittag in Green Bay sein und sich sofort nach ihrer Ankunft bei uns melden. Aber das haben sie nicht getan. Als wir bis um fünf immer noch nichts von ihnen gehört hatten, haben wir versucht, sie auf den Handys zu erreichen, aber wir bekamen keine Verbindung. Das war der Augenblick, an dem unser Chicken Little hier anfing, das Ende der Welt zu verkünden. Die drei Frauen müssten inzwischen längst in der Nähe von Green Bay sein, was bedeutet, dass ihre Handys funktionieren sollten. Ich hab versucht, Roadrunner zu beruhigen. Ich hab ihm gesagt, er soll ihnen noch eine Stunde geben, aber du weißt ja selbst, wie er ist. Also rief ich bei den Detectives in Green Bay an, mit denen sie verabredet sind, und sie wissen ebenfalls nichts. Die drei Frauen haben weder angerufen noch haben sie im Hotel eingecheckt, noch sind sie auf den Handys zu erreichen. Ich habe sehr höflich versucht, diesen dickköpfigen Hinterwäldlern meine Besorgnis zum Ausdruck zu bringen, aber der Bastard hat einfach aufgelegt, und inzwischen ist es weit nach sechs, und selbst ich werde ein wenig nervös. Sie rufen sonst immer an. Sie haben versprochen anzurufen. Sie würden ihr Versprechen nicht leichtfertig brechen, es sei denn, irgendetwas ist passiert.«
    Magozzi spürte, wie er selbst ein wenig nervös wurde, doch dann erinnerte er sich, über wen sie hier sprachen. »Komm schon, Harley. Wir reden hier von Grace und Annie. Wenn wirklich jemand dämlich genug ist, den beiden Scherereien machen zu wollen, sollten wir uns eher Gedanken um ihn machen. Außerdem haben sie Sharon bei sich. Die drei könnten es wahrscheinlich allein mit einem ganzen County aufnehmen, wenn es sein muss …«
    Harley schüttelte den zottigen Kopf. »Das ist das Problem mit euch Cops von der Mordkommission. Irgendjemand sagt was von Schwierigkeiten, und ihr denkt automatisch an böse Jungs. Roadrunner denkt eher an einen Autounfall.«
    Magozzi meinte förmlich zu spüren, wie sein Verstand quietschend zum Stehen kam, und stellte sich vor, wie die Bremslichter seiner Nervenimpulse aufleuchteten und sie abrupt den Kurs wechselten. Harley hatte Recht damit, wie Magozzis Gehirn funktionierte, doch das lag nicht nur daran, dass Magozzi ein Cop war. Der Gedanke, die außergewöhnliche Grace könnte etwas so Gewöhnliches wie einen Autounfall erleiden, war ihm nie gekommen. »Scheiße«, murmelte er und wollte sich aus dem Sessel erheben. »Ich rufe auf der Stelle bei der Wisconsin Highway Patrol an und lasse sie die Unfallberichte überprüfen …«
    »Mach dir nicht die Mühe, das hab ich schon getan. Das Arschloch von der WHP war nicht besonders kooperativ, also haben wir uns in die staatlichen Netze eingeklinkt und selbst nachgesehen. Nichts. Wenigstens nichts, über das berichtet worden wäre. Wir haben einen Tag-Alarm auf der Webseite installiert, für den Fall, dass etwas hereinkommt. Dann werden wir sofort informiert.«
    Magozzi ließ sich in den Sessel zurücksinken, blickte Harley nachdenklich an und spürte, wie die Anspannung stärker wurde und sein Magen sich verkrampfte.
    Gino kam herbeigeschlendert und stand, die Hände in den Hosentaschen, vor ihnen. »Worüber tuschelt ihr beide da?«, fragte er. »Ihr klingt fast wie zwei alte Waschweiber.«
    Magozzi wechselte einen Blick mit Harley, dann schielte er zu der Stelle hinüber, wo Roadrunner wieder angefangen hatte, auf und ab zu gehen.

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