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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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eine Spur von Lappen von der Stelle, wo die Zapfpistolen auf dem Betonboden lagen, zurück zum großen Werkstatttor. Grace folgte ihr und übergoss die Lappen mit Benzin aus dem Kanister. Dann kehrten sie durch den Kassenraum in die Werkstatt zurück und öffneten das große Tor von innen. Grace übergoss Öldosen, Lösungsmittelkanister und alles halbwegs Brennbare in der Werkstatt mit Benzin. Sie spürte die Kälte des verdunstenden Benzins auf der Haut, als sie die Spur bis zur Hintertür legte, durch die Hintertür nach draußen und zu den Autowracks hinter der Tankstelle. Dort stapelten sie weitere Lappen auf, und schließlich standen alle drei Frauen da und starrten auf das kleine Häuflein aus dunklem Gewebe.
    »Das treffen wir nie im Leben!«, sagte Annie schließlich mit einem besorgten Blick auf den Wald hinter sich.
    »Softball«, murmelte Sharon. »Badger All-State Pitcher, drei Jahre hintereinander.«
    »Honey.« Annie versetzte ihr einen leichten Stoß gegen die Schulter. »Das ist ja phantastisch.«
    Es war zu dunkel, um ihr Gesicht zu erkennen, und die Frauen wagten nicht, hier draußen im Freien die Taschenlampe zu benutzen, doch Sharon glaubte, Annie grinsen zu sehen.
    Während Grace den Haufen Lappen mit Benzin tränkte und hoffte, dass es nicht zu schnell verdunstete, gingen Annie und Sharon zurück in die Tankstelle, um ihre Molotowcocktails aus Colaflaschen einzusammeln und sie zum Waldrand zu tragen. Alles stank nach Benzin, und der Geschmack legte sich auf ihre Zungen und betäubte ihre Nasen. Als sie schließlich fertig waren, schien es ihnen, als gäbe es keine frische Luft mehr auf der Welt. Doch sie waren bereit.
    Vorsichtig – und eilig jetzt, wenig würdevoll und kühner in ihrer Hast – huschten sie zurück zum Haus, durch die Vordertür und in die Küche. Sie blieben vor dem alten vierflammigen Gasherd stehen. Der Geruch der Pilotflämmchen vermischte sich mit dem Benzingestank in ihren Nasen. Es war ein Wunder, dachte Sharon, dass sie nicht gleich an Ort und Stelle in Flammen aufgingen.
    Grace nahm zwei schwere eiserne Pfannen von Haken über dem Herd und stellte sie auf die Brenner. »Gusseisen«, murmelte sie. »Damit macht man die besten Bratkartoffeln auf der Welt.«
    Sharon nahm ihr einziges Reservemagazin aus der Blazertasche und hielt es fest umklammert, unwillig, sich davon zu trennen. Gütiger Gott, was machten sie nur? Und was, wenn sie die Munition brauchten, um sich zu verteidigen? »Bist du sicher, dass es funktioniert?«
    Annie tastete nach dem Magazin und nahm es Sharon aus der Hand, dann entlud sie es geschickt und platzierte die Patronen in den beiden Pfannen. Sie klimperten leise. »Frag mich nicht, Darling. Ich hab seit Jahren keine Patronen mehr gebraten.«
    Sharon glaubte ihr fast.
    »Mein Gott, wir müssen aussehen wie die drei Hexen in Macbeth. « Annie drehte die Brenner auf, und es gab ein leises Puff! ,als die Pilotflammen das ausströmende Gas entzündeten und die Pfannen mit den Patronen darin erhitzten.
    »Spart am Gas nicht Fleiß noch Mühe, Feuer sprühe, Kessel glühe.«
    »Los, lasst uns schnell von hier verschwinden!«, sagte Grace mit einem Blick auf ihre Armbanduhr.
    Noch fünfeinhalb Stunden.

KAPITEL 25
    Grace und Annie warteten an der offenen Tür der Tankstelle, während Sharon mit der Taschenlampe nach drinnen ging, um die Pumpen wieder einzuschalten. Noch bevor sie nach draußen kam, durchdrang das Geräusch von plätschernder Flüssigkeit auf Beton die unnatürliche Stille, und bald darauf war die Luft mit Benzingeruch durchsetzt.
    »Meine Güte, das klingt, als würde es mächtig schnell fließen«, flüsterte Annie.
    »Es ist eine Menge Benzin«, erwiderte Grace. »Es wird bis zum Waldrand fließen.«
    Großartig, dachte Annie. Selbst wenn es uns gelingt, von hier zu entkommen, werfen sie uns in ein Bundesgefängnis, weil wir einen Waldbrand gelegt haben. Es sei denn natürlich, wir verbrennen vorher zu verkohlten Aschehäufchen.
    Grace blinzelte in die Dunkelheit und versuchte die Lappenspur zu erkennen, die von den Pumpen zur Werkstatt führte. Wie lange würde ein Feuer brauchen, um dieser Spur zu folgen? Zwei Sekunden? Zwei Minuten? Würde es zu lange dauern? Oder würde es zu schnell gehen?
    Bis sie alle zum Waldrand zurückgeschlichen waren, wo sie die Molotowcocktails versteckt hatten, begann Annie den Sinn des alten Sprichworts zu verstehen, dass es vor Einbruch der Dämmerung immer am dunkelsten ist. Sie war im Allgemeinen

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