Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
Vom Netzwerk:
ganz das Wiedersehen, das sich einer der beiden vorgestellt hätte. Harley, Roadrunner, Bonar und Gino folgten den Frauen bereits in das Wohnmobil, während die beiden großen starken Jungs hinterhertrotteten, ein ganz klein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie hörten Grace bereits hinten im Wagen brüllen, kaum dass sie die Stufen hochgestiegen waren.
    »Was ist nur los mit diesem gottverdammten Ding? Ich krieg keine Verbindung!« Sie hämmerte mit einer Hand auf der Konsole herum, tippte willkürlich Nummern ein, ohne etwas zu erreichen. Niemand im Raum hatte Grace je so außer Kontrolle erlebt. Es war Roadrunner, der schließlich sanft ihre blutverschmierten Hände in die seinen nahm und beruhigend auf sie einredete. »Lass mich das machen, Grace. Wen willst du anrufen?«
    »Das FBI, Roadrunner«, sagte Annie leise. »Wir brauchen das FBI, und zwar auf der Stelle.«
    Roadrunner hatte die Verbindung zu Agent Knudsen innerhalb von zehn Sekunden stehen, und dann standen die Männer da und lauschten, als Grace sehr schnell und sehr präzise zu reden begann. Noch bevor sie geendet hatte, hatten sich die verschiedensten Emotionen auf den Gesichtern ringsum gespiegelt. Harley nahm drei Wasserflaschen aus dem Kühlschrank im Computerabteil und reichte sie den Frauen, von denen jede einzelne in den letzten vierundzwanzig Stunden mehr durchgemacht hatte, als er sich vorstellen konnte – und ganz bestimmt noch mehr als das, was er soeben gehört hatte, denn Grace kürzte alles mächtig ab. Annie war die Letzte, der Harley das Wasser gab.
    Sie stand dort in ihrem zerfetzten, dungverklebten, verdreckten Kleid und mit der chaotischen Frisur und sagte nur: »Wieso habt ihr so lange gebraucht?« Dann öffnete sie die Flasche, nahm einen tiefen Schluck – und streckte die Hand aus, um seine Wange zu streicheln. Harley senkte verlegen den Blick, denn es war das Netteste, was sie je getan hatte.
    Er bemerkte ihre Füße – einer nackt, der andere in einem lila Turnschuh. »Himmel, Annie – du siehst aus wie Cinderella!«
    Agent Knudsen war in seinem Wagen unterwegs gewesen, als der Anruf von Grace ihn erreicht hatte, nur ein paar Meilen von dem Feuer entfernt, das ihm solche Sorgen bereitet hatte, seit der erste Anruf in Sheriff Pitalas Büro eingegangen war. Vielleicht hatte Magozzi Recht gehabt – vielleicht war Zufall tatsächlich die Verbindung.
    Knudsen tätigte ein Dutzend Anrufe im Verlauf der zehn Minuten, die er benötigte, um den Maschinenschuppen zu erreichen. Als er dort eintraf, bot sich ihm ein unglaublicher Anblick. Eine Gruppe von Leuten, die unterschiedlicher nicht sein konnten, bewegte sich von einem großen silbernen Tourbus in Richtung Schuppen, angeführt von drei Frauen, die aussahen, als wären sie durch die Hölle und zurück gegangen, und einem Hund, der aussah, als hätte er sie dabei begleitet.
    Knudsen gesellte sich vor der Tür zu ihnen. Für Vorstellungen war keine Zeit, doch eine große schwarzhaarige Frau nickte ihm brüsk zu, als erwartete sie, dass er wüsste, wer sie war. Die Frau, mit der er telefoniert hatte, schätzte Knudsen.
    »Fasst nichts an da drin«, befahl sie den anderen, dann öffnete sie die Tür und führte sie an den Milchtrucks vorbei zu dem Computer an der gegenüberliegenden Wand. »Lest nur.«
    Die Männer stellten sich in einem Halbkreis um den Computer auf, während sie erklärte, was auf dem Bildschirm zu sehen war. Alle Gesichter wirkten aschfahl und geisterhaft im Neonlicht der Röhren an der Decke – das von Agent Knudsen sah am schlimmsten aus, überraschenderweise gleich gefolgt von Bonars.
    Ohne ein weiteres Wort schoss Knudsen aus dem Schuppen. Die anderen starrten weiter auf den Schirm, die ominösen Milchlaster und den Block aus Plastiksprengstoff, der neben dem Computer in der Ecke lag.
    Schließlich schob Gino ärgerlich die Hände in die Taschen, während er sich vergeblich bemühte, einen Sinn in alledem zu erkennen, was er auf dem Schirm gelesen hatte. »Ich kapier diese Zahlen nicht. Oder diese dämlichen Namen. Schrader – offline, Ambros – Ziel erfasst. Was soll das bedeuten? Ich kapier überhaupt nichts mehr.«
    »Schrader, Ambros, Ritter«, rezitierte Bonar mit tonloser Stimme. »Einer fehlt – Linde. Aber das hat nichts zu sagen. Sie waren Deutsche. Sie waren die Männer, die in den dreißiger Jahren Sarin entdeckt haben. Die Laster sind nach ihnen benannt.«
    Alle Gesichter wandten sich ihm zu.
    »Sarin?«, flüsterte Magozzi.
    Bonar

Weitere Kostenlose Bücher