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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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nicht durchgezogen.
    »Eure Freunde … haben mich angeschossen …«
    Grace runzelte die Stirn. Ihre Freunde? Nicht seine? Sagte er vielleicht doch die Wahrheit? Oder war es ein Trick? Saß er vollkommen gesund und munter da und tat, als wäre er angeschossen, damit sie durch die Hecke kriechen und nach ihm sehen würde? Um sie dann mit einem lauten »Überraschung« wegzupusten?
    »Wer sind Sie?«, fragte sie.
    »… Deputy … Deputy …« Die Stimme brach ab.
    Die drei Frauen wechselten Blicke, dann zuckten sie zusammen, als etwas Kleines, Metallisches über die Hecke segelte und vor ihnen landete. Das Mondlicht glänzte darauf, und sie sahen, dass auf dem schwarzen Rasen ein perfekt geformter Stern lag, als wäre er geradewegs vom Himmel gefallen.
    »O Gott …«, murmelte Sharon, indem sie sich vorbeugte und das Abzeichen von Missaqua County aufhob. »Wer sind Sie? Wer ist der Sheriff von Missaqua?«
    Keine Antwort.
    »Hey, Sie! Werfen Sie Ihre Waffe rüber!«
    Stille.
    Grace warf einen Blick zu Annie. »Hast du ihn gesehen? Ist er einer von ihnen?«
    Annie zuckte die Schultern. Sie war noch immer außer sich vor Empörung. »Er hat mich von hinten gepackt!«
    Sharon bewegte sich bereits lautlos zu der Stelle in der Hecke, wo Annie die Äste und Zweige durchbrochen hatte. Kurz davor hielt sie inne, nahm ihre Neun-Millimeter-Pistole und schlich mit schussbereiter Waffe weiter. Sie hatte das schon vorher eine Million Mal gemacht, und es war etwas, das ohne bewusstes Denken geschah, automatisch. Sicher, sie hatte die vergangenen Monate hinter einem Schreibtisch verbracht und sich vor der Erinnerung gedrückt, wie es war, wenn man eine Kugel in den Hals bekam. Sie hatte ihren Instinkt und ihre Sinne betäubt, doch jetzt war sie wieder Cop und hellwach.
    Sie entdeckte ihn hinter dem Gewirr dichter Zweige. Es sah aus, als würde er versuchen, die Hecke zu umarmen, unten am Boden. Sein Hemd war hellbraun, nicht tarnfarben. Die Waffe war seiner Hand entfallen und lag vor dem Busch auf dem Boden, außer Reichweite.
    Sharon stieß vorsichtig den Atem aus, blickte auf seinen Kopf und entdeckte Blut. Seine Augenlider klapperten, und er stöhnte leise.
    Sie benötigten zehn Minuten, die sie eigentlich nicht hatten, um ihn mit sich nach unten in den Sturmkeller zu schaffen.
    Ein Wunder, dass wir es geschafft haben, dachte Grace und stöhnte vor Anstrengung, während sie die letzte Stufe überwanden. Sie hatte sich seinen rechten Arm über die Schulter geschlungen, Sharon hielt den linken, und Grace war nicht sicher, ob er während des stockenden Rückzugs von der Fliederhecke in den Keller hinunter die ganze Zeit über bei Bewusstsein gewesen war. Ihr Rücken schmerzte von der Anstrengung und seinem Gewicht. Er war ein schwerer Mann.
    »Kann ich mich vielleicht kurz hinsetzen?«, fragte er mit gepresster Stimme.
    Annie schloss die Tür hinter ihnen, während die beiden anderen Frauen den Fremden vorsichtig zu Boden gleiten ließen. Er lehnte sich gegen einen Holzpfeiler und schloss die Augen.
    Nach dem Ausweis in seiner Brieftasche war er Deputy Douglas Lee von der Missaqua County Dienststelle. Sie hatten die Brieftasche hastig durchsucht, während er bewusstlos in der Hecke gelegen hatte. Grace dachte, dass sie wahrscheinlich ausgesehen hatten wie Kriminelle, die im Mondlicht einen Blick auf ihre Beute warfen.
    Sie musterte ihn von oben bis unten, während er die Augen geschlossen hielt. Wahrscheinlich gehörte er nicht zu den Psychos in Uniform dort draußen – es sei denn, die lokale Polizeidienststelle war in diese Geschichte verwickelt. Andererseits konnten Ausweise gefälscht werden, und die Uniform war möglicherweise Bestandteil einer geschickten Verkleidung.
    Grace schloss die Augen und massierte sich die Nasenwurzel. Nichts war mehr so, wie es schien. Was aussah wie eine malerische Landschaft in Wisconsin, war in Wirklichkeit ein blutiges Schlachtfeld, Männer, die aussahen wie Angehörige der U. S. Army, waren in Wirklichkeit eiskalte Killer, die Frauen in Blumenkleidern erschossen und wahrscheinlich auch sie töten würden, wenn es ihnen gelang.
    Plötzlich sackte das Kinn des Fremden auf die Brust, und seine Augenlider zuckten nicht mehr.
    Annie starrte erschrocken auf ihn hinunter. »Ist er tot?«
    »Nein«, sagte Grace. »Er ist nicht tot. Er atmet noch. Er ist nur soeben wieder bewusstlos geworden.«
    »Glaubst du, dass er wirklich ein Deputy ist?«
    Sharon zuckte die Schultern. »Das Abzeichen sieht echt

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