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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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blieb dort. Er konzentrierte sich darauf. »Wir müssen von hier verschwinden. Wir müssen jemandem erzählen, was hier passiert ist und was diese Leute vorhaben.«
    Annie gab Sharon einen Stoß mit dem Ellbogen. »Hey, warum ist uns das bis jetzt noch nicht eingefallen?«
    Lee erkannte die Stimme der Dicken, die er im Gebüsch gefangen hatte – die Wilde. Wer zur Hölle war sie? Und wer zur Hölle war die mit der Pistole, die ihn so drohend in Schach hielt, und was hatten die beiden mit einem Kingsford Deputy zu tun? Waren sie verheiratet? Hatten sie Ehemänner? Kinder vielleicht? Verdammt, er kannte nicht mal ihre Namen. Irgendwann, wenn er sie hier herausgebracht hatte, würden sie zusammen ein Bier trinken gehen, und dann würde er all diese Fragen stellen, zusammen mit einer Million anderer, aber das musste warten.
    »Ich hab Ihnen gesagt, dass wir das bereits versucht haben«, entgegnete Grace wütend und ungeduldig, weil dieser Trottel offensichtlich nicht zugehört hatte. »Zweimal. Es sind zu viele von ihnen, und im Augenblick sind zwar alle draußen bei ihrem Kordon, aber sie warten nur darauf, dass wir es erneut versuchen.«
    Lee biss die Zähne zusammen gegen den Schmerz in seinem Schädel und gegen die Übelkeit, die wie eine schwarze Blase in ihm aufstieg, als er sich von dem Holzpfeiler abstieß und aufrecht zu sitzen versuchte. Er wurde nicht ohnmächtig. Gut. Schritt eins, reiß dich zusammen, Lee, sagte er zu sich. Alles hängt allein von dir ab.
    »Die Straße durch Four Corners ist fast eine Meile lang. Die Gegend ist zu ausgedehnt für einen Kordon, um wirklich effektiv zu sein. Sie müssten tausend Männer einsetzen, um das Gebiet so dicht abzuriegeln, dass es keine Lücken mehr gibt.«
    Annie schnaubte. »Wohl nicht gut aufgepasst in der Polizeischule, Honey. Alles liegt noch in Sichtweite, man formt einen länglichen Kordon, keinen Kreis, und kommt mit weniger als hundert Leuten aus.«
    Lee blinzelte in Richtung der Stimme. Die Dicke wieder. Die Wilde. Herrgott, was war sie? Eine Mathematiklehrerin etwa? »Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen, Ma’am. Wenn sie nicht genügend Leute sind, um sich an den Händen zu halten, muss es irgendwo eine Lücke geben. Ich werde sie finden.«
    Annie schwieg und schloss resigniert die Augen. Man konnte einfach nicht reden mit einem Mann, wenn dieser anfing, wie ein Mann zu denken. Der Deputy wollte, dass es im Kordon eine Lücke gab, also gab es eine. Ein Penis war offensichtlich mit Genie gleichzusetzen.
    Lee versuchte aufzustehen. Er hatte die Finger um den Holzpfeiler gekrallt und zog sich daran hoch. Einen Augenblick lang schwankte er benommen, dann war Sharon bei ihm und stützte ihn am Ellbogen. »Wir sind bereits zu dem Schluss gekommen, dass es zu gefährlich wäre. Wir haben einen anderen Plan.«
    Lee schüttelte den Kopf und wollte lächeln, doch er bedauerte die Bewegung augenblicklich, als er von Schwindel übermannt wurde. Er atmete tief durch und wartete, bis die Übelkeit abklang. »Ich bin sicher, dass Sie sich bemüht haben, Ladys, aber ich würde mich ein gutes Stück besser fühlen, wenn Sie einfach hier sitzen und warten würden, bis ich mit Hilfe zurück bin.«
    »Ach du meine Güte!«, sagte Grace angewidert, und sie wurde richtig wütend, als Lee erneut zu reden anfing, höflich, aber in jenem herablassenden Ton, den immer noch viele Männer Frauen gegenüber benutzten.
    »Hören Sie, Ma’am«, sagte er sanft. »Ich weiß, Sie glauben, der Versuch wäre hoffnungslos, sonst hätten Sie es selbst längst getan. Verdammt, da draußen lauert eine Bande von Jungen mit Schnellfeuergewehren – das reicht, um jeden in Angst zu versetzen. Ich verstehe das sehr gut. Aber es sind keine Supermänner, verstehen Sie? Es muss einen Weg an ihnen vorbei geben – Sie haben ihn nur noch nicht gefunden. Ich muss es versuchen. Es ist mein Job.«
    Sharon entfernte sich einen Schritt von ihm und sah ihn an. »Was glauben Sie eigentlich, mit wem Sie es hier zu tun haben? Mit einer Bande verwöhnter Hausfrauen in langen Kleidern, die mit weißen Taschentüchern winken und auf ihre Rettung warten?« Ihre Stimme zitterte vor Empörung. »Ich habe die gleiche Ausbildung wie Sie, ich bin Deputy Sheriff und außerdem Profiler beim FBI, und was meine beiden Begleiterinnen angeht, sie sind uns beiden bei weitem überlegen, glauben Sie mir. Ich verstehe Ihren Beschützerimpuls. Ich weiß, was Sie glauben, tun zu müssen, und warum sie glauben, es tun zu

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