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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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haben.»
    Smith trat ins Haus und folgte dem voranstapfenden Lederberg in das Zimmer, wo die anderen um den Tisch saßen. «Guten Morgen, Ms MacBride, Ms Belinsky, Mr Roadrunner.»
    Die beiden Frauen nickten ihm von ihren Plätzen aus zu, doch der Mann im Ganzkörpertrikot sprang auf, lächelte und gab ihm tatsächlich die Hand. Smith kam sich vor, als hätte er einen Raum voll zurückhaltender Erwachsener betreten, die sich einen jungen Cockerspaniel hielten. «Einfach nur Roadrunner», sagte der Mann mit einem Grinsen. «Mr Roadrunner – Meine Güte, das hört sich vielleicht komisch an. Wollen Sie einen Kaffee?»
    «Nein, vielen Dank, ich habe bereits gefrühstückt. Und ich möchte mich im Namen des FBI noch einmal bei Ihnen allen bedanken für das großzügige Angebot, uns zu unterstützen.»
    Grace musste sich sehr zusammennehmen, um nicht die Augen zu verdrehen. Was diese FBI-Agenten auch von sich gaben, es klang immer wie auswendig gelernt. Stattdessen nickte sie nur zustimmend. «Wollen wir dann mal hoch ins Büro gehen und anfangen?»
    «Ehe wir das tun, gäbe es noch ein paar Grundregeln abzusprechen …»
    «Da haben Sie allerdings recht», fiel ihm Harley ins Wort. «Also reden wir doch mal Klartext. Wir verstoßen hier an einem Tag gegen mehr Gesetze als die ganzen kleinen Hacker von der Tagung in einem Jahr. Die Software zu entwickeln, die Sie haben wollen, ist nicht das Problem; aber wenn wir diese Typen wirklich für Sie ausfindig machen sollen, müssen wir noch eine ganze Tonne weiterer Gesetze brechen, bis wir überhaupt damit anfangen können. Ich persönlich mache das nicht, wenn Sie uns dabei über die Schulter schauen, damit Sie irgendwann in ferner Zukunft mal gegen uns aussagen können.»
    Smith nickte. «In Ordnung.»
    «Ich glaube nämlich nicht, dass Ihnen klar ist, wie leicht wir hier mehrere hundert Jahre Knast zusammenkriegen, weil …» Harley hielt inne und blinzelte verwirrt. «Wie – ‹in Ordnung›?»
    «Ich bin nicht hier, um mich in Ihre Arbeit einzumischen. Meine Aufgabe besteht hauptsächlich darin, zwischen Ihnen, Washington und den anderen beteiligten Ordnungskräften zu vermitteln, Sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten und Ihnen nach Bedarf Vorschläge zu machen, in welche Richtung Sie weiterarbeiten könnten. Außerdem soll ich mich ständig in unmittelbarer Nähe dieser Datenträger hier aufhalten …» Er klopfte auf seine Aktentasche. «… die ich daher wieder mitnehmen werde, sobald ich Ihre Räumlichkeiten am Abend verlasse. Es handelt sich um hochsensible, streng geheime Daten zu den Vorgehensweisen bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität, die Sie unter keinen Umständen auf Ihre Festplatten kopieren dürfen.»
    «Wir haben unorthodoxe Arbeitszeiten, Agent Smith», warf Grace ein. «Mitunter auch rund um die Uhr.»
    «Ich bin darauf gefasst, wenn nötig vierundzwanzig Stunden am Tag im Einsatz zu sein. Ich werde mich so unauffällig wie möglich verhalten, aber anwesend sein muss ich.»
    Annie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. «Wie sieht es denn mit Ihren Computerkenntnissen aus?»
    «Gar nicht so schlecht.»
    «Dann wissen Sie ja sicher, dass jeder von uns diese Daten direkt vor Ihrer Nase kopieren könnte.»
    Smith nickte. «Das ist mir klar. Aber ich muss Sie bitten, das nicht zu tun. Die Dateien enthalten die Historie der Suchformulare, die wir in den letzten Monaten entwickelt haben …»
    «Hat irgendeines davon funktioniert?», erkundigte sich Grace.
    «Äh … nein …»
    «Warum in aller Welt sollten wir sie dann kopieren wollen?»
    Smiths Kiefermuskulatur verkrampfte sich. «Um beispielsweise Abbilder der Strategien zu haben, die bereits ausprobiert wurden, damit Sie keine Zeit verschwenden müssen. Vor allem aber erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer undichten Stelle, wenn diese Daten noch auf einem weiteren Computersystem gespeichert werden.»
    «Unsere Daten hackt keiner», knurrte Harley.
    «Das mag schon sein, aber wenn wir die Anzahl der Computer beschränken, auf denen die Daten enthalten sind, sind eventuelle Sicherheitslücken leichter zurückzuverfolgen.»
    Annie bedachte ihn mit dem nachsichtigen Lächeln, das sie geistig Minderbemittelten vorbehielt. «Dann werden die ganzen kleinen Gauner, die Sie mit Ihrer Tagung geködert haben, damit sie die Drecksarbeit für Sie erledigen, diese Sachen also auch nicht zu Gesicht bekommen?»
    Smiths Rückgrat versteifte sich kaum merklich. Anscheinend hatte man

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