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Monströs (German Edition)

Monströs (German Edition)

Titel: Monströs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Karlden
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dem dritten Stick, der in unserem Haus versteckt war. Als ich begann hier im Hotel zu arbeiten, bemerkte ich, dass Zurbriggen einen Detektiv beauftragt hatte, Erkundigungen über die neuen Eigentümer des Hotels einzuholen. Der Detektiv durchforstete daraufhin unter anderem auch das Internet nach Informationen. Den Hacker, den ich schon beauftragt hatte, Mattfelds Aufenthaltsort zu ermitteln, wies ich an, dem Detektiv die Beweise auf dem USB-Stick anzubieten. Als Zurbriggen die Beweise in die Hände bekam, benutzte er sie gegen Mattfeld und Baltes als Druckmittel, wie ich später herausfand, um sein Treiben im Keller ungestraft fortsetzen zu können. Allerdings mussten Mattfeld und Baltes nun davon ausgehen, dass die gute Staatsanwältin Dr. Weyrich ein doppeltes Spiel getrieben hatte und die Beweise kopiert und auch anderweitig verkauft hatte. Sie musste deshalb sterben.«
    Ein fremdes Geräusch zunächst leise, doch schnell lauter werdend, ließ Selmas Lächeln und Martins konzentrierten Gesichtsausdruck einfrieren. Martin hatte mit seinen Fragen verzweifelt versucht, ein Loch in ihrer Deckung zu reißen. Bisher vergeblich und jetzt hörte er das deutliche Knattern der Rotoren eines Helikopters. Selma löschte schnell das kleine Licht in der Kabine. Es sollte nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und es war auch nicht mehr notwendig. Die Wolken hatten sich verzogen, ebenso wie der Sturm, und der Morgen dämmerte.
    Der Helikopter sauste über die Kabine hinweg und landete oben auf der Plattform vor dem Hoteleingang.
    »Jetzt ist es an der Zeit, die Vorstellung enden zu lassen«, sagte Selma.
     

63
     
    Andreas Burger, der Chef, der kleinen Polizeistation in Zermatt, hatte sich Karl Wallers Geschichte, der ihm fröstelnd an seinem Schreibtisch gegenübersaß, ruhig zu Ende angehört. Zuvor hatte er Karl und sich eine Tasse Kaffee hingestellt. Der heiße Kaffeedampf, dessen Geruch sich schnell im Zimmer verbreitete, hätte für eine gemütliche Atmosphäre sorgen können, wenn der Mann nicht so vollständig fertig mit den Nerven gewesen wäre. Verständlich in dieser Situation, dachte Burger und lächelte Karl zu, bevor er die Kaffeetasse zum Mund führte und einen Schluck nahm. Karl war etwa im gleichen Alter wie Burger und auch der Polizeichef hatte Enkel.
    Der Mann wollte seinen autistischen Enkelsohn zu seinem Vater bringen, der für ein paar Tage in den Saisonferien im Hotel arbeitete. Der benachbarte Freund des Vaters war aus Deutschland mit gekommen. Soweit so gut. Das war verständlich. Aber dann hatte der Nachbar ein Motorrad gestohlen, um den Jungen schnellstmöglich zu seinem Vater zu bringen, obwohl sie eine Stunde später genauso gut die Bahn hätten nehmen können. Das klang seltsam. Aber Burger hatte in seiner langen Amtszeit schon merkwürdigere Geschichten gehört. Bei dieser hatte er den Eindruck, dass sie stimmte. Und auf sein Gespür konnte er sich in der Regel verlassen. Dennoch konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Kerl mit dem Motorrad mehr wusste, als der Großvater des Jungen. Er würde dem jungen Mann auf den Zahn fühlen, sobald er ihn in die Finger bekam, das beschloss er insgeheim.
    Burger hatte danach zum Hörer gegriffen, aber ebenfalls niemanden im Hotel erreicht. Es läutete, aber noch nicht einmal der Anrufbeantworter meldete sich. Er dachte an einen Sturmschaden an der Telefonleitung. Das kam hin und wieder, wenn auch selten, vor. Allerdings gab es dann kein Freizeichen mehr, sondern eine Ansage, dass der Teilnehmer vorübergehend nicht zu erreichen sei. Andererseits kümmerte ihn die Tatsache, dass das Telefon außer Funktion war, nicht wirklich. Das Hotel war geschlossen. Wahrscheinlich hatte einfach jemand vergessen, den Anrufbeantworter anzuschalten und jetzt schliefen alle noch.
    Gedanken machte er sich allerdings um den jungen Mann, der mit einem Sechsjährigen auf dem Sozius bei dem Unwetter versuchte, das Hotel zu erreichen. Verrückt, dachte er. Aber so waren die jungen Leute heute.
    Sie sprangen mit Fallschirmen von Bergen und nannten das Basejumping oder sie stürzten sich an Gummiseile gebunden in tiefe Schluchten, um dann kurz vor dem Aufprall vom Seil wieder nach oben gezogen zu werden. Das nannte man Bungeejumping. Diese neuen Worte gefielen ihm nicht. Es war die Generation der Videospieler, die irgendwann glaubten, wenn sie dieses Leben verlören, hätten sie noch zwei weitere zur Verfügung.
    Er wählte die Nummer der Pension Matteralp und bat

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