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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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geht die Sonne morgen unter?«
    »Um einundzwanzig Uhr dreiundzwanzig …«
    »Sie sind tatsächlich eine gebildete Frau«, sagte er und streifte flüchtig ihr Ohr.
    Sie wäre vor Wonne beinahe gestorben.
    Er zog sie ein wenig fester an sich und dachte dabei an den Körper der göttlichen Hortense.
    »Bruno …«, murmelte Denise, allen Mut zusammennehmend.
    »Ja?«
    »Ich bin so …«
    »Sagen Sie nichts, Denise, lassen Sie uns diesen friedvollen, schönen Augenblick still genießen …«
    Sie schwieg und bemühte sich, die tausend Schattierungen ihres Glücks in ihr Herz einzubrennen.
    Doch plötzlich schreckte er hoch wie eine Sprungfeder. Klopfte seine Taschen ab und rief: »Mein Gott! Meine Schlüssel! Sie sind weg!«
    »Sind Sie sicher?«
    »Vorhin in Ihrem Büro hatte ich sie noch … Ich weiß noch, dass ich sie in meiner Tasche gespürt habe, als ich mit Ihnen sprach …«
    Sie riss sich aus der Umarmung dieses wundervollen Oberkörpers los, der von Bernini persönlich geschaffen worden zu sein schien, von diesen schwellenden Armmuskeln, die einem Seemann hätten gehören können, der tagein, tagaus die Segel hisste … Die heimtückische Frische seiner Haut machte sie verrückt. So verführerisch wie süße, noch dampfende Milch …
    »Wir müssen sie holen! Ich kann meine Mutter nicht aufwecken, wenn ich spät nach Hause komme … Sie ist so schwach!«
    »Aber wir haben uns gerade erst hingesetzt, und ich dachte …«
    … dass er sie zum Essen einladen und in eines dieser Touristenrestaurants ausführen würde, die sie bei ihren sonntäglichen Spaziergängen mit ihren Eltern immer hatten träumen lassen. Wenn sie fröhlicher Stimmung waren, wenn sich ein Hoffnungsschimmer am Horizont ihres tristen Lebens abzeichnete, dann gingen sie nicht auf den Friedhof Père-Lachaise, sondern hinauf nach Montmartre. Sie hatte sich diesen Ausflug als eine heimliche Wallfahrt ausgemalt. Wollte Bruno und ihre Eltern in einem Gedanken vereinen …
    »Los, wir gehen!«, befahl Chaval im Ton eines römischen Imperators, der es gewöhnt war, dass man ihm gehorchte. »Bring mich in dein Büro, damit ich meine Schlüssel holen kann, mein süßer, goldener Pfirsich.«
    Das war ein Trick, den er sich ausgedacht hatte. Indem er zwischen »du« und »Sie« hin und her wechselte, brachte er sie um den Verstand … Und dann versetzte er ihr mit »mein süßer, goldener Pfirsich« den Gnadenstoß.
    Er streckte die Hand aus, packte sie beim Mantelkragen und zog sie schroff an sich. Sie schrie auf, und schrie erneut, als er seine Zähne in das zarte Fleisch an ihrem Hals grub. Süßer Schmerz. Er presste sie noch fester an sich, begierig, sie richtig zu berühren, diese samtige Haut zu streicheln, den wundervollen Kurven ihres Körpers zu folgen …
    Ja, ja, murmelte sie, und sie machten sich auf die Suche nach einem Taxi, um so schnell wie möglich zur Avenue Niel zu gelangen.
    Er hatte einen Plan.
    Seit es wieder wärmer geworden war, trug die Trompete ausgeschnittene Blusen, und in der welken Furche zwischen ihren Brüsten hatte er eine vergoldete Kette bemerkt, an der ein Schlüssel hing. Ein ganz schlichter flacher, grauer Schlüssel, der nicht zu den sonstigen goldenen Anhängern der Kette passte. Eines Abends hatte er bei Büroschluss beobachtet, wie sie verstohlen die Kette vom Hals genommen und mit dem Schlüssel eine Schublade abgeschlossen hatte.
    Das musste ein wichtiger Schlüssel sein.
    Und er wollte sich Gewissheit verschaffen.
    Der schale Geruch der Trompete und der Anblick des Sonnenuntergangs zerrten an seinen Nerven. Er musste sich bewegen …
    Es war nach zehn Uhr abends, als sie das Firmengelände betraten. In der Wohnung von René und Ginette brannte kein Licht. Sie schliefen sicher schon. Niemand würde sie stören.
    Denise tippte den Code ein, um die Alarmanlage auszuschalten, und Chaval merkte sich die Kombination: 1214567. Das könnte ihm irgendwann von Nutzen sein.
    Sie hatte einen Schlüsselbund aus der Handtasche genommen und öffnete nacheinander die Türen der Firma.
    »Machen Sie kein Licht … Sonst glaubt noch jemand, hier würde eingebrochen …«
    »Aber wir tun doch nichts Unrechtes!«, protestierte Denise.
    »Ich weiß«, erklärte Chaval, »aber die anderen wissen es nicht. Stellen Sie sich nur einmal vor, jemand würde Alarm schlagen, das könnte fatale Folgen für Sie haben! Die Leute wittern schnell überall Böses …«
    Sie erschauerte und war kurz davor kehrtzumachen.
    Er spürte, wie sie

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