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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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aus, und weißt du, was er zu mir gesagt hat, als wir den Club betreten haben?«
    »Nein«, antwortete Joséphine, erstaunt darüber, dass ihre Tochter so viel redete.
    Hortense musste sehr zornig sein und hatte offensichtlich das Bedürfnis, ihrer Wut bei jemandem Luft zu machen.
    »Die ganzen Kerle hier starren dich an, Hortense, hat er gesagt, aber du bleibst schön brav bei mir … und rührst dich nicht vom Fleck. Also ehrlich! Hält der mich etwa für sein Eigentum? Glaubt der, wir würden irgendwann ein Paar? Dieser Zwerg? Mit seiner Nickelbrille und seinem verklemmten Getue! Der ist doch krank, sag ich dir, total krank …«
    »Hast du etwas von Gary gehört?«, fragte Joséphine.
    »Nein. Wir sehen uns nicht mehr …«
    »Das ist ja kein Wunder«, sagte Joséphine, die von Shirley wusste, dass Gary in New York war.
    »Wie? Findest du das etwa normal? Jetzt verteidigst du ihn auch noch! Das ist ja wohl die Höhe! Ich sollte im Moment wirklich lieber im Bett bleiben und mir die Ohren zuhalten … Habt ihr euch alle verschworen oder was?«
    »Hortense, Liebes, beruhige dich … Ich meinte doch nur, dass es kein Wunder ist, dass ihr euch nicht mehr seht, weil er in New York ist und du in London bist … Ich wollte wissen, ob ihr hin und wieder miteinander telefoniert …«
    »In New York? Was treibt er denn in New York?«, fragte Hortense fassungslos.
    »Er wohnt jetzt dort … Seit ungefähr zwei Monaten …«
    »In New York? Gary?«
    »Hat Shirley dir nichts davon gesagt?«
    »Shirley sehe ich auch nicht mehr. Wegen Gary. Ich habe Mutter und Sohn aus meinem Wortschatz gestrichen …«
    »Er ist von einem Tag auf den anderen geflogen …«
    »Und warum?«
    »Ähm … Ich weiß nicht … Es ist mir ein bisschen peinlich, vielleicht sollte Shirley dir das lieber selbst erzählen …«
    »Maman! Jetzt stell dich nicht so an … Du ersparst mir nur unnötigen Zeitaufwand, wenn du es mir sagst!«
    Also erzählte Joséphine ihr von Garys Reise nach Edinburgh, wo er nach seinem Vater gesucht hatte, von seiner Rückkehr nach London, von seinem unangekündigten morgendlichen Besuch in Shirleys Wohnung und …
    »Er hat Shirley mit Oliver, seinem Klavierlehrer, im Bett erwischt …«
    »Autsch! Das muss ja ein ziemlicher Schock für ihn gewesen sein!«
    »Und seitdem redet er nicht mehr mit ihr. Ich glaube, er schreibt ihr Mails. Er ist nach New York geflogen, er wurde an der Juilliard School aufgenommen …«
    »Das ist ja super!«
    »Er hat eine Wohnung gemietet und scheint sich dort sehr wohlzufühlen …«
    »Nach der Eröffnung meiner Schaufenster haben wir die Nacht zusammen verbracht, und am nächsten Morgen ist er gleich nach dem Aufstehen zu seiner Mutter gerannt. Es klang irgendwie dringend …«
    »Er wollte ihr sicher von seiner Reise nach Schottland erzählen … Aber dazu ist er nicht mehr gekommen.«
    »Und ich dachte, er wäre immer noch in London und würde mich einfach ignorieren …«
    »Hat er dir denn nichts davon gesagt?«
    »Nein. Kein Wort, keine SMS, nichts! Wir hatten die Nacht zusammen verbracht, Maman, eine traumhafte Nacht, und am nächsten Morgen verschwindet er einfach und rennt zu seiner …«
    »Vielleicht hat er dir eine Nachricht hinterlassen, und du hast sie bloß nicht bekommen … So etwas kommt vor, weißt du.«
    »Glaubst du wirklich?«
    »Ja. Mir jedenfalls passiert so etwas … Die Leute behaupten, sie hätten mir eine SMS geschickt oder eine Nachricht hinterlassen, aber ich habe nichts bekommen.«
    »Stimmt, in letzter Zeit habe ich tatsächlich nicht mehr viele Nachrichten auf meiner Mailbox! Ich dachte, es wäre einfach eine blöde Phase, ich habe den Kopf eingezogen und gewartet, dass es vorbeigeht … Das muss irgendein Problem bei Orange sein …«
    »Gibt es in England auch Orange?«
    »Ich bin bei Orange … Glaubst du, er hat mich angerufen, aber ich habe seine Nachricht nicht bekommen?«
    »Er wäre nicht weggegangen, ohne dir Bescheid zu sagen … Vor allem nicht, nachdem er die Nacht mit dir verbracht hatte. Gary ist ein guter Junge.«
    »Ich weiß, Maman, ich weiß … Diese Nacht war so schön … Alles daran war schön …«
    Überrascht hörte Joséphine, wie Hortenses Stimme brach. Sie tat so, als hätte sie nichts bemerkt.
    »Schreib ihm eine E-Mail, Hortense …«
    »Ich denk darüber nach … Warum rufst du überhaupt an?«
    »Weil du mir fehlst, mein Liebling … Es ist zu lange her, seit ich zum letzten Mal deine Stimme gehört habe. Jedes Mal, wenn ich

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