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Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Titel: Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nicht. Sie haben nichts anderes im Sinn, als sich ihr Leben lang abzustrampeln, um irgendeinen Status zu erreichen und nach ihrer Identität zu suchen. Wir Slawen hingegen haben im Laufe der Geschichte vielleicht ein paar Probleme gehabt – aber wir wissen zumindest, wer wir sind.«
    »Ich glaube, ich höre nicht richtig«, brachte Curt hervor. »Warum hast du uns diese Sicht der Dinge nicht schon früher erzählt?«
    »Ihr habt mich ja nicht gefragt«, erwiderte Yuri.
    »Daß unser Land ein paar Probleme hat, will ich nicht abstreiten«, räumte Curt ein. »Aber die Ursache liegt darin, daß unsere von Zionisten besetzte Regierung den Waffenbesitz einschränkt, Rassenmischung fördert und Nigger, Drogendealer, Sozialhilfebetrüger und Schwule duldet, die allesamt unsere ursprünglichen Wurzeln zersetzen. Dagegen kämpfen wir an. Ein paar Opfer unter der Zivilbevölkerung müssen wir notgedrungen in Kauf nehmen. Doch unsere eigentliche Zielscheibe ist die Regierung.«
    »Mein Krieg kennt keine Zivilisten«, hielt Yuri dagegen. »Deshalb will ich den Anschlag auch im Central Park verüben. Mit dem passenden Wind als Vektor werden sich riesige Schwaden von Giftnebel über der Stadt ausbreiten. Und dann gibt es Hunderttausende oder sogar Millionen von Opfern, nicht ein paar läppische tausend. Genau dafür ist eine Massenvernichtungswaffe gedacht – nicht für ein eng begrenztes Ziel wie euer Verwaltungsgebäude. Da könntet ihr genausogut eine herkömmliche Bombe reinwerfen.«
    »Eine Bombe, die groß genug wäre, das ganze Jacob Javits Federal Building in die Luft zu jagen, können wir nie und nimmer in das Gebäude schmuggeln«, widersprach Curt. »Das ist doch der Punkt. Mit vier oder fünf Pfund eines mehlähnlichen Pulvers hingegen haben wir keine Probleme. So willst du uns den waffentauglichen Anthraxbazillus doch liefern, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte Yuri. »Er ist in einem extrem feinen und leichten Pulver verteilt.«
    Die drei starrten sich ein paar Sekunden schweigend an. Jeder spürte die gereizte Stimmung.
    »Okay«, beendete Curt das Schweigen schließlich mit einer abwinkenden Geste. »Dann bleibt eben alles wie geplant. Wir ziehen beide Anschläge durch. Das Problem ist nur, daß wir genügend Stoff haben müssen.«
    »Was ist mit dem Pestizid-Fahrzeug, das ihr mir versprochen habt?« fragte Yuri.
    »Wir haben schon eins aufgespürt«, teilte Curt ihm mit. »Keine Sorge.«
    »Wo ist es?«
    »Es steht hinter der Fabrik eines Schädlingsbekämpfungsmittelherstellers auf Long Island«, lautete die Auskunft. »Normalerweise wird es bei der Kartoffelernte eingesetzt. Die Firma hat keinen Sicherheitsdienst. Wir können uns den Brummi also abholen, wann immer wir wollen.«
    »Ich will ihn in meiner Garage haben«, forderte Yuri.
    »Warum bist du denn auf einmal so streitlustig?« fragte Curt. »Bei den Überraschungen, die du uns heute abend geboten hast, wäre es wohl eher an uns, verstimmt zu sein.«
    »Ich will den Wagen in meiner Garage haben«, wiederholte Yuri. »So hatten wir es abgemacht. Eigentlich gehört er längst hierher.«
    »Du solltest dich besser nicht im Ton vergreifen«, empfahl Steve. »Sonst kriegst du demnächst Besuch von einer unserer Truppen.«
    »Und du solltest mir lieber nicht drohen«, entgegnete Yuri. »Sonst könnt ihr euren Stoff abschreiben. Dann bringe ich euer ganzes Projekt zu Fall.«
    »He, macht mal halblang!« schaltete Curt sich ein. »Das artet ja langsam aus. Warum denn streiten? Es ist doch alles okay. Wir besorgen dir das Fahrzeug, bringen es in die Stadt und stellen es in deine Garage. Bist du dann zufrieden?«
    »So hatten wir es besprochen«, beharrte Yuri.
    »Dann betrachte die Sache als erledigt«, beschwichtigte Curt ihn. »In der Zwischenzeit kümmerst du dich um Connie. Abgemacht?«
    »Die erledige ich noch heute nacht«, versprach Yuri. Er beruhigte sich sichtlich und leerte sein Glas.
    »Gut«, fuhr Curt fort und rieb sich die Hände, um zu zeigen, wie erpicht er darauf war, die Operation durchzuziehen. »Jetzt müssen wir noch über die zeitliche Planung sprechen. Wie wäre es, wenn du die Produktion des Botulinustoxins aufgibst und den zweiten Fermenter auf die Herstellung des Anthraxbazillus umstellen würdest? Hieße das nicht, daß wir dann in kürzerer Zeit mehr Stoff hätten?«
    »Wahrscheinlich«, gestand Yuri.
    »Wie lange brauchst du bei realistischer Planung?« fragte Curt. »Wenn nichts schiefgeht, hätte ich Ende dieser oder Anfang

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