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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hinunterblickte, wusste er, dass er sich endlich auf der Fußgängerbrücke befand. Die nächste Tür vor dem Parkhaus führte in einen kleinen Vorraum, der voller Menschen war, die auf den Fahrstuhl warteten. Jack musste sich hindurchzwängen, bis er endlich die schwere Tür zur zweiten Ebene des Parkhauses aufstoßen konnte. In dem von Abgasen getrübten Licht kreuzten sich die Scheinwerfer zahlreicher ankommender und abfahrender Autos. Draußen wich der Nachthimmel bereits der Morgendämmerung, doch das Parkhaus wurde von unregelmäßig angebrachten Neonröhren nur schwach erleuchtet.
    Zu wissen, welches Auto Jazz fuhr, war tatsächlich entscheidend, weil Jack es sofort erkannte. Wie der Angestellte gesagt hatte, stand es direkt gegenüber der Tür zur Fußgängerbrücke. Um über die vorbeifahrenden Autos blicken zu können, stellte sich Jack auf Zehenspitzen. Und da sah er sie – Jasmine Rakoczi! Sie kam gerade an ihrem Wagen an. Jack erkannte sogar, dass sie mit einer Fernbedienung für das Schloss auf ihren Wagen zielte, während sie sich auf der Fahrerseite entlangquetschte, wo das Nachbarauto nur etwas mehr als einen halben Meter entfernt parkte.
    »Miss Rakoczi!«, rief Jack über den Motorenlärm hinweg. Sie drehte sich zu ihm um. »Warten Sie! Ich muss mit Ihnen reden!« Einen Augenblick lang fragte er sich, ob es gescheit war, eine Frau anzusprechen, die eine Serienmörderin sein könnte. Doch sein Wunsch, sie am Wegfahren zu hindern, siegte. Bei den vielen Menschen und Autos hier fühlte er sich einigermaßen sicher, besonders weil er nicht auf eine Konfrontation aus war, sondern nur standhaft bleiben wollte.
    Jack blickte nach rechts und links, um durch eine Lücke zwischen den vorbeifahrenden Autos zu huschen. Die Auspuffgase und der Lärm waren gleichermaßen unangenehm. Schließlich erreichte Jack die andere Seite, wo Jazz neben der angelehnten Fahrertür stand. Sie trug einen viel zu großen, olivgrünen Mantel über ihrem Overall, die rechte Hand hatte sie in die Tasche geschoben, während sie ihn arrogant, ja schon fast herausfordernd anblickte.
    Jack ging zwischen den beiden Autos auf Jazz zu, die ihre Augen immer weiter zusammenkniff, je näher er kam. Dieser Frau fehlte es eindeutig an menschlicher Wärme.
    »Sie müssen zurück ins Krankenhaus«, sagte Jack so laut, dass Jazz ihn auch bei dem Lärm hören konnte. Er versuchte, streng zu wirken, um Ausflüchte zu vermeiden. Er deutete sogar mit dem Daumen hinter sich. »Da sind ein paar Leute, die gern mit Ihnen reden würden.«
    »Ich habe jetzt frei«, bemerkte Jazz höhnisch. »Und ich fahre nach Hause.«
    Jazz drehte sich um und stellte einen Fuß in ihren Wagen, um sich hinters Lenkrad zu setzen. Jack packte ihren rechten Arm gleich über dem Ellbogen und hinderte sie am Einsteigen.
    »Es ist wichtig, dass Sie mit diesen Leuten reden«, meinte Jack. Er wollte noch sagen, dass sie mit ihm mitkommen solle, aber dazu kam er nicht mehr. Mit unerwarteter Schnelligkeit befreite Jazz ihren Arm mit einem karateähnlichen Schlag und trat Jack fast gleichzeitig zwischen die Beine. Jack klappte nach vorn zusammen und fasste laut stöhnend mit beiden Händen in seinen Schritt. Und schon spürte er den kalten Lauf einer Waffe auf seinem Nacken.
    »Steh auf, du Arschloch«, höhnte Jazz laut genug, dass Jack es hören konnte. »Und steig in den Wagen.«
    Jack hob den Kopf. Er kniff die Augen vor Schmerzen zusammen, unsicher, ob er überhaupt laufen konnte.
    »Ich drücke ab, wenn du nicht zack-zack in diesen Wagen steigst«, zischte Jazz.
    Jack ging vor, während Jazz einen Schritt zurücktrat. Immer noch mit der rechten Hand im Schritt, zog er sich mit der linken hinters Lenkrad. So starke Schmerzen hatte er sein Lebtag noch nicht gespürt. Sie gaben ihm das Gefühl, ganz schwach zu sein, als bestünde er aus Gummi.
    »Rutsch rüber auf den Beifahrersitz«, befahl Jazz, während sie sich rasch umblickte, ob jemand bemerkt hatte, was hier vor sich ging. Doch bei dem Lärm und dem Chaos, das im Parkhaus herrschte, hatte niemand auf sie geachtet. »Mach schon!«, schnauzte Jazz. Zur Unterstützung stieß sie ihm mit dem Schalldämpfer ihrer Waffe seitlich gegen den Kopf.
    Zwischen den Sitzen befand sich der Getriebekasten, sodass sich Jack nicht sicher war, ob er es schaffen würde hinüberzurutschen, doch er hatte das Gefühl, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als es wenigstens zu probieren. Er hievte sich über die Mittelkonsole, drehte sich auf

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