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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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herausfinden, ob er die Versicherungsgesellschaft langfristig viel kosten wird. Das Problem ist, dass die großen Gesundheitsfürsorgeeinrichtungen niemanden diskriminieren dürfen, also müssen sie jeden aufnehmen. Aber vom rein wirtschaftlichen Gesichtspunkt betrachtet, müssen diese Risikofaktoren eliminiert werden.«
    »Du willst mir erzählen, dass einige Leute in der AmeriCare-Verwaltung fähig sind, einen Mord zu begehen?«
    »Eher nicht«, widersprach Jack. »Die eigentlichen Morde müssen von irgendwelchen Durchgeknallten durchgeführt werden, und ich bin ziemlich sicher, dass du das über die Rakoczi herausfinden wirst, falls sie tatsächlich die Mörderin war. Ich rede von einer schrecklichen Variante der Schreibtischverbrechen mit unterschiedlichen Ebenen der Mittäterschaft. Ganz oben gibt es einen Menschen, der vielleicht aus der Automobilindustrie oder einer anderen Branche abgeworben wurde. Er sitzt in einem Büro, weit ab von den Patienten, und hat nur die Bilanz im Kopf. Leider ist das die Art, wie die Wirtschaft funktioniert, und deshalb muss die Regierung in gewisser Hinsicht in einer freien Marktwirtschaft als Aufpasser fungieren. Ich höre mich vielleicht wie ein Menschenfeind an, aber Menschen neigen dazu, grundsätzlich nur ihre eigenen Interessen zu verfolgen und oft so zu handeln, als hätten sie Scheuklappen auf.«
    Lou schüttelte angewidert den Kopf. »Ich kann gar nicht glauben, was du da alles erzählst. Krankenhäuser waren für mich immer der Ort, wo für einen gesorgt wird.«
    »Tut mir Leid für dich«, tröstete ihn Jack. »Aber die Zeiten ändern sich. Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms war ein gewaltiges Ereignis. Es findet im Moment kaum noch Beachtung, aber seine Folgen werden uns bald mit aller Wucht treffen. Es wird in nicht allzu ferner Zukunft alles ändern, was wir über Medizin wissen. Die meisten Änderungen werden zum Guten ausschlagen, aber manche eben auch nicht. So ist das immer mit technologischen Fortschritten. Vielleicht sollten wir sie nicht mit ›Fortschritten‹ bezeichnen. Vielleicht wäre ein wertneutraleres Wort wie ›Änderungen‹ besser.«
    Die beiden starrten einander an. Jack dachte, dass Lous Ausdruck irgendwo zwischen Frust und Ärger anzusiedeln war.
    »Willst du mich damit auf den Arm nehmen?«, fragte Lou.
    »Nein«, antwortete Jack mit einem kurzen bitteren Lachen. »Ich meine das total ernst.«
    Lou dachte einen Moment nach. »Ich weiß nicht, ob ich in einer solchen Welt leben will«, meinte er übellaunig. »Aber scheiß drauf! Komm schon! Lass uns diese Rakoczi identifizieren.«
    Sie betraten die Notaufnahme, die bereits vor Patienten überquoll. Mehrere uniformierte Polizisten waren zu sehen. Lou suchte den Leiter der Notaufnahme, Dr. Robert Springer, der sie beide nach hinten zum Unfallraum führte. Hinter der geschlossenen Tür lag Jasmine Rakoczi nackt auf einem Bett. In ihrem Hals steckte ein Endotrachealtubus, der an ein Beatmungsgerät angeschlossen war. Ihr Brustkorb hob und senkte sich rhythmisch. Hinter ihr wurden auf einem Flachbildschirm Puls und Blutdruck angezeigt. Der Blutdruck war niedrig, aber der Puls normal.
    »Und?«, fragte Lou. »Ist das die Dame, die du in Lauries Zimmer gesehen hast?«
    »Ja, das ist sie«, antwortete Jack und blickte zu Dr. Springer. »Warum wird sie beatmet?«
    »Wir wollen den Sauerstoffspiegel konstant halten«, antwortete Dr. Springer, während er das Beatmungsgerät höher stellte.
    »Gehen Sie nicht davon aus, dass ihr Hirnstamm zerstört wurde?«, wollte Jack wissen. Er war überrascht, dass in einer derart aussichtslosen Situation ein solcher Aufwand betrieben wurde.
    »Doch, das tun wir«, meinte Dr. Springer und richtete sich auf. »Die Transplantationsabteilung versucht, ihre nächsten Verwandten ausfindig zu machen. Die inneren Organe sollen entnommen werden.«
    Lou blickte zu Jack auf. »Welche Ironie«, sagte er. »Damit rettet sie noch einer Hand voll Menschen das Leben.«
    »Ironie ist nicht das richtige Wort«, gab Jack zu bedenken. »Ich würde sagen, das ist tierisch satirisch.«
    Dr. Springer war überrascht, als der Detective dem Gerichtsmediziner einen Klaps auf den Kopf gab und ihn als wichtigtuerisches Arschloch bezeichnete, bevor die beiden lachend das Zimmer verließen.

 
Epilog
     
    Sechs Wochen später
     
    D etective Lieutenant Lou Soldano parkte seinen Dienstwagen neben einem Hydranten und warf die Plastikkarte, die ihn als Polizisten bei der Arbeit auswies,

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