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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sagte Janice. »Das gilt aber eher für den Tourarzt und für Dr. Fontworth als für mich. Dr. Bingham und Dr. Washington haben schon eine Leiche obduziert. Fontworth hat assistiert.«
    »Echt?«, rief Jack. »Was für ein Fall war das?« Harold Bingham war der Leiter des Instituts, Calvin Washington sein Stellvertreter. Normalerweise kamen beide erst weit nach acht Uhr, und nur selten führten sie eine Obduktion durch, bevor ihr normaler Arbeitstag begann. Es musste einen politischen Zusammenhang geben, was auch die Anwesenheit der Presse erklärte. Fontworth war einer von Jacks Kollegen und hatte am Wochenende Rufbereitschaft gehabt. Gerichtsmediziner kamen nachts nur, wenn es Probleme gab. Für Routinefälle, bei denen vor Ort die Anwesenheit eines Arztes notwendig war, wurden Assistenzärzte stundenweise als »Tourärzte« eingesetzt.
    »Eine Schusswunde, aber ein Fall von der Polizei. Soweit ich kapiert habe, hat die Polizei einen Verdächtigen umzingelt, der von seiner Freundin geschützt wurde. Als man ihn verhaften wollte, gingen ein paar Schüsse los. Es kann sein, dass die Polizei ungerechtfertigt Gewalt angewendet hat. Vielleicht ist der Fall für Sie ja interessant.«
    Jack zuckte innerlich zusammen. Schusswunden nach mehreren abgegebenen Schüssen konnten es in sich haben. Obwohl Dr. George Fontworth beim Gerichtsmedizinischen Institut der Stadt New York schon acht Jahre länger dabei war als Jack, hielt Jack ihn für oberflächlich. »Ich glaube, wenn der Chef an dem Fall beteiligt ist, halte ich mich da raus«, meinte Jack. »Was haben Sie sonst gesehen? Irgendwas Bemerkenswertes?«
    »Nur das Übliche, aber ein Fall aus dem Manhattan General scheint etwas interessanter zu sein. Ein junger Mann, der erst gestern Vormittag wegen eines komplizierten Knochenbruchs operiert wurde, nachdem er am Samstag beim Rollschuhlaufen im Central Park gestürzt war.«
    Wieder zuckte Jack zusammen. So sensibel, wie er dank Laurie gerade war, stieß ihm schon die bloße Erwähnung des Manhattan General Hospital auf. Das einst viel gerühmte Universitätskrankenhaus war nach der Übernahme durch den mit einer wohl gefüllten Kriegskasse ausgestatteten Krankenhauskonzern AmeriCare eins von deren Aushängeschildern.
    Jack wusste, dass das Krankenhaus vom medizinischen Standpunkt aus gesehen noch gut war und dass er, sollte er sich einmal mit seinem Fahrrad überschlagen, wegen seines Versicherungsvertrags mit AmeriCare gute Chancen hatte, dort in der Notaufnahme zu landen, wo er wohl in guten Händen wäre. Aber er hasste dieses Unternehmen nun einmal.
    »Warum ist der Fall interessanter?«, fragte Jack und versuchte, seine Gefühle zurückzuhalten. »Ging es um ein diagnostisches Rätselraten, oder war hier irgendein schäbiger Hokuspokus im Spiel?«, fügte er hinzu, dankbar, zu seinem alten Sarkasmus zurückgefunden zu haben.
    »Weder noch!«, seufzte Janice. »Es war nur die Art, wie mich der Fall erwischt hat. Er war nur einfach … ziemlich traurig.«
    »Traurig?«, vergewisserte sich Jack. Er war verblüfft. Janice arbeitete seit mehr als zwanzig Jahren als forensische Ermittlerin und hatte den Tod in all seinen ruhmlosen Facetten gesehen. »Wenn Sie sagen, dass es traurig war, dann muss es echt traurig gewesen sein. Um was ging’s denn, kurz gesagt?«
    »Er war erst Ende zwanzig und gesundheitlich noch ein unbeschriebenes Blatt – besonders was das Herz anging. Laut Bericht, den ich bekommen habe, hat er den Notknopf gedrückt, doch als die Pfleger fünf bis zehn Minuten später zu ihm kamen – das haben sie jedenfalls gesagt –, war er tot. Also muss es was mit dem Herzen gewesen sein.«
    »Es gab keine Wiederbelebungsversuche?«
    »Doch, doch, der Notdienst hat versucht, ihn wiederzubeleben, aber ohne Erfolg. Das EKG hat kein einziges Mal ausgeschlagen.«
    »Und warum ist die Sache so traurig? Weil der Mann noch so jung war?«
    »Das Alter war ein Faktor, aber das war noch nicht die ganze Geschichte. Eigentlich weiß ich nicht, warum mich der Fall so mitnimmt. Vielleicht hat es was damit zu tun, dass die Pfleger nicht schnell genug reagiert haben, und dass ich denke, der arme Kerl wusste, in welcher Gefahr er schwebte, aber ihm wurde nicht geholfen. Das können wir alles in die Schublade ›Albtraum im Krankenhaus‹ stecken. Oder vielleicht hat es was mit den Eltern des Toten zu tun, die die Sache ziemlich mitnimmt. Sie kamen von Westchester, um ihn im Krankenhaus zu besuchen, dann sind sie hierher gekommen,

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