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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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vielleicht trotzdem das ihm zustehende Stück vom Kuchen bekommen konnte. In seinem leicht angetrunkenen Zustand überlegte er, dass der Börsengang so dicht bevorstand, dass der Bericht vielleicht irgendwo in den bürokratischen Mühlen der Börsenaufsicht hängen blieb und die Anleger nichts davon erfuhren. Dadurch hätte er einerseits sein Gewissen beruhigt und andererseits – so hoffte er – dem Börsengang nicht geschadet. Paul wurde von einer plötzlichen Euphorie erfasst. Endlich hatte er eine Entscheidung gefällt, auch wenn er sie vielleicht über Nacht wieder rückgängig machen würde, belohnte er sich dafür mit einem vierten Cocktail.
    Der letzte Wodka schmeckte noch besser als der vorletzte, war aber gleichzeitig womöglich der Grund dafür, dass er eine Stunde später etwas machte, was er normalerweise nicht gemacht hätte. Während er leicht schwankend die letzten Schritte auf dem Weg von der Bahnstation bis zu seinem Haus zurücklegte, ließ er sich von zwei schick gekleideten, aber irgendwie unangenehmen Männern, die einem riesigen, schwarzen Cadillac-Oldtimer entstiegen waren, in ein Gespräch verwickeln.
    »Mr Paul Yang?«, hatte ihn der eine mit rauer Stimme angesprochen.
    Paul blieb stehen, das war sein erster Fehler. »Ja«, erwiderte er, das war sein zweiter Fehler. Er hätte einfach weitergehen sollen. Als er jetzt ruckartig stehen blieb, schwankte er ein wenig, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und blinzelte ein paar Mal in dem Versuch, seinen leicht verschwommenen Blick zu schärfen. Die beiden Männer schienen etwa gleich alt und gleich groß zu sein, hatten scharf geschnittene Gesichtszüge, tief liegende Augen und die dunklen Haare sorgfältig nach hinten gegelt. Einer besaß ein auffallend vernarbtes Gesicht. Der andere sprach ihn an.
    »Hätten Sie vielleicht die Freundlichkeit, uns einen kurzen Augenblick Ihre Zeit zu schenken?«, sagte der Mann.
    »Ich denke schon«, erwiderte Paul. Er war verwirrt angesichts der Diskrepanz zwischen der ausgesprochen höflichen Formulierung einerseits und dem starken New Yorker Akzent andererseits.
    »Es tut uns leid, dass wir Sie aufhalten«, fuhr der Mann fort. »Sie wollen bestimmt schnell nach Hause.«
    Paul wandte den Kopf und warf einen Blick auf seine Haustür. Dass die Fremdlinge wussten, wo er wohnte, verursachte ihm ein leichtes Unbehagen.
    »Ich heiße Franco Ponti«, fügte der Mann hinzu, »und dieser Gentleman hier hört auf den Namen Angelo Facciolo.«
    Paul warf einen schnellen Blick auf den Mann mit den bemitleidenswerten Narben. Anscheinend hatte er keine Augenbrauen, was ihm im Halbdunkel der Straßenlaternen ein unwirkliches Aussehen verlieh.
    »Wir arbeiten für Mr Vinnie Dominick. Sie haben, wie ich vermute, noch keine Gelegenheit gehabt, persönliche Bekanntschaft mit diesem Gentleman zu schließen?«
    Paul schüttelte den Kopf. So weit er wusste, kannte er keinen Mr Vinnie Dominick.
    »Mr Dominick hat mir ausdrücklich gestattet, Ihnen eine wichtige finanzielle Information über Angels Healthcare anzuvertrauen, die niemand sonst im Unternehmen kennt«, fuhr Franco fort. »Als Gegenleistung für diese Information, die nach Mr Dominicks Überzeugung für Sie von großem Interesse sein dürfte, bittet er Sie lediglich, dass Sie seine Privatsphäre respektieren und niemandem davon erzählen. Sind Sie damit einverstanden?«
    Paul versuchte nachzudenken, was unter den gegebenen Umständen ziemlich schwierig war. Doch als Chef-Buchhalter von Angels Healthcare wollte er natürlich wissen, um welche wichtige finanzielle Information es sich wohl handeln mochte. »Okay«, sagte er schließlich.
    »Nun, dann muss ich Sie darauf hinweisen, dass Mr Dominick jeden Menschen beim Wort nimmt. Sollten Sie also Ihre Zusage nicht einhalten, wäre dies ein sehr ernsthafter Verstoß gegen die Abmachungen. Haben Sie das verstanden?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Paul. Er musste einen Schritt nach hinten machen, um das Gleichgewicht zu halten.
    »Mr Vinnie Dominick ist der größte Investor bei Angels Healthcare.«
    »Donnerwetter!«, sagte Paul. Als Chef-Buchhalter wusste er, dass es einen Anleger gab, der 15 Millionen Dollar investieren wollte und niemandem namentlich bekannt war. Darüber hinaus hatte dieser Anleger erst kürzlich noch zusätzlich einen Überbrückungskredit zur Bewältigung des kurzfristigen Liquiditätsengpasses in Höhe von einer Viertelmillion Dollar nachgeschoben. Aus Sicht des Unternehmens ebenso wie aus Pauls

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