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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Regenwald. Zu dem riesigen Dschungelgebiet gehören auch Teile von Gabun, Kamerun, Kongo und der Zentralafrikanischen Republik. Insgesamt beläuft sich das Gebiet auf etwa zweieinhalb Millionen Quadratkilometer, große Teile davon sind absolut unerforscht.«
    »Du meinst, wir sollen sie einfach sich selbst überlassen?« fragte Candace.
    »Ja«, erwiderte Kevin. »Genau das meine ich. Dann haben sie zumindest eine Chance, und ich glaube sogar, sie kommen durch! Immerhin sind sie ziemlich einfallsreich. Denkt doch mal an unsere Vorfahren! Sie haben es sogar geschafft, die Eiszeit zu überleben. Das war mit Sicherheit schwieriger, als sich im Regenwald durchzuschlagen.«
    Laurie warf Jack einen Blick zu. »Ich finde die Idee gut.« Jack sah zu der Insel hinüber und fragte, in welcher Richtung Cocobeach liege.
    »Es ist ein Umweg«, gestand Kevin. »Aber so weit ist es auch nicht. In zwanzig Minuten sind wir da.«
    »Und was ist, wenn Sie die Tiere freilassen und sie auf der Insel bleiben?« wollte Warren wissen.
    »Dann könnte ich mir zumindest sagen, daß ich es versucht habe«, erwiderte Kevin. »Ich muß es einfach tun.«
    »Warum eigentlich nicht?« sagte Jack. »Ich finde die Idee auch gut. Was meint ihr anderen?«
    »Also ich brenne schon darauf, einen von diesen Affen zu sehen«, erwiderte Warren.
    »Worauf warten wir noch?« rief Candace begeistert.
    »Ich bin auch dafür, sie zu befreien«, meldete sich Natalie.
    »Eine Superidee!« stimmte auch Melanie zu. »Aufgeht’s!« Jack zog ein paarmal an der Schnur, und der Motor donnerte los. Er übernahm das Ruder und steuerte auf Isla Francesca zu.

 
    Kapitel 23
    10. März 1997, 1.45 Uhr
    Cogo, Äquatorialguinea
     
    Siegfried hatte denselben Traum schon hundertmal geträumt, und von Mal zu Mal hatte er ihm ein bißchen mehr zugesetzt. In dem Traum näherte er sich einer Elefantenkuh und ihrem Jungen. Eigentlich wollte er die beiden lieber in Ruhe lassen, aber er konnte sich dem Wunsch seiner Kunden, eines Ehepaars, nicht widersetzen. Die Frau wollte unbedingt so nah wie möglich an das Elefantenbaby heran. Bevor er sich mit dem Ehepaar an die Elefantenmutter und ihr Junges heranpirschte, hatte er etliche seiner Spürhunde losgejagt, die sie von allen Seiten vor drohenden Gefahren warnen sollten. Doch als im Norden plötzlich ein riesiger Elefantenbulle auftauchte, nahmen die Spürhunde ängstlich Reißaus. Sie suchten so schnell sie konnten das Weite. Das schlimmste an ihrer Feigheit aber war: Sie wiesen Siegfried nicht auf die drohende Gefahr hin.
    Der riesige, durch das Unterholz stürmende Elefant verursachte einen Lärm wie ein heranrollender Güterzug. Seine gellenden Schreie wurden immer lauter. Als er gerade zum Angriff ansetzen wollte, wachte Siegfried auf. Er war schweißgebadet.
    Keuchend rollte er sich herum, setzte sich auf die Bettkante und schob das Moskitonetz ein wenig zur Seite. Auf dem Nachtschränkchen stand ein Glas Wasser. Er nahm einen Schluck. Das schlimmste an diesem Alptraum war, daß er sich wirklich zugetragen hatte. Immer wieder durchlebte er nachts seinen schrecklichen Jagdunfall, bei dem ihm der Elefant seinen rechten Arm verstümmelt und sein Gesicht ruiniert hatte. Noch auf der Bettkante sitzend, um sich zu beruhigen, registrierte er plötzlich, daß er den ohrenbetäubenden Lärm gar nicht geträumt hatte. Er kam von draußen. Wenige Sekunden später war ihm klar, woher der Krach rührte: Irgendwo schepperte aus einem billigen Kassettenrecorder laute, westafrikanische Musik.
    Siegfried warf einen Blick auf die Uhr. Wütend stellte er fest, daß es zwei Uhr nachts war. Wer, zum Teufel, konnte so unverschämt sein und mitten in der Nacht einen derartigen Lärm veranstalten?
    Als ihm bewußt wurde, daß der Lärm von der Grünfläche direkt vor seinem Haus zu ihm drang, stand er auf und ging hinaus auf die Veranda. Überrascht und bestürzt stellte er fest, daß die Musik aus Kevin Marshalls Haus plärrte. Er registrierte auch, wer für den Spektakel verantwortlich war: die Soldaten, die das Haus bewachen sollten!
    Wie ein Stromschlag durchzuckte ihn plötzlich ein Anfall von Wut. Er stürmte zurück in sein Schlafzimmer, wählte die Nummer von Cameron und wies den Sicherheitschef an, sich umgehend mit ihm bei Kevin zu treffen. Dann knallte er den Hörer auf und zog sich an. Bevor er das Haus verließ, schnappte er sich seinen alten Jagdkarabiner.
    Er marschierte schnurstracks über den Rasen. Je näher er Kevins Haus kam, desto

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