Moonlight - Die Prophezeiung
Fliesen. Die Wände waren alle schneeweiß. Doch das süßeste war Stephans Zimmer. An der Wand waren einige Poster aufgehängt und sein knallrotes Bett hatte die Form eines Rennautos. Auf seinem Mini-Schreibtisch waren Malsachen drauf und in der Ecke lagen ganz viele Kuscheltiere.
Also. Gefällt`s euch? fragte mein Vater vorsichtig.
Ich... ich weis echt nicht, was ich sagen soll, Schatz. Es... es ist einfach wunderschön.
meinte meine Mutter und drückte ihn kurz
Genau so wollte ich es haben.
Es ist voll geil hier! rief Phillip aus seinem Zimmer. Mein Vater strahlte. Er liebte es, uns glücklich zu machen. Und weil ich ihm die Freude nicht verderben wollte, umarmte ich ihn auch.
Es ist... toll. Danke.
Das klang nicht wirklich überzeugend. Zweifelnd sah er mich an.
Wirklich? Du bist ja nicht immer so leicht zu beeindrucken.
Da musste ich ihm Recht geben. Aber die Wohnung gefiel mir wirklich.
Doch. Heute schon. Es ist wirklich schön hier.
Die Schüler hier in Niedersachsen hatten schon Sommerferien. Also konnte ich am nächsten Morgen ausschlafen. In dieser Nacht hatte ich keinen Alptraum. Am Mittag wurde ich von der Sonne geweckt. Das war komisch. Eigentlich schlief ich nie so lange. Die schneeweißen Gardinen waren beiseite geschoben und das Fenster war weit geöffnet. Eigentlich wäre ich sauer geworden, weil jemand ohne Erlaubnis in mein Zimmer gekommen war, aber an diesem Morgen machte es mir nichts aus. Ich stand auf, nahm meine Klamotten und ging ins Bad. Meine Eltern schliefen noch. Genauso wie meine Brüder. Nachdem ich geduscht und mir die Haare geföhnt hatte, aß ich ein Toast. Weil immer noch keiner wach war, beschloss ich, einen kleinen Spaziergang zu machen, um die Gegend ein wenig zu erkunden und um zu sehen, wie Leute hier so waren. Ich schrieb einen Zettel an meine Eltern und ging hinaus. Kaum war ich draußen, bemerkte ich, dass direkt hinter dem Haus ein Spielplatz war. Stephan war echt ein Glückspilz. Dann sah ich, wie ein wunderschönes, blondhaariges Mädchen aus der Tür der Nummer 13b heraus- und zu mir kam. Ihr Anblick verschlug mir einen Moment den Atem.
Hi. Seit ihr hier neu eingezogen?
Ja.
Ich bin Lucia. Wir sind Nachbarn.
Cool. Ich bin Katja.
Katja Schneller? fragte sie und hob die Augenbrauen. Musste sie unbedingt meinen Nachnamen nennen?
Ja, die bin ich.
antwortete ich verwirrt. Sie blinzelte ein paar mal und meinte dann:
Du kommst doch in die zehnte Klasse der Realschule, oder?
Ja.
Meine Klassenlehrerin hat gesagt, dass du in meine Klasse kommst.
Echt? Das ist ja toll! jubelte ich und strahlte
Ich wollte ein bisschen spazieren gehen. Willst du mitkommen?
Sie zuckte die Schultern.
Gern.
Hattest du schon mal einen Freund? fragte sie mich, als wir bei der Ampel waren.
Ja. Er hieß Moritz Neumann.
Danach hatten wir Mathe. Darin war ich schon immer gut gewesen. Nora und Vivien lästerten immer weiter, bis Frau Brase die beiden aufrief. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Als es klingelte, kam ein lächelnder, hellbraunhaariger Junge zu mir.
Hi. Ich bin Derek. Du bist Katja, stimmt`s? Aus München.
Ja.
Hast du schon Freunde gefunden?
Klar. Lucia und ihre Cousine, Anita.
Hm. Schlechte Wahl. murmelte er. Wieder schaute ich ihn verwirrt an.
Wieso?
War sie eigentlich eine gemeine Zicke? Das konnte ich mir nicht vorstellen.
Sie gibt immer so an. Vor allem mit den Moonlight-Brüdern.
Moonlight-Brüder? fragte ich. Wer waren die? Und wieso hatte Lucia sie mir in der Pause nicht vorgestellt?
Ja. Das sind die fünf Brüder, Antonio, Loui, Liam, Caius und Jared. Im Moment sind sie in Russland als Austauschschüler. Zum Glück.
erklärte er mir
Aber am nächsten Montag sind sie wieder da.
Hmm.
Von der einen Seite wollte ich die Moonlight-Brüder sofort kennenlernen, von der anderen Seite hatte ich Angst, dass sie mich nicht mögen würden. Nach der Schule ging ich mit Lucia nach Hause.
Na? War dein erster Schultag toll?
Ja. antwortete ich
Ähm... dieser... Derek hat mir gesagt, dass du mit den... Moonlight - Brüdern befreundet bist.
Das stimmt. Ich liebe diese Jungs! Mit Antonio bin ich sogar zusammen.
sagte sie und holte ihr Handy aus der Tasche
Willst du mal ihre Fotos sehen? Die sehen so was von geil aus! Vielleicht gefällt dir ja auch einer.
Sie grinste mich an.
Klar.
Soll ich ihn dir klarmachen?
Was? Nein!
Jared gefällt dir doch. Gib es zu. Man sieht es an deinem Blick.
Nein, tut er nicht. Sie sehen alle gut aus.
Na dann.
Ähm, kannst du mir noch mal die
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