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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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ausgerechnet in den Momenten zu erwischen, die ich ihm
lieber verheimlicht hätte. Glücklicherweise war er genauso
gutgläubig.
»Das bildest du dir nur ein«, log ich, obwohl meine gezwungen
ruhige Atmung überhaupt nicht zu meinem rasenden Puls passte.
Betont langsam setze ich mich Richtung Verkaufsraum in
Bewegung.
»Hatte ich Liam nicht eingestellt, damit er dir etwas Arbeit
abnimmt?«, begann er erneut. Ich blickte über die Schulter und
überlegte schnell. Glücklicherweise fiel mir sogar etwas
Passendes ein, was sich auch noch ganz passabel anhörte.
»Ja, schon. Aber solange Liam neu ist, helfe ich ihm, sich
zurechtzufinden.« Dad nickte kritisch. Ich wusste nicht, ob er mir
die Geschichte abkaufte. Es sah nicht wirklich danach aus, aber er
schien es zu akzeptieren, denn er sagte nichts mehr dazu. Ich hätte
auch nicht gewusst, ob ich noch einmal so schnell eine passende
Ausrede parat gehabt hätte. Schlagfertigkeit gehörte nicht immer
zu meinen hervorstechendsten Eigenschaften.
Liam war bereits dabei, die frisch gelieferten Bananen aus dem
Keller heraufzutragen.
Vergnügt schlüpfte ich in den Verkaufsraum und ging hinter die
Theke. Ich tat so, als würde ich das Geld in der Kasse zählen,
doch in Wahrheit hatte ich nur Augen für Liam. Ich beobachtete
ihn, wie er unermüdlich eine Kiste nach der anderen aus dem
Keller holte. Er hatte seine Hemdsärmel weiter zurückgeschoben
und jede Bewegung, die er machte, konnte man mittels eines
Muskelzuckens an seinen durchtrainierten Armen erkennen.
Während ich ihn so anschmachtete, entfuhr mir ein leiser Seufzer.
Schlagartig drehte Liam sich in meine Richtung. Hoppla! Ich
spürte, wie mir die Röte über die Wangen kroch. Das hatte er
doch unmöglich hören können, oder?! Immerhin stand er in der
anderen Ecke des Ladens. Sein markantes Gesicht blickte in
meins. Seine linke Oberlippenhälfte zuckte nach oben und er
schenkte mir ein charmantes Lächeln. Diesem Lächeln nach zu
urteilen, hatte er es gehört. Ob er nun besonders gute Ohren besaß
oder mein Seufzer lauter war, als ich gedacht hatte, war
letztendlich egal. In seiner Gegenwart fiel es mir einfach schwer,
mich zu beherrschen. Peinlich berührt schaute ich schnell wieder
in die Kasse und Liam setzte seine Arbeit unbeirrt fort. Fred kam
um die Ecke und verscheuchte mich von meinem Platz.
»Geh’ in den Keller und hilf Liam mit den Bananen«,
kommandierte er.
»Geh’ in den Keller und hilf Liam mit den Bananen«, ätzte ich.
Doch ich gehorchte und stapfte die Kellertreppe hinunter,
während Liam oben die Kisten ausräumte. Glücklicherweise hatte
mein Vater den Befehl so laut gegeben, dass Liam ihn gehört
haben musste. Nicht, dass er noch auf den absurden Gedanken
kam, ich würde ihm hinterherlaufen … Pfff!
    Vor der letzten Bananenkiste ging ich in die Hocke, um sie
besser heben zu können. Diese Kisten waren wirklich verdammt
schwer. Kaum zu glauben, dass Liam sie so mühelos tragen
konnte. Hauruck! Ich riss die Kiste mit aller Kraft in die Höhe und
meine dünnen Arme zitterten vor Anstrengung. Naja, so sparte ich
mir wenigstens das Fitnessstudio. Ich ging einen Schritt zurück
und stolperte dummerweise dabei über meine eigenen Füße.
Nicht, dass ich das mittlerweile nicht schon gewohnt gewesen
wäre, aber die schwere Kiste, die ich dabei im Arm hatte,
verstärkte meinen miserablen Gleichgewichtssinn zu meinem
Unglück nur noch. Ich taumelte zurück und stieß gegen etwas
Hartes, aber gleichzeitig Warmes und Weiches. Ein »Uff« entfuhr
meinen Lippen, als die Luft aus meinen Lungen gepresst wurde.
Der Aufprall gegen eine Steinmauer hätte auch nicht härter sein
können. Aber gegen was war ich da gelaufen? Ich blickte mich
um, nachdem ich mein Gleichgewicht halbwegs wiedergefunden
hatte und schaute in Liams strahlend dunkle Augen. Erschrocken
darüber, dass er so plötzlich hinter mir stand, schwankte ich in die
andere Richtung. »Hiergeblieben!«, lachte Liam. Blitzschnell
umfasste seine Hand meine Taille und zog mich nahe an ihn
heran. Die andere nahm mir derweil die schwere Kiste ab – als
wäre sie nur aus Luft. Meine Hand lag auf seinem Oberarm und
fühlte die Wärme, die von Liams Körper ausging. Seine Haut war
wunderbar weich, doch darunter spürte man seine stählernen
Muskeln. Ich merkte, wie er unter meiner Berührung schauderte.
Ich erschrak schon wieder. War ihm das etwa unangenehm?
Prüfend schaute ich ihn an. Nein, er

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