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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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mit einem
verführerischen Lächeln an.
Miese Schlampe! Meine Augen verengten sich ungewollt zu
Schlitzen, doch zu meiner Überraschung beachtete Liam sie gar
nicht.
»Hi Emma«, begrüßte er mich herzlich, »kann ich mich neben
dich setzen?«
Wortlos und verdattert darüber, dass er Amilia hatte abblitzen
lassen, zog ich für ihn den Stuhl zurück und sammelte meine
Tasche ein. Ich war so perplex, dass ich noch nicht mal fähig war,
zu antworten.
»Ich hab dich schon auf dem Schulhof vermisst. Hast du gut
geschlafen?«
Ich nickte wortlos. Er hatte mich vermisst … Auch wenn es nicht
ganz dem Sinn entsprach, den dieses Wort bereithielt, freute ich
mich darüber. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Liam
starrte mich erwartungsvoll an. Ich blickte in seine
wunderschönen Augen, die von dichten, dunklen Wimpern
umrahmt wurden.
»Und? Gut geschlafen?«
Ach so ... Ich sollte etwas sagen.
»Ähm, ja. Du auch?«
Er nickte.
»Wolltest du dich nicht lieber zu Amilia setzen?« Jetzt, nachdem
er saß, konnte ich ruhig gönnerhaft sein.
»Wer ist Amilia?« Schon wieder ein kleiner Hüpfer, der von
meinem Herz vollführt wurde. War sie ihm tatsächlich nicht
aufgefallen? Ich konnte es nicht glauben. Amilia wurde von
ausnahmslos ALLEN Kerlen angehimmelt. Sollte Liam immun
gegen sie sein? Gegen sie und ihre langen blonden Locken, mit
denen sie sich medusaartig reihenweise Kerle angelte? Oder lag es
daran, dass er sich, da er noch neu war, nicht auf so viele Sachen
gleichzeitig konzentrieren konnte? Wahrscheinlich eher das
Letztere. Amilia würde schon noch ihre Krallen in ihn versenken
… oder hatte Amilia womöglich kein Interesse? Hatte sie nur aus
Höflichkeit den Stuhl angeboten? Ich betrachtete Amilia, die uns
aus den Augenwinkeln beobachtete. Nein … definitiv nicht.
Erstens tat Amilia nie etwas aus reiner Höflichkeit, wenn sie
daraus keinen eigenen Nutzen ziehen konnte und zweitens hatte
Amilia Interesse. Das sah selbst ein Blinder mit Krückstock. Und
dass Liam sie vorhin verschmäht hatte, schien das alles noch zu
bestärken. Gäbe es eine Skala, mit der man ihr Interesse an Liam
messen könnte, würde sie bestimmt Billionen oder so heißen.
    Es klingelte. Nachdem wir die Stunde fast schweigend
nebeneinander verbracht hatten, stand ich auf und ging wie
gewohnt auf den Pausenhof. Ich setze mich auf ein paar
Palisaden, die etwas Grünzeug einrahmten, und packte mein
Pausenbrot aus. Ich hatte nicht erwartet, dass Liam mir folgen
würde, doch plötzlich setzte er sich neben mich.
»Ähm … ich hoffe, ich nerve nicht. Aber es ist schön, wenn man
schon jemanden kennt.« Wieder dieses strahlende Lächeln.
Konnte er nicht mal aufhören damit? Mir wurde ganz warm ums
Herz. Liam griff in seine Tasche und holte ebenfalls sein
Pausenbrot hervor. Ein Brötchen, das dick mit Mett bestrichen
war.
Ungläubig starrte ich erst ihn an, dann das Mettbrötchen. Wie er
wohl aussehen würde, wenn sich zwischen seinen strahlend
weißen Zähnen lauter Mettreste befanden? Tat das seiner
Schönheit einen Abbruch? Nein … bestimmt nicht … Selbst,
wenn er dazu noch Zwiebeln aß (was mein Vater bei
Mettbrötchen immer tat) und danach wie ein alter Ziegenbock
roch, würde mich das nicht stören.
Liam sah mich an und verfolgte meinen Blick zu seinem
Mettbrötchen.
»Willst du mal beißen?«
Hä? Was wollte ich?
»Ganz werd‘ ich es dir nicht geben. Ich hab’ mega Kohldampf.
Aber ich würde dich beißen lassen.« Und schon wieder lächelte er
dieses verführerische Lächeln.
»Ähm … nein, ich mag Mett – rohes Fleisch – nicht besonders
…«
Wenn er so lächelte, brachte mich das total aus der Fassung.
Unmöglich, unter diesen Umständen noch einen intelligenten Satz
zu formen.
»Echt nicht? Mettigel sind meine Lieblingstiere.« Er lachte und
seine Stimme klang wie Musik in meinen Ohren.
Ich schüttelte wortlos den Kopf und biss in mein Pausenbrot.
Liam tat das Gleiche. Er biss mit seinen blitzweißen Zähnen
manierlich Stückchen für Stückchen von dem Brötchen ab. Oh
Mann … Er sah sogar beim Mettessen unverschämt gut aus. Wie
machte er das nur? Ich bemerkte gar nicht, wie ich das Essen
eingestellt hatte und Liam anstarrte, bis er mich mit einem
lächelnden »was denn?« darauf aufmerksam machte. Verschämt
senkte ich den Blick.
»Ähm …« Ich sollte mir schnell etwas überlegen, was mich nicht
wie einen kompletten Volltrottel aussehen ließ, auch wenn es

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