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Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Bauer , Bastian Zach
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stehen.
    Der Kommandant nickte, zwei Soldaten packten Franz links und rechts grob bei den Armen und hielten ihn fest.
    Der Kommandant blickte Franz an und sprach so, dass es alle hören konnten. „Ich sprech Dich für den Totschlag an meinem Soldaten schuldig. Dieses Urteil wird standrechtlich vollstreckt. Albrecht!“ Er gab dem alten Kämpfer ein Zeichen, dieser zückte ein Messer.
    Jetzt begann sich Franz Karrer panisch zu wehren, aber vergeblich, die Soldaten hielten ihn eisern fest. Ein Raunen ging durch die Menge.
    „Was fällt Euch ein, Euch als Richter in meinem Dorf aufzuspielen?“, rief Benedikt Riegler dem Kommandanten zu.
    Kajetan Bichter wandte sich ebenso an den Kommandanten. „Ich bitt Euch, zeigt Gnade in Gottes Namen!“
    Der Kommandant spuckte verächtlich auf den Boden. „So viel Gnade, wie ihr meinem Mann habt zukommen lassen, Pfarrer?“ Der Kommandant grinste kalt. „Da Ihr von Gott sprecht, heißt es nicht
Aug um Aug, Zahn um Zahn
?“
    Er nickte seinem Adjutanten zu. Der ging schnellen Schrittes auf Franz zu, stach ihm ohne zu Zögern das Messer links in den Hals und riss es in einem Halbkreis herum. Dann packte er Franz am Schopf und zog seinen Kopf nach hinten. Blut schoss wie in einer Fontäne aus dem Hals, Franz riss die Augen auf und quiekte aus der Wunde wie ein abgestochenes Schwein.
    Die Dorfbewohner waren wie versteinert, selbst manche der Soldaten wendeten den Blick ab.
    Franz Karrer sank langsam auf die Knie und fiel mit dem Gesicht vornüber in den Schnee. Seine Beine zuckten noch ein paar Mal, dann war er tot.
    Allmählich begann jeder zu realisieren, was geschehen war, die Frauen brachen in Tränen aus, die Männer senkten den Kopf und bekreuzigten sich.
    Dann hörten sie den Wutschrei, der über den Dorfplatz dröhnte. Jakob Karrer war aufgetaucht, die Fäuste geballt, hinter ihm standen Johann, Elisabeth und Sophie. Langsam ging Karrer jetzt nach vorne, die Menge teilte sich vor ihm. Er beugte sich über den Leichnam seines Bruders und strich ihm kurz über die Haare.
    „Franz …“, flüsterte er leise.
    Dann stand er auf und blickte zum Kommandanten. „Dafür,“ er holte tief Luft, „dafür wirst du mir bezahlen, du Saukerl!“
    Der Kommandant sah ihn interessiert an. „Ach ja? Dann doch am besten gleich jetzt.“
    „Vater, nicht!“, rief Elisabeth, „sie werden –“
    In diesem Moment ging ein Schrei durch die Menge. Jakob Karrer hatte einen Holzprügel aufgehoben und sprang auf den Kommandanten zu. Der blieb ungerührt stehen, denn er wusste, dass er sich auf seinen Adjutanten verlassen konnte. Und wirklich trat Albrecht blitzschnell vor seinen Kommandanten und schlug Karrer so gekonnt in den Magen, dass dem die Luft wegblieb. Karrer klappte zusammen, das ganze hatte höchstens ein, zwei Augenblicke gedauert.
    „Vater! Vater!“ Elisabeth wollte nach vorne stürmen, aber Johann hielt sie zurück.
    „Lasst Euch das eine Lehre sein! Wenn hier einer Recht spricht, dann ich!“, sagte der Kommandant.
    „Recht sprechen kann nur der Herrgott!“, murmelte Kajetan Bichter und bekreuzigte sich.
    Der Kommandant trat sehr nahe an den Pfarrer heran, seine Lippen waren aufeinander gepresst. „Pfarrer,“ stieß er leise hervor, „Pfarrer, ich warne Euch. Haltet Eure Schäfchen unter Kontrolle, oder es wird noch mehr Blut fließen.“
    Dann wandte er sich an Benedikt Riegler. „Du da! Du hast vorhin gesagt, dass zwei meiner Männer diese, hm,
Gottesgeißel
hätten. Wer ist der andere?“
    Riegler zeigte auf den Soldaten, der in der Schenke gewesen war. Der Kommandant nickte dem Mann zu. „Oberkörper freimachen!“
    „Aber Kommandant –“
    „Wird’s bald?“
    Der Soldat tat eingeschüchtert, wie ihm befohlen. Er zog sein Hemd aus, und alle konnten die schwarzen Verästelungen sehen, die sich über die Brust zogen. Nicht so stark wie bei seinem toten Kameraden, aber unverkennbar.
    „Ich hab gedacht, das wär vielleicht eine Blutvergiftung, oder so …“, murmelte der Soldat kleinlaut.
    Der Kommandant wandte sich an Albrecht. „Sperrt diesen da,“ er zeigte auf Jakob Karrer, „und den da“, er zeigte auf den Soldaten, der seinen Kommandanten überrascht ansah, „in einen Stadl ein und bewacht sie! Ich werde morgen entscheiden, was geschehen soll.“
    Die Soldaten, einer davon war Gottfried, führten den Befehl unverzüglich aus und zerrten Karrer und den Soldaten schnell zu einem nahe gelegenen Stadl. Beide wehrten sich, jedoch ohne Erfolg, dann wurden

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