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Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach
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zu.
    Johann spannte den Ochsen vor und half Elisabeth aufzusteigen.
    Als sie alle im Schlitten saßen, schlug der Großvater die Augen auf, sah sich verwirrt um. „Was –?“
    Elisabeth nahm seine Hand. „Ganz ruhig, Großvater – es ist alles in Ordnung.“
    „Elisabeth? Was ist denn –“
    „Psst, ich erklär dir alles später. Du musst jetzt ganz ruhig sein.“
    Der alte Mann sah den Ernst in ihren Augen. Er nickte langsam und legte seinen Kopf wieder auf die Bretter des Schlittens.
    Johann drehte sich zu den beiden um. „Betet, dass sie uns nicht sehen.“ Dann blickte er wieder nach vorne, zu dem angeschirrten Ochsen. „Alsdann – bring uns fort“, sagte er leise und bewegte die Zügel.
    Der Ochse zog an …
    Als Johann, Elisabeth und der Großvater mit dem Schlitten aus dem Dorf entkamen, sahen sie nicht die vermummten Gestalten, die ihnen vom Hügel aus nachblickten.
    Eine war sehr klein, fast wie ein Kind.
    Sie winkte ihnen nach.

XLIV
    Als sie außer Sichtweite des Dorfes waren, hielt Johann den Schlitten an. Hinter ihnen zog sich eine schwarze Rauchsäule in den Himmel.
    Der Großvater blickte starr zurück, zu dem Dorf, in dem er geboren worden war. Wo er sein gesamtes Leben verbracht hatte. Das ihm so viel Freude und so viel Kummer geschenkt hatte. Und das jetzt zu einem Raub der Flammen geworden war, einem Ort, wo nur mehr der Tod herrschte.
    Und die Ausgestoßenen.
    Elisabeth fasste ihn behutsam am Arm, aber der alte Mann wies ihre Hand sanft zurück. „Nicht jetzt Kinderl – lass mich einen Augenblick allein mit meinen Gedanken.“ Elisabeth nickte verständnisvoll, ihr Blick folgte den Rauchschwaden.
    Plötzlich sah sie Johann erschrocken an. „Das Buch, es ist noch –“
    Johann winkte ab. „Das ist jetzt nicht mehr wichtig“, meinte er ruhig, „es ist dort, wo es hingehört. Und außerdem – “
    Er überlegte. Entgegen seinen Befürchtungen kamen sie im hohen Schnee zügig voran, sie würden das Tal tatsächlich verlassen können.
    Deshalb galt es noch eine Sache zu tun.
    „Was wolltest du sagen, Johann?“
    Johann hielt den Schlitten an und stieg ab. „Elisabeth.“ Sie sah ihn besorgt an. „Du musst nachschaun, ob ich mich angesteckt hab.“
    „Nein –“, entfuhr es ihr unwillkürlich. Sie schloss die Augen.
    „Es muss sein.“ Er zog seine Jacke und sein Hemd aus und drehte sich langsam.
    Erst einmal, dann noch einmal.
    Elisabeth öffnete vorsichtig ein Auge, dann das andere. Aber sie konnte keine dunkle Verästelung erkennen. Und auch seine Bauchwunde hatte aufgehört zu bluten.
    „Nichts. Du hast dich nicht angesteckt!“, rief sie erleichtert aus.
    Johann lächelte und zog sich wieder an. Die kalte Morgenluft hatte ihn munter gemacht, er spürte, wie ihn frischer Mut und Lebenskraft durchströmten.
    Dem Schnitter wieder einmal von der Schippe gesprungen. Zu neuen Taten
.
    Johann musste bei dem Gedanken daran schmunzeln.
    Er stieg auf den Schlitten und umarmte Elisabeth. Dann griff er in seine Jackentasche und zog das Kettchen heraus.
    „Hat mir Glück gebracht.“ Er legte es Elisabeth um den Hals und schloss die kleine Öse in ihrem Nacken.
    „Hab gewusst, dass du es mir wieder bringst“, sagte Elisabeth leise.
    Der Großvater betrachtete die beiden. Sie hatten überlebt, das war alles, was zählte. Er wusste, dass Elisabeth in guten Händen war.
    Und dass es eine Zukunft gab.
    „Wohin ziehen wir?“, fragte Elisabeth.
    „Wohin du willst.“
    Elisabeth lächelte.
    „Aber zuvor muss ich noch meine prallgefüllte Geldkatze abholen“, sagte Johann grimmig.
    „Du hast nie gesagt, dass du Geld hast, Johann. Wo ist es denn?“
    „Ein Bauer bewahrt es für mich auf. Aber nicht mehr lang.“ Johann zwinkerte ihr zu, dann schnalzte er die Zügel.
    Der Schlitten fuhr in die Morgendämmerung davon …

Epilog
    Vitus war froh, dass sie den unangenehmen Ort hinter sich ließen, der so voll von dem Geruch nach etwas war, das er nicht mochte. Etwas, das er schon oft gerochen hatte, wenn er die Menschen in den Wald begleitet hatte.
    Der Mann, der den Schlitten lenkte, war nett zu ihm gewesen, auch die Frau kannte Vitus schon lange. Nur sein Herr – irgendetwas war mit ihm heute, das ihn unwillkürlich verängstigte. Vitus lief neben dem Schlitten her, als sein Herr lächelte und ihm die Hand entgegenstreckte.
    Vitus roch an seiner Hand, und dann sah er etwas Schwarzes, das am Handgelenk war und sich unter der Haut zu bewegen schien.
    Sein Herr roch nach denen, die heute

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