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Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach , Matthias Bauer
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Franzosen übergelaufen“, begrüßte ihn Wolff grinsend und warf das rauchende Gewehr neben ein anderes auf den Boden.
    Dann sah er Elisabeth an. „Und du musst Elisabeth sein.“
    Sie lächelte unsicher, als Wolff ihre Hand ergriff und sie küsste. „Gnä’ Frau, Sie sind ja noch viel ansehnlicher, als Johann Sie beschrieben hat.“
    Johann verdrehte die Augen, Elisabeth schmunzelte.
    Immer noch herrschte Chaos im Lager. Soldaten liefen durcheinander, Explosionen krachten im Krater, Befehle hallten wirr durch die Luft.
    „Wir sollten uns aus dem Staub machen, solange die Franzmänner nicht wissen, was sie gebissen hat“, wurde Wolff wieder ernst. Hinter ihm standen drei Pferde, er drückte Johann und Elisabeth je einen Zügel in die Hand. Sie schwangen sich auf die Rösser.
    „Du bist wahrlich nicht auf der faulen Haut gelegen“, stellte Johann fest.
    Sie stießen den Pferden die Fersen in die Flanken und ritten im vollen Galopp auf den Lagerausgang zu. Wieder hatten sie Glück – die Wachen waren entweder beim Explosionsherd oder blickten unschlüssig zwischen dem Spektakel und der Straße, die aus dem Lager führte, hin und her. Niemand nahm Notiz von ihnen.
    Und als sie an den Wachposten vorbeijagten und die überraschten Soldaten zu ihren Waffen griffen, war es zu spät. Während hinter ihnen die ersten Strahlen der Morgensonne durch den Himmel schnitten, verschwanden die drei Reiter im Schatten der Nacht.
    LXXXII
    Es war Abend, sie hatten sich beim Friedhof versammelt. Die Wärme des Tages lag noch in der Luft, die Sichel des Mondes stand über den Bergen.
    Kerzen und Lichtersteine warfen warmes Licht auf die grob gezimmerten Särge, die in der Mitte des Friedhofs aufgebahrt waren. In ihnen lagen Hans und Markus, außerdem Heinrich und ein Dutzend weitere Ausgestoßene, die im Kampf gefallen waren.
    Etwas weiter hinten, bei der Friedhofsmauer, war ein frisches Grab, in dem sie den Schützen beerdigt hatten, den sie erschossen vor dem Dorf aufgefunden hatten. Die Leichen der Schwarzen Garde lagen oben im Gräberfeld bei der Klosterruine, bei den bayrischen Soldaten.
    Es war still, der Preuße und Sophie standen zwischen den Ausgestoßenen, ebenso von Freising, Karl und Ludwig. Die Haut in den Gesichtern der Ausgestoßenen, die gegen Sovino und seine Männer gekämpft hatten, war verbrannt. Manche mussten gestützt werden.
    Gemeinsam gedachten sie der Freunde, die ihr Leben für sie gegeben hatten.
    Sophies Augen wurden feucht. Heinrich war immer gut zu ihr gewesen, und auch wenn sie seine Gefühle nie erwidert hatte, so wäre er ein treuer Freund geworden. Trotz seiner jungen Jahre war er den Seinen ein guter Anführer gewesen und hatte mit seinem Entschluss, gegen Sovino einzugreifen, den Kampf entschieden.
    Ich danke dir, Heinrich. Für das, was du für mich und für uns alle getan hast.
    Gleichzeitig stieg ein Gedanke in ihr auf, der auch die Ausgestoßenen bewegte. Wer sollte Heinrich nachfolgen? Wer würde jetzt, da die Gefahr abgewendet war, die vielen Entscheidungen treffen, um das schwierige Leben mit der Krankheit zu meistern?
    Von Trauer erfüllt blickte Ludwig auf die Särge von Hans und Markus. Auch wenn er die beiden nicht lange gekannt hatte, so hatte er sich ihnen sehr verbunden gefühlt. Vielleicht war es Schicksal gewesen, dass sie zu ihm nach Innsbruck gekommen waren und ihn aus dem Abgrund gerissen hatten, der ihn erfüllte.
    In jedem Fall waren diese Männer, die Toten und die Lebenden, seit Jahren die einzigen, die er ohne zu überlegen als seine Freunde bezeichnet hätte.
    Wir werden euch ehren, wie ihr es verdient habt.
    Karls Gesicht war starr. Er sah Bilder vor sich aufsteigen; von seiner Kindheit mit Hans, ihrem Aufwachsen in Wien, ihren ersten Jahren in der Rumorwache.
    Von ihrer lebenslangen Freundschaft.
    Dann der Tod, der diese Freundschaft in einem einzigen Augenblick beendet hatte, die Kugel, der leblose Körper am schlammigen Boden.
    Er schluckte, bemühte sich krampfhaft, die Fassung zu behalten.
    Machs gut, alter Freund. Ich werde dich immer im Herzen behalten.
    Der Preuße sah von Binden vor sich, wie er ihnen Markus als Unterstützung mitgegeben hatte, hörte seine Worte.
    Er wird darauf achten, dass du deinen Kopf behältst, bis du wiederkehrst.
    Der Riese mit dem kindlichen Gesicht hatte die Worte des Adeligen wahr gemacht, er hatte sie alle gerettet. Ohne Markus’ Opfer wären sie tot gewesen, bevor Heinrichs Männer aufgetaucht waren.
    Hab Dank, Markus

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