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Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman

Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman

Titel: Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Röschen-Verlag
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schuldig gefühlt. Es war, als hätten wir gemeinsam einen Mord begangen.“
    „Die Affäre mit Fischers Frau ...“, setzte Bohlan an.
    „... war so etwas wie eine verspätete Rache.“
    „Kommen wir zur Gegenwart. Warum mussten Lea, Natascha und Fischer sterben?“
    „Es war eine unheilvolle Verkettung von Umständen. Annette kam an die Willy-Brandt-Schule. Dass Fischer und Pergande ebenfalls dort unterrichteten, war für sie eine unerträgliche Situation. Dann tauchte wie aus dem Nichts dieses Mädchen auf.“
    „Lea Schuster?“
    „Ja. Lea, die aussah wie Marie. Sie wirkte wie ein Geist, der aus der Vergangenheit kam. Und sie war neugierig und schlau. Sie hat bei meiner Frau einen Zeitungsartikel entdeckt und muss ihn entwendet haben. Bei Leas Anblick sind bei ihr alle Sicherungen durchgebrannt. Ich habe mich ein paar Mal mit ihr getroffen und ja, es hat Annäherungsversuche von mir gegeben. An jenem Abend habe ich ihr vor der Kleingartenkolonie aufgelauert. Es gab Gerüchte, dass Fischer etwas mit einer Schülerin hat. Natürlich dachte ich, dass es nur Lea sein konnte. Ich bin davon ausgegangen, dass auch er von ihrer Ähnlichkeit zu Marie angezogen wurde. Ich konnte ja nicht wissen, dass er in Wirklichkeit etwas mit Natascha Weller hatte. Lea wehrte sich, sie schrie mich an. Ich solle sie endlich in Ruhe lassen. Sie wisse sowieso alles, was damals passiert sei. Es gab für mich nur eine Lösung für das Problem. Lea musste weg. Sie hatte zu tief in der Vergangenheit gewühlt und zu viel Morast nach oben befördert. Ich hatte ein scharfes Messer bei mir und stieß einige Male zu, zog dann den Leichnam aus dem Auto und schleifte ihn zur Nidda.“
    „Und warum haben Sie den Kopf abgetrennt und mitgenommen?“
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht aus Instinkt. Als es passiert war, dachte ich, dass ich den Kopf vielleicht Fischer oder Pergande unterjubeln könnte, um so den Verdacht auf einen der beiden zu lenken.“
    Von Lichtenhagens Antwort befriedigte Bohlan nicht, aber er wollte weiter in der Geschichte kommen, wollte auch den Rest erfahren.
    „Und Natascha Weller?“
    „Eigentlich dachte ich, dass mit Leas Tod alles zu Ende sei. Maries Doppelgängerin war weg. Es gab niemanden mehr, der etwas von damals wusste, ausgenommen die Beteiligten. Es hätte alles vorbei sein können. Doch dann stand plötzlich Natascha vor der Tür und stellte die gleichen Fragen. Lea hatte also gequasselt.“
    Nicht Lea, Tobias hatte gequasselt, dachte Bohlan und blickte von Lichtenhagen nachdenklich an, der einen Schluck Wasser trank.
    „Also musste auch Natascha beseitigt werden. Ich versuchte, das Verbrechen genauso zu begehen wie das an Lea.“
    „Und was hat es mit der weißen Lilie auf sich?“
    „Die weiße Lilie“, von Lichtenhagen lachte auf. „Ein nettes Accessoire. Nicht wahr? Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Serienmörder gerne ein Merkmal, eine persönliche Duftnote, hinterlassen. Da fiel mir ein, dass meine Frau erzählt hatte, dass Pergande Maries Kopf inmitten zweier Lilien aufbewahrt hat. Außerdem gab es noch dieses Theaterstück.
    „Die Sage von Doktor Faust“, entfuhr es Bohlan.
    „Genau. Fischer inszenierte gerade das Stück. So konnte ich den Verdacht auf Fischer lenken.“
    „Bis auch er geköpft wurde.“
    „Ja. Fischer setzte meine Frau unter Druck. Irgendwie muss auch er von Leas Vermutungen gewusst haben. Vielleicht hat sie ihm etwas erzählt? Vielleicht hat er eins und eins zusammengezählt?“
    „Wie lange sollte das Gemetzel denn noch weitergehen?“
    „Sie halten mich für einen Serienmörder. Aber das bin ich nicht.“ „Nein? Wie würden Sie es denn bezeichnen, wenn man innerhalb von wenigen Tagen drei Menschen eiskalt ermordet?“
    „Das war ja so nicht geplant. Ich dachte jedes Mal, dass es nun zu Ende sei. Doch dann tauchte immer wieder eine neue Person auf, die die alten Geschichten hervorzauberte.“
    „Und Pergande hatten Sie nie auf der Rechnung?“
    „Nein. Der war für mich immer nur ein durchgeknallter Typ. Ich war mir sicher, dass er früher oder später in Ihr Raster fallen würde. Spätestens dann würde er von der Last der Indizien erdrückt. Pergande wäre der passende Täter.“ Von Lichtenhagen lachte auf, als sei er noch immer von seinem Plan fasziniert.
    Annette von Lichtenhagen schloss die Augen. Das karge Ambiente der Zelle verschwand und sie konnte in ihre Gedanken eintauchen. Sie hatte alles getan, was in ihren Möglichkeiten stand. Klaus’ Gesicht

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