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Mord auf dem Golfplatz

Mord auf dem Golfplatz

Titel: Mord auf dem Golfplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Dame, aber das war nicht Madame Daubreuil.«
    Voller Überraschung wiederholte der Untersuchungsrichter seine Frage noch einmal, aber Denise ließ sich nicht erschüttern. Sie kenne Madame Daubreuil sehr gut. Die andere Dame habe ebenfalls dunkle Haare, sei aber kleiner und viel jünger. Sie war durch nichts von dieser Aussage abzubringen.
    »Hatten Sie diese Dame schon einmal gesehen?«
    »Nein, nie, Monsieur.« Doch dann fügte sie nachdenklich hinzu: »Ich glaube, sie war Engländerin.«
    »Engländerin?«
    »Ja, Monsieur. Sie hat in recht gutem Französisch nach Monsieur Renauld gefragt, aber ihr Akzent – auch ein leichter Akzent fällt eben auf. Und als sie aus dem Arbeitszimmer kamen, haben sie Englisch gesprochen.«
    »Haben Sie gehört, was sie gesagt haben? Konnten Sie es verstehen, meine ich.«
    »Ich spreche sehr gut Englisch«, sagte Denise stolz. »Die Dame hat zu schnell geredet für mich, aber was Monsieur gesagt hat, als er ihr die Tür öffnete, habe ich gehört.« Sie verstummte kurz und sagte dann langsam und sorgfältig: »Jaha, jaha – aber uum Goottes willen, gehen Sie jehetzt!«
    »Ja, ja, aber um Gottes willen, gehen Sie jetzt!«, wiederholte der Untersuchungsrichter.
    Er entließ Denise und rief nach kurzem Überlegen Françoise noch einmal zu sich. Er stellte ihr die Frage, ob sie sich in Bezug auf Madame Daubreuils letzten Besuch nicht geirrt haben könne. Françoise jedoch erwies sich als überraschend starrköpfig. Madame Daubreuil sei am vergangenen Abend da gewesen. Da gebe es keinen Zweifel. Denise wolle sich nur interessant machen, voilà tout. Deshalb habe sie sich diese feine Geschichte von der fremden Dame aus den Fingern gesogen. Und weil sie mit ihren Englischkenntnissen protzen wolle! Wahrscheinlich habe Monsieur diesen Satz gar nicht auf Englisch gesagt, und falls doch, so beweise das gar nichts, da Madame Daubreuil perfekt Englisch spreche und sich mit Monsieur und Madame Renauld immer in dieser Sprache unterhalte. »Sehen Sie, meistens war Monsieur Jack, der Sohn, auch dabei, und der spricht sehr schlecht Französisch.«
    Der Untersuchungsrichter setzte Françoise nicht weiter zu. Er erkundigte sich nach dem Chauffeur und erfuhr, dass Monsieur Renauld erst am Vortag erklärt habe, er werde den Wagen in der nächsten Zeit nicht brauchen, weshalb Masters ein wenig Urlaub nehmen könne.
    Poirot runzelte verdutzt die Stirn.
    »Was ist los?«, flüsterte ich.
    Er schüttelte ungeduldig den Kopf und stellte eine Frage. »Pardon, Monsieur Bex, aber Monsieur Renauld hätte doch sicher auch selbst fahren können?«
    Der Kommissar schaute zu Françoise hinüber, und die alte Frau antwortete sofort: »Nein, Monsieur ist selber nicht gefahren.«
    Poirots Stirnrunzeln vertiefte sich.
    »Ich wünschte, Sie würden mir sagen, was Ihnen so zusetzt«, sagte ich ungeduldig.
    »Verstehen Sie nicht? In seinem Brief verspricht Monsieur Renauld, mich in Calais abholen zu lassen.«
    »Vielleicht dachte er an einen Mietwagen.«
    »Ja, das kann sein. Aber warum einen Wagen mieten, wenn man selber einen hat? Warum den Chauffeur gerade gestern in Urlaub schicken, einfach so, von einem Augenblick auf den anderen? Sollte er aus irgendeinem Grund vor unserem Eintreffen aus dem Weg geschafft werden?«

Viertes Kapitel

Der mit »Bella« unterschriebene Brief
     
    F rançoise hatte den Raum verlassen. Der Untersuchungsrichter trommelte nachdenklich auf dem Tisch. »Monsieur Bex«, sagte er endlich. »Hier haben wir zwei einander vollkommen widersprechende Aussagen. Wem sollten wir glauben, Françoise oder Denise?«
    »Denise«, sagte der Kommissar entschieden. »Sie hat die Besucherin ins Haus gelassen. Françoise ist alt und starrköpfig und kann Madame Daubreuil offenkundig nicht leiden. Außerdem deutet doch alles darauf hin, dass Renauld sich mit einer anderen Frau eingelassen hatte.«
    »Tiens!«, rief M. Hautet. »Wir haben vergessen, Monsieur Poirot darüber zu informieren.« Er durchwühlte die Papiere auf dem Tisch und reichte das Gesuchte schließlich meinem Freund. »Das, Monsieur Poirot, haben wir in der Manteltasche des Toten gefunden.«
    Poirot nahm den Brief und faltete ihn auseinander. Er war ziemlich zerknüllt und mitgenommen und in wenig geübter Handschrift verfasst, in englischer Sprache.
     
    Mein Liebster. Warum hast du so lange nicht mehr geschrieben? Du liebst mich doch noch, oder? Deine letzten Briefe waren so anders, kalt und fremd, und jetzt dieses lange Schweigen. Ich h a be

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