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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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antwortete Kaufungs Freund und ließ sich in den Sessel fallen.
    »Gut so. Und jetzt sag mir, mit wem außer mit deiner Frau hast du in letzter Zeit Geschlechtsverkehr gehabt?«
    »Was heißt in letzter Zeit?«
    »Sagen wir in den letzten zwölf Monaten.«
    »Woher soll ich das wissen?! Ich führ doch kein Buch darüber!«
    »Überleg sehr gut, denn wie gesagt, es ist immerhin möglich, dass du schon andere infiziert hast.«
    »Das ist mir scheißegal! Ich möchte wissen, wer
mir
das angehängt hat!«
    »Das ist im Augenblick nicht so wichtig. Überleg lieber, mit wem du im letzten Jahr geschlafen hast. Denn ich sollte dir vielleicht auch noch sagen, dass die Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken, bei Frauen ungleich höher ist als bei Männern.«
    Als hätte der andere die letzten Worte nicht vernommen, meinte er: »Hör zu, wir sind Freunde, und ich verspreche dir, ab sofort nur noch mit …«
    Kaufung hob die Hand und unterbrach seinen Freund: »Du kannst mir versprechen, was du willst, aber jede Frau, die mit dir im letzten Jahr geschlafen hat, ist eine potentielle Überträgerin beziehungsweise könnte selbst schon infiziert sein, was sogar recht wahrscheinlich ist. Das kann eine Spirale ohne Ende werden. Ergo, überleg gut, mit wem du im Bett warst, und sag ihnen, dass sie sich testen lassen sollen. Es werden ja nicht hunderte von Frauen sein. Nur so kann Schlimmeres verhindert werden. Solltest du jedoch weiterhin ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, machst du dich strafbar, auch wenn ich selbst keine Anzeige erstatten kann. Also, mit wem?«
    »Keine Ahnung, ich hab ’nen Blackout, ich muss das erst mal verdauen. Ich schreib’s auf, wenn ich zu Hause bin. Scheiße, Mann! Große gottverdammte Scheiße! Ausgerechnet ich!«
    »Ich weiß zumindest von zwei Frauen, mit denen du regelmäßigverkehrst, und beide kenne ich persönlich sehr gut. Dazu kommt natürlich noch deine Ehefrau. Wenn du es ihnen nicht sagst, werde ich es tun und sie bitten, sich testen zu lassen …«
    »Du vögelst doch genauso wild in der Gegend rum! Willst du mich in die Pfanne hauen?«, fuhr ihn sein Gegenüber noch wütender an. Seine Augen waren glühende Kohlen. »Klar, damit du endlich richtig freie Bahn hast!«
    »Kein Mensch will dich in die Pfanne hauen«, erwiderte Kaufung ruhig. »Ich möchte nur verhindern, dass noch mehr Unheil angerichtet wird. Versteh doch, du hast eine Verpflichtung den Frauen gegenüber. Und nicht nur denen gegenüber, sondern auch den Männern, mit denen sie noch verkehren.«
    »Ich kann das nicht.« Er vergrub sein Gesicht in den Händen und schüttelte immer wieder den Kopf.
    »Was kannst du nicht? Es sagen?«
    »Was denn sonst! Würdest du hingehen und einer deiner Damen mitteilen, dass es dir leid tut, aber du hast dich mal so nebenbei testen lassen, und dabei ist rausgekommen, dass du HIV-positiv bist?«
    »Diese Frage steht nicht zur Debatte. Aber wenn du’s genau wissen willst, ich würd’s tun …«
    Der andere machte eine wegwerfende Handbewegung. »Komm mir doch nicht mit so ’nem saudummen Geschwätz, du würdest es genauso für dich behalten und weiter rumvögeln wie bisher. Ich werde keinen Ton sagen, und du wirst auch schön den Mund halten. Versprochen, ich mach’s in Zukunft nur noch mit Kondom. Mit meiner Frau mach ich’s seit Jahren sowieso nur mit Präser, das ist so ’ne Vereinbarung zwischen uns. Ich lasse ihr ihre Freiheit, sie mir meine, dafür hat sie aber verlangt, dass wir nur geschützt …«
    Kaufung ließ ihn nicht ausreden. »Ist das dein letztes Wort?«, fragte er mit hochgezogenen Brauen.
    »Allerdings.«
    »Dann lässt du mir keine andere Wahl. Ich werde beide Damen bitten, sich testen zu lassen, aber keine Sorge, ich werde deinen Namen nicht nennen. Und ich tue das nur, weil ich dein Freund bin …«
    »Toll! Sie werden Fragen stellen, warum sie den Test machen sollen. Und was wirst du ihnen darauf antworten? Einfach so, prophylaktisch?«, schrie er höhnisch mit einer ausholenden Handbewegung. »Du bist ein Arschloch, die kaufen dir das nie ab!«
    »Sorry, aber ich muss es tun, vor allem, weil ich die beiden mag und weiß, dass sie alles andere als Nonnen sind. Es wäre nicht fair, ihnen gegenüber nicht und auch nicht …«
    »Spar dir dein Geschwafel!« Kaufungs Freund stand wieder auf, fuhr mit einer Hand über den Schreibtisch, überlegte und sagte mit einem zynischen Unterton: »Also gut, ich bin einverstanden. Ich werde die – freudige – Botschaft

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