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Mord im Bergwald

Mord im Bergwald

Titel: Mord im Bergwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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regelrecht zusammen.
    »Tut mir leid, ich. « Irmi spürte, wie ihr die Situation entglitt. Sie hätten gar nicht auf eigene Faust hierherkommen dürfen. Wie hatte sie nur glauben können, Peter Fichtls Leben zu retten? Womöglich war Fichtl wegen ihres Eingreifens dem Tode geweiht. Oder, noch schlimmer: Vielleicht war sie es gewesen, die diese Eskalation erst provoziert hatte! War sie am Ende schuld am Tod des zweiten Zwillings?
    Sie standen vor der Holztür wie vor dem Eingang in die Unterwelt. Da fragte Vitus: »Hot er vorhin de Wahrheit g'sagt, dass des a Unfall war? Is des möglich?«
    »Laut dem Bericht der Gerichtsmedizin auf jeden Fall. Die haben immer gesagt, er könnte auch unglücklich gestürzt sein«, sagte Kathi.
    Vitus ließ den Blick schweifen. Der Himmel war nun grau, die dunkleren Wolken jagten die helleren. Der Wind hatte weiter zugenommen. Der Regen würde jede Minute einsetzen.
    »Der schießt ned. Der Filser is a Feigling. Der schießt eh ned. Der is zwar a linker Hund, aber niederschießn tut der koanen, der vor eam steht. Gehn mer nei«, sagte Vitus.
    Kathi blickte ungläubig von Vitus zu Irmi. »Irmi, du kannst jetzt aber nicht allen Ernstes auf die Meinung eines Laien hören. Vitus, nix gegen dich, aber das Risiko ist viel zu hoch.«
    »Dann geh i«, brummte Vitus.
    »Den Teufel wirst du tun!«, rief Irmi. »Das ist mein Fall. Ich gehe rein, ich rede mit ihm. Er wird aufgeben. Du hast recht: Der schießt nicht auf Menschen, die ihm in die Augen sehen.«
    Inzwischen hatte Vitus die Tür geöffnet, der dunkle Schlund lag vor ihnen.
    »Vitus!«, rief Irmi, aber er war schon drin. Die Tür fiel zu. Dieser sture Bergfex! Dieser Mulitreiber! »Kathi! Aber du bleibst hier. In jedem Fall. Wir halten Kontakt, sofern mein Handy da drin nicht versagt. Fordere sofort einen Hubschrauber an. Informier die Kaserne, dass wir drin sind, und sag ihnen, dass sie auf keinen Fall etwas unternehmen sollen.«
    »Du hast sie nicht alle! Wenn dir was passiert!«
    »Mir passiert nix. Du hast ein Kind, du bleibst draußen! Du hast noch was vor!« Und bevor Kathi noch etwas sagen konnte, schlüpfte sie durch die Tür.
    Vitus war noch im Vorraum des Tunnels. »Nimm a Hirnbirn«, sagte er und warf ihr eine Stirnlampe zu. Einer wie Vitus hatte immer einen gut sortierten Rucksack dabei. Er selbst hatte sich einen Klettergurt umgebunden, trug ein Seil um die Hüfte, eine Höhlenlampe in der einen Hand und eine Pistole in der anderen. Auch Irmi zog ihre Waffe, und sie gingen langsam über die nassen Gummimatten.
    Der Weg schien endlos zu sein, jeder von Irmis Schritten war zögerlich, jedes Mal überlegte sie, ob sie den Fuß aufsetzen sollte. Ihre Stirnlampen irrlichterten durch den Gang, die Kälte kroch durch ihre dünne Jacke.
    »Halt!« Das war die Stimme von Filser.
    »Herr Filser! Hier spricht Irmgard Mangold. Ich glaube Ihnen, dass es ein Unfall war. Das deckt sich auch mit dem Bericht, den wir aus der Gerichtsmedizin erhalten haben. Herr Filser, lassen Sie Fichtl gehen! Ich sichere Ihnen zu, dass ich alles tun werde, damit Sie fair behandelt werden. Es war ein Unfall, aber wenn Sie Peter Fichtl etwas antun, sieht das ganz anders aus. Herr Filser, bitte!«
    Es blieb still. Irmi und Vitus waren nun fast am Tunnelfenster angekommen, durch das milchiges Licht einfiel.
    »Bleiben Sie stehen. Es ist zu spät!« Die Stimme kam von rechts, aus dem Gang, der zum Tunnelfenster führte.
    »Herr Filser, es ist nie zu spät!«, versuchte Irmi es weiter. Ein dummer Satz. Manchmal war es eben doch zu spät.
    Mit gezückter Waffe trat sie in den Gang. Filser und Fichtl waren dunkle Silhouetten vor dem Lichtkegel und höchstens zehn Meter entfernt. Filser hatte Fichtl noch fest umfasst und hielt ihm die Waffe an den Kopf.
    »Es ist zu spät! Der Tunnel ist vermint. Ich jag euch alle drei in die Luft. Ich hab gestern schon Sprengladungen angebracht, heute werden die nächsten gesetzt, oder, Fichtl? Das weißt du doch! Sag das denen.«
    Fichtls Worte klangen zittrig. »Das stimmt. Wir wollten heute Übungsmunition anbringen.«
    »Genau, Fichtl. Aber ich hab gestern schon ein paar echte Raritäten druntergemischt, die blasen den Tunnel in die Luft. Die machen Schweizer Käse aus dem Berg. Und aus dir ebenso, Fichtl. Du wärst so oder so gestorben. Nun kriegst du eben Gesellschaft von der Dame und dem Almöhi.« Filsers sich überschlagende Stimme klang verzerrt.
    »Glaubst eam?«, flüsterte Vitus.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Irmi

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