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Mord in Londinium

Titel: Mord in Londinium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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bleiben, schauten aber noch einige Zeit schweigend in die Flammen. Das Böse, das den Tod verursacht hatte, den wir betrauerten, war abgewendet worden, zumindest vorübergehend. Londinium würde irgendwann schlimmeren Gangstern zum Opfer fallen, und Petronius blieb nach wie vor die Aufgabe, Florius dingfest zu machen. Die Frau, die gestorben war, und ihre Freundinnen, deren kummervolle Gesichter vom Feuerschein erleuchtet wurden, waren Ausgestoßene – genau wie die Kriminellen; diese Frauen standen jedoch für Geschicklichkeit, Talent, Kameradschaft und Gutgläubigkeit. Sie verkörperten das Beste jener, die voller Hoffnung hier ans Ende der Welt kamen. Chloris war vernichtet worden, aber auf ihrem eigenen Terrain, unter Anwendung ihrer Geschicklichkeit, trotzig, bewundert und, wie ich glaubte, ohne Bedauern.
    Wer wollte behaupten, dass das unzivilisiert sei? Das hängt davon ab, was man unter Zivilisation versteht, wie der Prokurator gesagt hatte.
     

ARCHÄOLOGISCHE
ANMERKUNGEN
     
     
     
     
     
    Als ich beschloss, Falco und Helena ins römische Londinium zu bringen, lag es teilweise daran, dass wir nach dem vorherigen Abenteuer bereits in Britannien waren und die Probleme des Reisens im Altertum ihnen nicht erlauben würden, allzu bald wiederzukommen. Der Zeitpunkt war jedoch gut. In den vergangenen Jahren hat es spektakuläre Funde gegeben, die unser Wissen über das römische London stark verbessert haben. Manchmal ist es mir vorgekommen, als hätten das Museum of London Archeology Service und die Ausstellungskuratoren des Museums nur daran gearbeitet, Hintergrundmaterial für einen Falco-Plot zu finden. Besonders Nick Bateman und Jenny Hall bin ich dankbar für ihre Hilfe, vor allem in Bezug auf unsichere Daten und Gebäudestandorte.
    Aber mein Porträt von Londinium ist ein persönliches. Romanautoren dürfen erfinden. (Ja, das dürfen wir!) Also, der Weinfassbrunnen wurde durch einen angeregt, den man nahe des Decumanus fand und der in der Ausstellung »High Street, Londinium« zu sehen war, doch meiner befindet sich an einer anderen Örtlichkeit. Der »Goldene Regen« und alle anderen mit Namen genannten Schenken in dieser Geschichte sind meine Erfindung.
    Genauso ist das Begräbnis im letzten Kapitel nicht identisch mit dem »Bustum«-Grab in Southwark, das in den Medien so viel Aufregung als mögliche Entdeckung einer Gladiatorin hervorgerufen hat (eine Schlussfolgerung, die vermutlich falsch ist); mein Begräbnis findet bei dem bekannten römischen Friedhof in der Nähe des Warwick Square statt, das Gebiet, auf dem das berühmte Grabdenkmal für Julius Classicianus ursprünglich gestanden haben könnte, bevor die Steine nahe des Tower wieder verwendet wurden. Hätte mein Mädchen existiert, würde sie unter den Central Criminal Courts (dem Old Bailey) liegen. Warten Sie nicht darauf, dass sie gefunden wird!
    Das aus Stein erbaute römische Kastell stammt aus den 80er-Jahren n. Chr. Beweise für frühere Verteidigungsanlagen mit Grasschutzwällen, vielleicht hastig erbaut während der Nachwehen der Boudicca-Rebellion, wurden an der Fenchurch Street gefunden, aber es scheint am wahrscheinlichsten, dass um diese Zeit das Militär den westlichen Hügel auf planlose Weise besetzt hielt (und vielleicht darauf wartete, dass ein Regierungsagent den Bau eines anständigen Kastells vorschlug … ). Das Amphitheater, erst vor kurzem entdeckt, befindet sich unter dem Guildhall Yard. Nicht weit entfernt auf der Cheapside gab es ein Badehaus im Militärstil, und Myrons Wasserrad wurde vor kurzem an einer Ecke der Gresham Street gefunden.
    Das Forum lag oberhalb der heutigen Gracechurch Street, nahe der Lombard Street. Der Decumanus Maximus verlief dort quer durch die Stadt, folgte der modernen Cheapside und Newgate Street. Eine andere große Straße lag unter der Cannon Street, und die Straße vom Forum zum Fluss befand sich auf einer Linie mit Fish Street Hill.
    Die Themse war zu jener Zeit viel breiter als heute. Sie wurde von einer Insel in Southwark aus überbrückt, direkt flussabwärts von der heutigen London Bridge, und nach den Funden, die wir haben, deutet alles darauf hin, dass zwischen der Invasion und dem zweiten Jahrhundert mehrere Versionen existierten, von hölzernen bis hin zu dauerhaften Steinbrücken, die über ein ausgedehntes Kaisystem ans Ufer führten. Zu einer Seite mag es eine Fährenanlegestelle gegeben haben, und auf der anderen wurden Überreste eines Steinhauses gefunden, eventuell mit

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