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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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unnötig. Das waren einfach bloß zwei durchgeknallte Typen …«
    »Verdammt, Martha! Die Kerle waren bewaffnet!«
    »In New York sind sie auch bewaffnet. Bitte. Patrick. Die Polizisten haben gesagt, dass die beiden sich hoffnungslos mit Chang’aa abgefüllt hatten.«
    »Was zum Teufel ist Chang’aa ?«
    »Ein alkoholisches Getränk aus Kenia. Wie Scotch, aber mit Methanol verschnitten.«
    »Ach du Scheiße.«
    Wieder Schweigen. Sie konnte sich vorstellen, wie sich sein Gesicht vor Wut verfinsterte.
    »Und der Typ mit dem Boot?«, wollte er wissen. »Was ist mit dem?«
    »Das war bloß ein englischer Skipper, der sein Geschäft am selben Creek betreibt. Er kannte Dad.«
    »Klingt nach Captain America.«
    »Bist du eifersüchtig, Patrick?«
    »Habe ich einen Grund?«
    Er lachte, und Martha spürte, wie sich die Verspannungen in ihrem Körper lösten.
    »Bist du sicher, dass ich nicht rüberkommen soll, Schatz? Ich mach mir Sorgen um dich.«
    »Mir geht’s bestens«, versicherte sie. »Lass mich einfach meine Angelegenheiten hier regeln. Und wer soll Chico füttern, wenn du auch noch wegfährst?«
    »Ich bin sicher, du denkst mehr an den verdammten Kater als an mich.«
    »Chico kenne ich schon wesentlich länger als dich.«
    »Und, kauft Chico dir Karten fürs U2-Konzert? Führt Chico dich an deinem Geburtstag ins Sardi’s aus?«
    »Lässt Chico seine Klamotten überall auf dem Schlafzimmerboden rumliegen? Lässt Chico nach dem Pinkeln die Klobrille hochgeklappt?«
    Er lachte wieder.
    »Du hältst dich immer für die coole Karrierelady aus Manhattan, Martha, aber tief in deinem Innersten bist du einfach nur typisch Frau.«
    »Und du bist ein alter Klugscheißer.«
    »Kann schon sein«, gab er zurück. »Aber ich bin der alte Klugscheißer, der deinen Kater füttert.«
    Er lachte immer noch, als sie auflegten. Martha war froh, denn sie wollte nicht, dass Patrick sich zu viele Gedanken um sie machte. Denn wenn er sich zu viele Gedanken machte, konnte es gut passieren, dass er in den nächsten Flieger Richtung Kenia stieg – und das wollte Martha auf keinen Fall. Patrick war ein netter, rücksichtsvoller Mann, aber seit sie in Kenia war, war ihr plötzlich aufgegangen, dass er eigentlich nur eine periphere Rolle in ihrem Leben spielte. In der kurzen Zeit, die sie jetzt in Kenia war, hatte Martha sich mehr zu Hause gefühlt als jemals im oberflächlichen New York. An diesem Ort stieß sie auf Fragen, die eine Antwort verlangten.
    Und je mehr Zeit verging, umso mehr wurde Patrick einfach nur zu dem Mann, der ihren Kater fütterte.

Sechster Tag
       

33
    D ie Präsidentensuite des Hotels Tanzania mit ihrem gigantischen Panoramablick auf den Tanganjikasee und die Bergzüge des Kongo war viel zu protzig für Whitestones Geschmack. Dabei war er dem Luxus nicht abgeneigt. Im Gegenteil. Wenn man in einem Elternhaus groß geworden war, das betäubende Mittelmäßigkeit als echte Errungenschaft betrachtete, verlangte man nach den raffinierteren Dingen des Lebens, sobald sie in Reichweite kamen. Doch wäre es nach ihm gegangen, hätte das Frühstück mit Colonel Augustus Kanga an einem weniger aufdringlichen Ort stattgefunden, an dem man seine Geschäfte diskret besprechen konnte, ohne unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Aber Diskretion war nie Kangas Stil gewesen. Der fette Angolaner schien in der Opulenz der Louis-Philippe-Möbel und dem spektakulären Seeblick zu schwelgen. Leicht angewidert beobachtete Whitestone, wie sein Gegenüber sich den Belugakaviar auf eine Scheibe Toast löffelte, diese in seinen riesigen, rosaroten Schlund schob und dabei vor Behagen grunzte.
    Kaviar zum Frühstück. Wie haarsträubend war das denn? Fast genauso haarsträubend wie die Angewohnheit, sich »Colonel« zu nennen, obwohl man seit über einem Jahrzehnt nicht mehr in der Armee gewesen war .
    »Unserem russischen Freund hat die Kostprobe also gefallen«, stellte Kanga mit vollen Backen fest, und seine langsame, polternde Stimme hörte sich durch das halbgekaute Essen noch dämlicher an. »Sehr gut. Und wer sind diese neuen Freunde, die sich so für unsere Ware interessieren?«
    »Diese Frage kann nur er Ihnen beantworten«, erwiderte Whitestone.
    So eine blöde Frage war mal wieder typisch Kanga, dachte er. Nach all den Jahren hatte er die grundlegenden Regeln seiner Branche immer noch nicht gelernt.
    Kanga klaubte mit den Fingern ein bisschen Kaviar von der Serviette, die er sich in den Hemdkragen gesteckt hatte, um

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