Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
Vom Netzwerk:
ansprangen. Ein schneller Blick verriet ihm, dass wohl nichts gestohlen worden war, aber er bemerkte, dass die Bürotür offen stand. Eine gründlichere Untersuchung des Gebäudes musste jedoch noch einen Moment warten.
    Er kehrte zurück nach draußen, wo der Steg jetzt von mehreren nackten Glühbirnen erleuchtet wurde. Jouma und das Mädchen gingen gerade auf das Auto des Polizisten zu.
    »Das Marlin Bay ist nicht weit von hier«, meinte Jouma. »Ich kann Miss Bentley auf dem Rückweg nach Mombasa absetzen.«
    »Sicher?«
    »Kein Problem«, versicherte Martha. Sie sah aus, als wäre sie zum Umfallen müde.
    »Okay.« Es entstand eine unangenehme Schweigepause, dann sagte Jake: »Wissen Sie – ich weiß nicht, ob Ihnen das viel hilft, aber es tut mir wirklich sehr leid, was mit Ihrem Vater passiert ist.«
    Sie nickte. »Danke, Mr. Moore. Und danke für alles, was Sie heute getan haben. Das war sehr mutig von Ihnen.«
    Sie kletterte auf den Beifahrersitz des Panda.
    »Und jetzt?«, wollte Jake von Jouma wissen.
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, ich sollte Michael Kili wohl noch einen Besuch abstatten.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Nein. Ich denke, das regle ich am besten selbst.«
    »Dann seien Sie bitte vorsichtig, Inspector.«
    Jake meinte es ernst. In der kurzen Zeit, die er Jouma jetzt kannte, war ihm der kleine Inspector aus Mombasa sympathisch geworden.
    »Das werde ich tun, Mr. Moore«, versprach Jouma und streckte ihm die Hand hin. »Und vielen Dank auch.«
    »Ich glaube, nach diesem Tag können Sie mich gerne Jake nennen.«
    Jouma lächelte. »Danke – Jake.« Dann packte er den Engländer am Arm und sah ihn eindringlich an. »Wir haben bis jetzt zwar nur Puzzleteile, aber sie werden sich zu einem Gesamtbild zusammensetzen.«

    Als die Rücklichter des Panda in der Dunkelheit verschwunden waren, ging Jake zurück ins Gebäude. Auf einen Schlag überkam ihn die Erschöpfung, und er wollte nur noch duschen und etwas essen. Er hatte gehofft, dass Harry auf ihn warten und ihn zu Suki Los Bar mitnehmen würde, aber jetzt war er weg und der Landrover auch. Das bedeutete einen gefährlichen Fußweg in der Dunkelheit und, was noch schlimmer war, einen noch gefährlicheren Fußweg zurück.
    Verdammte Hacke, Harry!
    Da hörte er plötzlich ein Geräusch aus dem Büro, und in der nächsten Sekunde schloss sich seine Hand um einen dreißig Zentimeter langen Universalschraubenschlüssel, der auf der Werkbank neben ihm gelegen hatte. Langsam bewegte er sich vorwärts, bis er den Türrahmen erreicht hatte, neben dem er sich flach an die Betonwand drückte. Dann warf er sich mit voller Wucht mit der Schulter voran gegen die Tür und drückte den Lichtschalter.
    Er war nicht sicher, was er erwartet hatte, aber ganz sicher nicht Harry, der als blutiges Häufchen Elend neben dem Schreibtisch auf dem Boden lag.
    Harrys Augenlider flatterten, und er sah Jake durch die violett geschwollenen Schlitze an.
    »Jake«, sagte er. »Da bist du ja wieder.« Aus seinem zerschlagenen Mund tropfte ein dicker Klumpen scharlachroter Schleim auf den Boden.

32
    I m Speisezimmer des Kenyatta-Yachtclubs hatte Conrad Getty sich einen Lunch aus Möweneiersuppe, Kalbsterrine mit Roquefort, angebrannter Ente mit Tamarinden-Chutney und einer Timbale aus vertrocknetem Gemüse mit Guavenrinden-Götterspeise gegönnt, das Ganze heruntergespült mit zwei Flaschen Veuve Cliquot. Jetzt war er wieder im Hotel, und die Uhr an seiner Bürowand zeigte kurz nach sieben. Der Besitzer des Marlin Bay kauerte auf allen vieren über dem Papierkorb und erbrach die Überreste seines Abendessens in den leeren Papierkorb unter seinem Schreibtisch.
    Stöhnend wischte er sich mit dem Handrücken den Mund ab und stützte sich dann an der Tischecke ab, um sich wieder auf die Füße zu hieven. Dann warf er einen Blick in den runden Spiegel an der Wand, um zu überprüfen, ob Spritzer von Erbrochenem auf seinem Hemd, Schlips oder Jackett gelandet waren.
    Lieber Gott, dachte er. Dieses Scheißgeschwür würde ihn noch mal umbringen. Vorausgesetzt, dass er nicht schon eher ums Leben kam. Und das lag mittlerweile durchaus im Bereich des Möglichen.
    In diesem Moment klopfte es eindringlich an der Tür, und Loftus, der Concierge, trat ein, auf seinem Gesicht den üblichen Ausdruck bodenlosen Grauens.
    »Was willst du?«, fragte Getty, starrte sein Spiegelbild an und versuchte, so gut wie möglich Haltung zu bewahren.
    »Die Dame – Miss

Weitere Kostenlose Bücher