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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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in dem Augenblick, als ich eintrat, losgestürzt. Dann, als
ich aufgewacht sei, habe ich die Leiche entdeckt und sofort sie, die Polizei,
gerufen .«
    »Was
haben sie darauf gesagt ?«
    »Es
gefiel ihnen nicht besonders«, brummte ich. »Und es gefällt ihnen auch jetzt
noch nicht. Aber die Dame am Empfangspult, die Frau des Besitzers, sagte, sie
habe Westerway , etwa zwanzig Minuten bevor die
Polizei eintraf, in wilder Hast zu seinem Wagen rennen sehen. Im Augenblick
müssen sie also meine Geschichte wohl oder übel glauben .«
    »Sie
meinen...« Sie holte tief und lang Luft. »Sie glauben, Michael müsse das
Mädchen umgebracht haben ?«
    »Klar !« sagte ich und nickte. »Aber...«
    »Aber
Darling, das ist ja einfach herrlich !« Sie lachte
heiser und triumphierend auf. »Das bedeutet, daß er nicht aufhören wird zu
rennen, bis er am Südpol oder sonstwo ist, was gleich
weit weg liegt. Und ich komme mit meiner Scheidung aufgrund böswilligen
Verlassens ohne weitere Schwierigkeiten durch !«
    »Nicht,
wenn ihn die Polizei erwischt, bevor er größere Fortschritte in Richtung Südpol
gemacht hat«, knurrte ich. »Zum Kuckuck mit Ihnen und Ihrer Scheidung, Fabrielle ! Ich sitze in der Tinte, und das paßt mir in
keiner Weise .«
    »Darling«,
schnurrte sie leichthin, »machen Sie sich nicht ein bißchen zuviel Sorgen? Sie haben das Mädchen ja nicht ermordet. Oder? Sie sind einfach das
unschuldige Opfer...«
    »Das
eben beunruhigt mich«, sagte ich leise. »Ganz recht, ich war vermutlich das
Opfer — aber wessen Opfer eigentlich, darüber bin ich mir nicht im klaren .«
    Sie
runzelte die Stirn. »Ich glaube, ich verstehe Sie nicht recht, Darling .«
    »Die
Stellung der Leiche«, erklärte ich ihr. »Sie befand sich unmittelbar auf ihren
Knien und der Tür zugewandt, und auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck echten
Erstaunens. Ich glaube nicht, daß Westerway sie
umgebracht hat. Warum sollte er das ausgerechnet in diesem Augenblick tun und
mich als Hauptzeugen zurücklassen? Das erscheint mir sinnlos. Ich vermute, daß
ein anderer an die Tür geklopft und daß das Mädchen geöffnet hat. Wenn dieser
Betreffende eine Pistole in seiner Hand hatte, bereit Westerway umzubringen, so hat er vielleicht aus einer automatischen Reflexbewegung heraus
in dem Augenblick losgedrückt, als die Tür geöffnet wurde. Für den Mörder war
es dann zu spät, noch etwas dagegen zu tun, als er realisierte, daß er die
falsche Person umgebracht hatte .«
    »Darling!«
Sie zuckte anmutig die Schultern. »Ich verstehe kein Wort .«
    »Ich
meine«, knurrte ich, »daß es sich, wenn ich recht habe, um einen verteufelten
Zufall handelt. Sie engagieren mich, damit ich gehe und mich mit Westerway unterhalte, und zehn Minuten, nachdem ich dort
bin, trifft irgendein angeheuerter Gangster ein, um ihn zu erschießen .«
    »Rick!«
Alles Blut wich aus ihrem Gesicht, während sie mich sekundenlang anstarrte.
»Sie meinen doch nicht etwa, daß ich jemanden...? Aber das ist doch einfach
verrückt !«
    »Vielleicht«,
brummte ich. »Verrückt oder nicht, ich frage mich, ob ich meine ursprüngliche
Geschichte, daß Westerway mich habe kommen lassen,
rückgängig mache und der Polizei statt dessen die Wahrheit sage — daß Sie mich
engagiert haben, damit ich versuche, ihm auszureden, für eine Scheidung von
Ihnen eine Million Dollar zu verlangen.«
    Die
Tür fuhr auf, und ein Mann kam mit selbstsicherem Schritt ins Zimmer. Ein
stiernackiger Bursche, etwa fünfzig Jahre alt, mit einer dicken, mächtigen
Figur und einem schönen Schopf silbergrauen Haars. Seine Augen waren von kaltem
Grau, seine Nase fleischig, sein Mund wulstig und selbstgerecht. Er trug einen
eleganten Seidenanzug, der gerade im richtigen Maß zerknittert war, als ob er
ihn mitten aus einer ganzen Reihe gleichteurer Anzüge aus der nächsten
Kleiderkammer geholt hätte.
    »Ich
habe vor der Tür gelauscht«, sagte er mit sachlicher Stimme, »und ich glaube,
das hier ist nun weit genug gegangen, Liebes .«
    »O
Eugene, Darling!« Fabrielle lächelte ihm dankbar zu.
»Ich bin froh, daß du da bist .«
    »Ich
werde mich der Angelegenheit annehmen .« Er betrachtete
mich mit einem Ausdruck leichter Verachtung auf dem Gesicht. »Auf was für eine
Art Erpressung soll das hier hinaus, Holman ?
Eintausend Dollar, um Sie davon abzuhalten, der Polizei zu erzählen, daß Fabrielle irgendwie in den Mord verwickelt ist? Und das
wäre natürlich nur eine Anzahlung ?«
    »Ich
war nur im Begriff zu sagen,

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