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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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hast die Telegramme erhalten, Gregor?«
    »Ja, Daniel. Sie sind angekommen. Das hat hier eine Menge offener Fragen geklärt, das kann ich dir sagen. Ich habe nie an deiner Unschuld gezweifelt.« Er hielt meinem Blick stand, und ich glaubte ihm.
    »Ich hätte dir so oder so keinen Vorwurf gemacht, Gregor. Eine ganze Weile wusste ich selbst nicht so genau, ob ich schuldig oder unschuldig war.«
    Er grinste, dann streckte er die Hand aus und betastete meine Narbe. »Tut es weh?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht mehr. Nicht sehr.«
    »Dreckskerle.« Plötzlich verfiel er in Aktionismus. Er packte meinen Koffer mit einer Hand und meinen Arm mit der anderen. »Komm, mein Freund, du wirst schon erwartet.«
    Nicht von einem Erschießungskommando, wie ich hoffte. Draußen vor dem Bahnhof begegnete ich einem guten alten Bekannten.
    »Du hast den Laster noch, Gregor. Er sieht großartig aus!« Und das stimmte auch. Das verbeulte alte Gefährt glänzte mir in seinem neuen grünen Anstrich stolz entgegen. Damals, als wir auf unseren mitternächtlichen Fahrten die Waffenlieferungen aufgesammelt hatten, war uns völlig egal gewesen, wie er aussah.
    Gregors Brust schwoll vor Stolz an. Er hatte den Lastwagen wie eine Geliebte bezirzt, um ihn dazu zu bringen, selbst unter den widrigsten Umständen zu funktionieren; etwa, wenn er über schlammige Felder fuhr oder auf Feldwegen, wo die Bäume gegen die Windschutzscheibe und die Seiten schlugen wie Dreschflegel. Er sprang beim ersten Versuch an – das war für Gregor immer Ehrensache gewesen –, und wir holperten los in die Stadt.
    Ich erkannte das Café im Zentrum wieder und rechnete jeden Augenblick damit, dass deutsche Soldaten vorbeistolzierten, mit den Mädchen flirteten und die Männer demütigten. Stattdessen waren da Marktstände, die vom Gemüse der frühen Saison überquollen, und Menschen, die an Früchten schnupperten und über Preise und Qualität stritten.
    Sie warteten drinnen auf mich. Das Getöse von Gregors Lastwagen musste kilometerweit zu hören sein. Ich zählte sechs von ihnen, bevor sie sich auf mich stürzten.
    Sie stürzten sich mit Umarmungen und Küssen und einem Schwall freundlicher Worte auf mich. Ich stellte fest, dass ich mich besser auf ihr nasales, erdiges Französisch einstellen konnte als auf das ihrer Pariser Landsleute. Als der erste Überschwang nachgelassen hatte, redeten sie auch langsam genug, dass ich sie verstehen konnte. Der Wein schien zu helfen, aber vielleicht kümmerte es mich auch nicht mehr so sehr.
    Wir redeten bis tief in die Nacht hinein, tranken zu viel und aßen zu viel. Sie erzählten mir, wie der Aufstand offen ausgebrochen war, als die Landung in der Normandie begann. Wie sie zunächst befürchteten, zu früh losgelegt zu haben. Die Deutschen trieben sie in die Hügel hinein. Doch diesmal gab es keine Vergeltungsschläge, und bald hatte sich ein großer Nazi-Konvoi nach Norden in Bewegung gesetzt, um sich mit den belagerten Bataillonen zur Verteidigung gegen die Alliierten zu vereinen.
    An diesem Punkt waren die Pläne, die wir gemeinsam vorbereitet hatten, in die Tat umgesetzt worden. Die Maquis schlugen von allen Seiten gleichzeitig zu. Sie sprengten Brücken und Eisenbahnstrecken auf den Rückzugsrouten, was die Deutschen wertvolle Tage kostete. Es war eine inzwischen allseits bekannte Geschichte, doch diese tapferen Männer ließen sie für mich bei Wein und Cognac wieder aufleben, als wären sie gerade erst von ihrem letzten Angriff zurückgekehrt.
    Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen, um sie anzuführen. Ich wartete, bis der Letzte von ihnen mich umarmt hatte und in die jetzt still daliegenden Straßen davontrottete. Dann saß ich alleine mit Gregor bei einer Zigarette und einer Tasse Kaffee zusammen. Ich war betrunken, aber nicht so betrunken, dass ich nicht den Schmerz und die Bitterkeit in seinen Augen erkennen konnte, als ich nach Lili fragte.
    »Sie war eine großartige Frau, Daniel.«
    »Ein großartiger Soldat, meinst du.«
    »Das auch.«
    Wir tranken auf ihr Andenken, und ich ging ins Bett.
    Am Morgen war es immer noch warm, doch die ersten Wolken zogen über das blaue Laken am Himmel und kündigten Regen an. Gregor holte mich eine Stunde nach dem Frühstück ab. Unterwegs ließ ich ihn kurz am Markt anhalten. Wir fuhren weiter zu den Toren am Stadtrand. Lange Reihen von Pappeln wiegten sich hinter den niedrigen Mauern. Wir schoben das Tor auf und gingen den Kiesweg entlang, vorbei an den großen Platten und

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