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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Eamon. Da gibt es keinen Zweifel.«
    Honey saugte zischend die Luft ein.
    Doherty bedankte sich bei ihm. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, als er schon eine Nummer auf seinem Handy tippte.
    »Besorgt mir alles, was ihr vom FBI über einen gewissen Crispin Mallory kriegen könnt.« Er gab durch, was er nun erfahren hatte.
    Es würde eine Weile dauern, bis die Informationen einträfen. Honey wollte zwar unbedingt ihre Tochter finden, aber sie hatte keine Ahnung, wo sie mit der Suche anfangen sollte. Doch ihr war einiges klar geworden. Genau wie Anna es gesagt hatte, wollte Jake Truebody nicht gesehen werden. Sie hatten immer angenommen, dass er Honey oder der Polizei aus dem Weg ging. Jetzt hatte sie eher den Verdacht, er hätte besonders darauf geachtet, den älteren Angestellten von Mallory und Scrimshaw nicht zu begegnen, weil er seinem Vater so ähnlich sah!
    Honey ging wieder zur Geisterlesung. Sie erblickte ihre Mutter sofort in der Zuhörermenge, denn die überglänzte alle in ihrem Kostüm, das schillerte wie eine Sardine im Mondschein.
    Inzwischen las Patricia Pontefract ihre Geschichte. Die Worte rollten ihr von der Zunge, als wären es Perlen der Weisheit, die sie auf jeder Seite verstreut hatte. Sie fand sich offensichtlich großartig.
    Man hatte, etwa zwei Schritte von den Zuschauern entfernt und etwas erhöht, ein Lesepult aufgestellt. Patricia Pontefract stand in voller Breite aufrecht dahinter.
    Honey setzte sich neben ihre Mutter und flüsterte ihr insOhr: »Was alles hast du auf deiner Website über mich veröffentlicht?«
    Ihre Mutter versuchte, sie zum Schweigen zu bringen. »Psst. Ich höre zu.«
    Wenn sich Gloria Cross einmal etwas vorgenommen hatte, dann ließ sie sich nicht davon abbringen. Außerdem übernahm sie nie für irgendwas die Verantwortung.
    »Du könntest das Leben deiner Enkelin damit gefährdet haben«, zischte Honey.
    Ihre Mutter schaute sie verwirrt an. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Das waren doch nur Sachen über die Familie.«
    Honey schüttelte verzweifelt den Kopf. Dieses Gespräch brachte sie nicht weiter. Sie stand auf.
    »Wo gehst du hin?«, flüsterte ihre Mutter.
    »Meine Tochter suchen.«
    »Ich komme mit.«
    »Nein, bleib du lieber hier. Es könnte gefährlich werden.«
    »Gerade sagst du noch, dass das Leben meiner Enkelin in Gefahr ist. Natürlich komme ich da mit.«
    »Nein, das hier ist eine Polizeiangelegenheit. Bleibe da und genieße die Lesung. Mary Jane würde das auch wollen.«
    »Na gut, aber sobald das hier zu Ende ist, komme ich nach. Mary Jane kann mich fahren. Sie hat nur ein, zwei Gläschen Sherry getrunken, das geht schon.«
    Honey hatte ausreichend Erfahrung mit Mary Janes Fahrstil im stocknüchternen Zustand. Der Gedanke daran, wie sie alkoholisiert fahren würde – selbst nach nur einem einzigen winzigen Sherry –, war einfach zu schrecklich. Honey riet ihrer Mutter, im Hotel zu bleiben und ihren Anruf abzuwarten.
    Inzwischen war sie wieder bei Doherty. Der bemerkte ihreverängstigte Miene. »Noch keine Neuigkeiten. Stimmt was nicht mit dir?«
    Aus dem Speiseraum hörte man Applaus, und dann tauchte Patricia Pontefract auf. Ihr Gesicht war ganz rosig vor Zufriedenheit.
    »Denen hab ich’s gezeigt!«, konstatierte sie voller Selbstbewusstsein und Stolz. »Ich muss mit Ihnen sprechen!«
    Diese Forderung war an Doherty gerichtet, der sich nicht ganz sicher war, wen er hier vor sich hatte.
    Honey klärte ihn auf. »Das ist Patricia Pontefract. Sie ist Schriftstellerin. Mallory und Scrimshaw war ihr Verlag.«
    »Aha.« Doherty bat sie mit einer Handbewegung, Platz zu nehmen.
    Patricia Pontefract rührte sich nicht vom Fleck. Sie stand nur da und nahm viel Raum ein. Das fiel ihr nicht weiter schwer. Sie war eine massige Frau und trug heute ein weites Kleid, unter dem die halbe Elfenmannschaft aus dem Sommernachtstraum locker Platz gehabt hätte. Um den Hals hingen ihr eine Menge Ketten, die bei jedem Atemzug durch ihren wogenden Busen zum Klirren gebracht wurden.
    Sie hatte leuchtenden dunkelvioletten Lidschatten aufgetragen. Ihre tief in den Höhlen liegenden Augen sahen aus, als wären sie mit Amethysten eingefasst. Sie kniff sie zu Schlitzen zusammen, als sie den Blick auf Honey richtete.
    » Sie brauchen wir nicht. Es handelt sich um ein Privatgespräch.«
    Genau wie Honey es erwartet hatte, reagierte Doherty nicht sonderlich positiv auf Patricia Pontefracts brüsken Ton. Sein Mund war nur noch ein Strich, seine Schultern

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