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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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strafften sich.
    »Ein Privatgespräch über welches Thema?«
    »Natürlich über ein Verbrechen! Ich muss mit einem Polizisten sprechen, und Sie sind doch einer, oder nicht?«
    »Doch, das bin ich. Und wenn es um ein Verbrechen geht, ja, dann können Sie mit mir reden.«
    »Schön.« Sie wandte sich an Honey. »Bitte gehen Sie.«
    Doherty ließ sich nicht einschüchtern.
    »Dies hier ist Mrs. Drivers Hotel. Sie ist zudem die Verbindungsfrau zwischen der Kripo und dem Hotelfachverband und arbeitet mit mir an diesem Fall. Ich bestehe darauf, dass sie hierbleibt.«
    »Nein, kommt nicht in Frage.«
    »O doch.«
    Die beiden standen da wie zwei Stiere, die gleich aufeinander losgehen würden. Außer dass Patricia Pontefract weiblich war und also eine Kuh. Eine blöde Kuh, fand Honey, ja, diese Beschreibung passte.
    Doherty wich keinen Zentimeter. Wäre er ein Stier gewesen und ein Torero hätte mit ihm im Ring gestanden, dann hätte Honey ihr Geld auf den Stier gesetzt. So leicht gab Doherty nicht auf.
    Das weite Zeltkleid dehnte sich noch mehr aus und sackte dann wieder zusammen, als sich Patricia Pontefract, laut seufzend, geschlagen gab.
    »Sie wissen doch, dass Clarence ein Heide war, nicht?«
    »Meinen Sie damit, dass er sich in weiße Gewänder gehüllt hat und zweimal im Jahr in Stonehenge herumgehüpft ist?«
    Patricia Pontefract schürzte die Lippen. »Heiden nehmen ihre Religion sehr ernst, lieber Herr Polizist. Der alte Glaube ist auf unserer Insel noch tief verwurzelt, sogar im christlichen Kalender. Selbst Weihnachten wurde ja auf einen Tag gelegt, an dem die Heiden die Wintersonnenwende feiern. Sie haben in dieser Jahreszeit gefeiert und Dank gesagt, genau wie wir.«
    Doherty war nicht sonderlich beschlagen in Sachen Religionen.Honey konnte ihm an der Nasenspitze ablesen, dass er überlegte, wohin dieses Gespräch wohl führen mochte. Sie selbst hatte eine leichte Veränderung in Patricia Pontefracts Akzent bemerkt. Er war zu weich, um amerikanisch zu sein. War sie vielleicht Kanadierin? Der Akzent war kaum merklich, aber er war da.
    »Sie meinen also, dass Mr. Scrimshaw Weihnachten aus gutem Grund für Humbug gehalten hat. Weil er kein Christ war, sondern ein Heide«, sagte Doherty.
    »Genau. Ich denke, Sie sollten das bei Ihren Untersuchungen im Hinterkopf behalten. Sie werden vielleicht feststellen, dass es nützlich ist.«
    Und dann machte sie auf dem Absatz kehrt, und ihr Kleid wehte wie eine riesige Windhose hinter ihr her.
    »Also«, sagte Honey, »Scrimshaw war nicht Scrooge, sondern ein Heide.«
    Doherty war skeptisch. »Ich glaube das nicht.«
    »Ich hätte nicht übel Lust, die Sache mit der Naturanbetung und dem mitternächtlichen Tanz ums Feuer näher zu untersuchen«, sinnierte Honey.
    »Lass die Kleider vorläufig noch an. Warte bis zum Sommer, wenn wir nach Korfu fliegen.«
    Die Autorin war in die Damentoilette abgerauscht.
    Honey schaute auf die geschlossene Tür. »Das ist mal eine Frau, die unerschütterlich an sich glaubt.«
    Doherty verkniff sich jeden Kommentar. Er las gerade eine SMS, die er bekommen hatte.
    Honey verrenkte sich den Hals, aber von so weit weg war das Display zu klein, als dass sie hätte mitlesen können.
    Er hob die Augen, ohne den Kopf zu heben. Dadurch wirkte er gleichzeitig bedrohlich und sehr attraktiv. Honey spürte, wie sich alles in ihr zusammenzog, so aufregend fand sie ihn.
    »Was meinst du, wohin der Professor mit Lindsey gegangen sein könnte?«
    Honey merkte, wie ihr kalte Schauer über den Rücken liefen. »Die könnten überall sein.«
    Ihre Blicke kreuzten sich, und dann redete er weiter.
    »Professor Jake Truebody und Crispin Mallory sind ein und dieselbe Person. Er hatte auch noch andere Identitäten. Gerade hat er unter dem Namen Wes Patterson eine Gefängnisstrafe abgesessen und ist wegen irgendeines Formfehlers frühzeitig entlassen worden. Unser Freund ist beim FBI als Mörder und Lügner wohlbekannt. Um es mit ihren Worten zu sagen, er ist das reinste Chamäleon und kann sich nach Belieben in alle möglichen Leute verwandeln. Er hatte im Laufe der Jahre Dutzende von Identitäten, aber sein Geburtsname war Mallory – Crispin Mallory. Er hat Professor Truebody zusammen mit einem ebenfalls an diesem Tag entlassenen Mithäftling umgebracht und dann das Haus angezündet. Der Komplize ist ebenfalls spurlos verschwunden. Wahrscheinlich irgendwo in Zement begraben.«
    Honey konnte an seinem Tonfall ablesen, dass es einige weitere Dinge gab, die für sie

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