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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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deiner Stelle wäre, würde ich zusehen, daß ich es auch behalte.« Das Telefon auf Sherris Schminktisch hatte etliche Nummern gespeichert. Ich wählte den Sicherheitsdienst. Eine rauhe Stimme meldete sich. Ich sagte: »Ich rufe im Auftrag von Buster Singer an. Er braucht eine Begleitperson aus Sherri Tigres Garderobe. Er möchte das Gebäude verlassen.« Ich hörte zu und hing dann auf. »Du hast noch zwei Minuten. Ich werde mit dir warten.« Ich schaute auf die Uhr: nur noch zwanzig Minuten bis zur Show.
    Nachdem Buster gegangen war, kehrte ich zu Sabrina zurück. Mit einem Fußtritt schloß ich die Tür. Gerade als ich mich dem Familien duo auf der Couch zuwandte, steckte Patty eine winzige rosa Pille zwischen die Lippen ihrer Tochter. Patty sagte: »Wanda, es tut mir leid, Sie davon in Kenntnis setzen zu müssen, daß Ihre Dienste in Zukunft nicht mehr benötigt werden.« Sabrina starrte durch mich hindurch.
    »Mich zu feuern wird das Problem nicht lösen, Patty. Was werden Sie tun, wenn sie versucht, Alex etwas anzutun, ihn einen Vergewaltiger nennt oder ihn einfach im Krankenhaus sitzen läßt? Warum pumpen Sie Sabrina nicht einfach mit noch mehr Drogen voll und tun so, als wäre die ganze Sache nie passiert?«
    »Wovon reden Sie eigentlich, um Himmels willen?«
    In dem Moment kam Alex in die Garderobe, ohne vorher angeklopft zu haben. Er trug Jeans und ein T-Shirt von der University of Michigan. Sein Haar war voll und glänzte. Ich lächelte, als ich ihn sah. Er hielt einen braunen Umschlag in der Hand.
    »Er ist es«, beharrte Sabrina. »Er versucht, mich umzubringen.«
    »Ich?« fragte Alex und zeigte auf seine Brust.
    »Buster«, sagte Sabrina. »Er ist hier, Alex. Bitte beschütz mich.«
    »Buster versucht nicht, dich umzubringen«, sagte ich und war selber von mir überrascht.
    Alex fragte: »Wo ist er?«
    Ich sagte: »Er will ihr in Wirklichkeit nochmal einen Heiratsantrag machen.«
    »Sabrinas Antwort ist nein«, verkündete Alex. »Wir haben uns nämlich verlobt.«
    Gong — das schlug ähnlich zu wie eine Bratpfanne gegen den Schädel. Auch bei Sabrina, allem Anschein nach. »Wovon redest du überhaupt?« fragte sie.
    »Ich wollte dich eigentlich erst heute abend nach der Show fragen.« Alex und ich hatten uns nach einem Jahr des Zusammenlebens getrennt, weil er nicht bereit gewesen war, sich zu binden. Er sagte: »Ich möchte dich glücklich machen.«
    Sabrina sagte: »Wenn du mich glücklich machen willst, dann trittst du heute abend in der Show auf.« Ihre Augen waren kalt geworden.
    »Aber du hast doch gesagt, du wolltest mich dieser Gefahr nicht aussetzen«, entgegnete Alex.
    »Ich habe eben meine Meinung geändert.« Das war ja nun auch ihr gutes Recht.
    Alex sagte: »Ich bin aber kaum ein so witziger Unterhalter wie die meisten deiner Teilnehmer.«
    »Ich bin sicher, daß du jetzt nicht mit mir herumstreiten wirst, oder?« Sie lächelte ihn an.
    »Kann ich dann wenigstens neben dir sitzen?« fragte er. Sie nickte, aber mit eher geringem Enthusiasmus.
    »Ich werde auf deiner anderen Seite sitzen«, bot ich mich an. »Ich habe mich mächtig aufgedonnert, und ich möchte, daß die ganze Welt mich so sieht.« Ich mußte unbedingt Max anrufen und ihm sagen, er solle die Show auf Video aufnehmen.
    Alex legte den braunen Umschlag in Sabrinas Schoß. »Das lehnte an deiner Tür, als ich kam.«
    Ich nahm den Umschlag und riß ihn auf. Ich ließ den Inhalt auf den Teppich fallen und zählte sechsunddreißig spirlige, angewinkelte, haarige, braune Stäbchen von Tarantelfleisch. Der verkrustete Knoten in der Nähe des abgerissenen Gelenks war schwarz wie Teer. Sabrina starrte durch die Dinger hindurch. Ich schluckte schwer und versuchte mir zu überlegen, wer den Umschlag in den fünf Minuten an die Tür gelehnt hatte, die ich schon im Raum war. »Alex, hast du irgend jemanden gesehen?« Er schüttelte den Kopf.
    »Sabrina kann nicht auftreten«, sagte Patty. »Sie ist viel zu aufgeregt.«
    »Sabrina wird sehr wohl auftreten, Patty«, sagte ich eindringlich. »Sie können dieser Angelegenheit nicht dauernd aus dem Weg gehen.«
    Es klopfte an der Tür. Marnie O’Shea schaute herein, heute in einem zauberhaften gestreiften Overall. »Showtime in zehn Minuten.«
    »Alex wird doch auftreten«, sagte Patty zu Marnie.
    »Weiß Ringo das?« fragte sie.
    »Warum sagen Sie es ihm denn nicht selber?« fragte Patty hämisch zurück.
    Marnie holte tief Luft und sagte: »Okay. Wanda und Alex, wenn Sie mir bitte

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