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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Drogen gefunden worden, fing er an, Beth zu verdächtigen. Sie gab manchmal Spritzen, und sie hatte mal eine Schwesternausbildung angefangen. Das Problem war das Motiv. Was hatte sie gegen Dawn? Sie und Jeff waren Beths beste Freunde. Was hatten die beiden Frauen gemeinsam, was die Rache der zierlichen Frau schürte. Er fand nichts, und deshalb wollte er auch Beth nicht beschuldigen. Dawns Verfolgungswahn war schon außer Kontrolle geraten. Eine neue Verdächtigung - keine Beweise - würde die Situation nur verschlimmern.
    Erst durch Hectors Briefe an Beth begriff er, Hector war das Bindeglied zwischen den beiden. Das erste Mal, als er darüber mit ihr sprechen wollte, war Beth mit im Raum. In der Nacht, in der Hector in ihr Apartment stürmte, jegliche Beziehung zu einer anderen abstritt, glaubte Jeff ihm. Auch wenn Dawn es nicht tat. Im Treppenhaus hatte er Hector geradeheraus gefragt, ob Beth vor Dawn seine Geliebte war. Hector sagte ja. Nachdem die Beziehung zu Ende gewesen wäre, hätte sie ihn wiederholt angerufen. Er mußte seine Nummer ändern. Mehr als einmal war sie ihm nachgegangen. Ein wildes, verlassenes Kind, nichts weiter im Kopf als ihre wahnsinnige Besessenheit, was ihn anging. Als er sie zur Rede stellte, bat sie ihn händeringend, wieder mit ihm Zusammensein zu dürfen. Als er ablehnte, führte das zu einer Tirade von Drohungen gegen jede Frau, die er statt ihrer hatte. Deshalb paßte es ihm auch nicht, als sie sich bei SHAPE um eine Stelle bewarb.
    Nachdem er das gehört hatte, sah Jeff ein Motiv. Aber er hatte keine Beweise. Erinnerte sich Dawn, daß er zur Tür zurückgekommen war und angeboten hatte, ihr die Information zu geben? Sie hatte nicht gewollt. Er hatte einen vorwurfsvollen Ton in der Stimme. Da keine Einstiche gefunden worden waren, machte er sich daran, herauszufinden, wie Beth ihren Opfern die Droge verabreicht hatte. Ein Freund von ihm war Arzt, aber er hatte Schwierigkeiten, ihn zu finden. Am späten Vormittag, am Tag nach Peters Tod, trafen sie sich endlich. Der Arzt erzählte Jeff, daß Betäubungen oft mit Hilfe eines Preßluftgeräts gegeben wurden. Der Impfstoff würde gegen die Haut geschossen und dann absorbiert. Man brauchte ein geübtes Auge, um die schwache Wunde zu finden und zu erkennen, woher sie stammte. Die Betäubungspistolen, mit Preßluftpatronen und mit Impfstoffröhren versehen, gab es neuerdings im Hosentaschenformat. Falls Jeff entdeckte, daß Beth so ein Ding besaß, konnte er mit der Information zur Polizei gehen und sie im Gegenzug davon abhalten, es an Dawn auszuprobieren. Den Trainerraum hatte er schon untersucht, ohne Erfolg. Also brach er am Tag nach Peters Tod in Beths Wohnung ein. Nichts. Das hieß, falls sie so ein Ding besaß, schleppte sie es entweder die ganze Zeit herum, oder sie versteckte es im Club. Er durchsuchte den Trainerraum noch einmal. Nur an ein kleines Schränkchen in der Wand kam er nicht heran. Er brach es auf und fand, wonach er gesucht hatte.
    »Wann war das?« fragte Dawn.
    »Kurz nach vier.«
    »Du hast mich gerettet, Jeff.« Warum brach sie bei dieser Feststellung nicht in Freude aus? Sie dachte, wahrscheinlich verdiente sie durch ihr ständiges Mißtrauen nicht das, was er für sie getan hatte.
    »Beth war außer sich, als ich sie in den Trainerraum begleitete. Sie ging gleich zum Schränkchen. Du hattest ihn aufgebrochen und die Betäubungspistole mitgenommen. Sie hatte vor, mich einzuschläfern und auf der Stelle zu töten!« Sie stöhnte auf. »Beinahe wäre es passiert.«
    Jeff war mit dem Gerät zur Polizei gegangen. Morgan war hinter einem anderen Fall her. Jeff wartete Stunden, hinterließ eine Nachricht und ging zurück zum Club. Wollte Dawn von seiner Entdeckung berichten. Dann machte er einen großen Fehler. Da er die Waffe besaß, glaubte er, Beth könne keinen Schaden mehr anrichten...
    Als Dawn sich von ihren Verletzungen erholte, der Schock und die Angst langsam verblaßten, hatte sie versucht, ihre Beziehung zu Jeff mit neuem Leben zu erfüllen. Sie schliefen miteinander, aber irgend etwas stimmte nicht. Die Kraft, mit der er von ihr Besitz ergriff, war einem Mißbrauch ähnlich. An einem langen Wochenende hatte er ihr die letzte Kraft geraubt. Am nächsten Tag kam er mit einem riesigen Rucksack auf dem Rücken in den Club. Aus seinem Apartment war er ausgezogen. Das bißchen, was er besaß, hatte er verkauft. Er machte sich aus dem Staub. Das leichte Zucken um seine Mundwinkel, das Funkeln in seinen Augen

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