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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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erschien ihm der klügste Weg, Morgaine die Erklärungen zu überlassen, Morgaine, die diese Menschen verstehen und bestimmen konnte, was sie offenbaren und was sie verbergen wollte, und die dann die Mißverständnisse aus der Welt zu räumen vermochte.
    »Freund«, sagte er, denn auch dieses Wort beherrschte er, und Sins Gesicht hellte sich auf, und ein Grinsen breitete sich darauf aus.
    »Ja«, sagte Sin und machte sich daran, die rotbraune Stute zu striegeln. Was immer Vanye ihm zeigte, Sin erledigte es voller Eifer, und sein schmales Gesicht strahlte vor Freude, als Vanye lächelte und ihm seine Zufriedenheit mit der Arbeit zu signalisieren versuchte. Gute Leute, offene, ehrliche Menschen, dachte Vanye, und fühlte sich nun doch etwas sicherer. »Sin«, sagte er, nachdem er sich den Satz sorgfältig überlegt hatte, »du kümmerst dich um die Pferde. Einverstanden?«
    »Ich werde hier schlafen!« rief Sin, und Bewunderung loderte in seinen dunklen Augen. »Ich kümmere mich um sie, um dich und um die Lady.«
    »Komm mit!« sagte Vanye, warf sich das Geschirr über die Schulter, die Satteltaschen mit den Dingen, die sie für die Nacht brauchten, und dem Proviant, der Tiere anlocken mochte, außerdem Morgaines Sattelausrüstung, die nicht für neugierige Augen bestimmt war. Er freute sich über die Gesellschaft des Jungen, der keine Scheu zeigte und auch keine Ungeduld, wenn er nicht so schnell den richtigen Ausdruck fand. Er legte Sin die Hand auf die Schulter, und der Junge genoß sichtlich die Bedeutung, die diese Geste ihm in den Augen der anderen Kinder verlieh, die aus der Ferne herüberspähten. Gemeinsam gingen sie zum Versammlungshaus zurück und über die Holztreppe ins Innere.
    Es war ein Raum mit hohen Deckenbalken. In der Mitte erstreckte sich eine lange Reihe Tische und Bänke, ein Raum zum Feiern; es gab einen großen Kamin, und Licht strahlte durch die zahlreichen Fenster herein, die in ihrer Breite einen Hinweis darauf gaben, wie wenig die Dorfbewohner je daran gedacht hatten, sich zu verteidigen – was auch in der Abwesenheit einer Umfassungsmauer zum Ausdruck kam. In diesem Saal saß Morgaine, ein Punkt der Helligkeit, zwar schwarzgekleidet, doch im staubigen Licht in silbriger Rüstung erglänzend, umgeben von Dorfbewohnern, Männern und Frauen, jung und alt, einige auf Bänken, andere zu ihren Füßen. Am Rand dieses Kreises saßen Mütter, die Kinder auf den Knien wiegten und sie leise zu beruhigen versuchten, während sie selbst sich kein Wort entgehen ließen.
    Man machte ihm Platz, Leute rückten hierhin und dorthin auseinander, um ihn durchzulassen. Man bot ihm einen Sitz auf der Bank an, während er eigentlich hätte auf dem Boden sitzen müssen, doch er lehnte nicht ab; und Sin gelang es, sich seitlich zu seinen Füßen durchzuschieben und dort niederzulassen, indem er sich an sein Knie lehnte.
    Morgaine blickte ihn an. »Man heißt uns willkommen und bietet uns alles, was wir brauchen, Nahrung wie auch Tiere. Dich scheinen sie höchst erstaunlich zu finden; so groß und fremdartig, wie du aussiehst, können sie sich nicht vorstellen, woher du kommst; außerdem ist man leicht beunruhigt, weil wir so schwer bewaffnet sind. Aber ich habe den Leuten erklärt, daß du in einem fernen Land in meine Dienste getreten bist.«
    »Es muß hier bestimmt
qhal
geben.«
    »Ich nehme es an. Aber wenn das so ist, sind die
qhal
diesen Menschen nicht feindlich gesinnt.« Sie ließ ihre Stimme sanft klingen und wechselte wieder in die
qhalur
-Sprache: »Vanye, dies sind die Dorfältesten: Sersein und ihr Mann Serseis; Bythein und Bytheis; Melzein und Melzeis. Sie sagen, wir dürfen heute nacht in diesem Gebäude schlafen.«
    Er neigte den Kopf. Damit brachte er sein Einverständnis zum Ausdruck wie auch seinen Respekt vor den Gastgebern.
    »Im Augenblick«, fuhr Morgaine auf Andurin fort, »stelle ich diesen Leuten nur Fragen. Ich rate dir, dasselbe zu tun.«
    »Ich habe nichts gesagt.«
    Sie nickte und wandte sich in der
qhalur-
Sprache wieder an die Ältesten, mit einer Geläufigkeit sprechend, der er nicht zu folgen vermochte.
    Eine seltsame Mahlzeit nahmen sie an jenem Abend ein; der Saal funkelte von Fackeln und Flammenschein aus dem Kamin, die Tischplatten waren überreichlich mit Speisen beladen, auf den Bänken drängten sich junge und alte Dorfbewohner. Morgaine erklärte, daß es im Dorf Sitte sei, die Abendmahlzeit gemeinsam einzunehmen, als gehörten alle einer Familie an; eine Sitte, wie sie

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