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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wenn wir hier keine Ruhe suchen, was bliebe uns anderes übrig, als die Pferde unter uns in die Erschöpfung zu treiben und unsere Kräfte weiter übermäßig zu beanspruchen? Hinter keinem Tor gibt es Gewißheit. Wenn wir durchbrechen, beginnt ein weiterer anstrengender Ritt – und sollten wir alles verlieren, nur weil wir nicht haben, was wir hier hätten erringen können? Drei Tage. So lange können wir rasten. Ich finde deinen Rat sehr vernünftig.«
    »Dann bringst du mich aber dazu, daran zu zweifeln. Du hast nie auf mich gehört, und wir leben, gegen jedes Risiko.«
    Sie lachte freudlos auf. »Ja, das habe ich getan; und was meine eigenen Pläne angeht, so sind zuweilen die besten Vorhaben im schlimmsten Augenblick fehlgeschlagen. Ich habe deinen Rat manchmal zu unserem Nachteil mißachtet, diesmal aber nehme ich ihn an. Ich glaube, unsere Chancen stehen etwa fünfzig zu fünfzig.«
    Sie frühstückten und wurden dabei von ernst blickenden Kindern bedient, die ihnen von dem frischgebackenen Brot brachten und frische Milch und süße Butter. Sie aßen, als hätten sie nicht schon am Abend zuvor eine reichliche Mahlzeit genossen, denn ein solches Frühstück gehörte nicht zu dem Luxus, den ein Leben in der Gesetzlosigkeit brachte.
    Drei Tage gingen rasch vorüber; und die Höflichkeit und Sanftheit der Dorfbewohner bewirkten etwas, für das Vanye viel gegeben hätte: denn aus Morgaines grauen Augen wich der Schmerz, der dort so lange geruht hatte, und sie lächelte und lachte zuweilen leise und fröhlich.
    Den Pferden ging es ebenfalls gut: sie ruhten sich aus, und die Kinder brachten ihnen büschelweise süßes Gras und streichelten sie, kämmten ihre Mähnen und striegelten sie mit solcher Ausdauer, daß Vanye nichts anderes zu tun fand, als sich ein wenig um die Hufe zu kümmern – wozu ihm der Dorfschmied gern sein Feuer und sein Können zur Verfügung stellte.
    Wenn er bei den Pferden im Gehege war, hingen die Kinder – allen voran Sin – über den Gattern, plapperten fröhlich auf ihn ein, versuchten ihn über die Tiere und Morgaine und ihn selbst auszufragen – Fragen, von denen er nur wenig verstand.
    »Bitte,
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Vanye«, sagte Sin, während er sich auf den Rand des Wasserkessels stützte. »Können wir bitte die Waffen sehen?« Zumindest legte Vanye sich die Worte so zurecht.
    Er erinnerte sich an seine eigene Jugend, da er voller Ehrfurcht die
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beobachtet hatte, die Männer aus hohem Klan mit ihrer Rüstung und ihren Pferden und Waffen... doch in der bitteren Erkenntnis, ein Bastard zu sein, eine Erkenntnis, die – er war der Bankert eines Lords, gezeugt mit einer Gefangenen – die Erlangung solcher Dinge zur drängenden Notwendigkeit machte. Dies waren einfache Dorfkinder, deren Leben sich nicht auf Waffen und Kämpfe ausrichtete, und ihre Neugier entsprach dem Interesse, das sie auch dem Mond und den Sternen entgegenbringen mochten... etwas, das nicht zu ihnen gehörte, noch unbefleckt durch wahre Erkenntnis.
    »Bewahre«, murmelte er in seiner Muttersprache vor sich hin, in dem Bestreben, Schaden von ihnen abzuwenden, dann löste er den Seitenring seines Schwertes, das in der Scheide ruhte, und ließ es sich in die Hand gleiten. Er zog die Klinge, die von den schmutzigen Fingern berührt wurde, und er gestattete es Sin – der sich hocherfreut zeigte – den Griff allein zu halten und die Balance der Waffe zu erkunden. Aber dann nahm er das Schwert wieder an sich, denn der Anblick von Kindern mit diesem grimmigen Ding, an dem soviel Blut klebte, gefiel ihm nicht.
    Daraufhin wiesen sie auf die andere Klinge, die er trug, und wollten sie sehen, und er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf und legte die Hand auf den verzierten Griff an seinem Gürtel. Sie versuchten ihn zu locken, doch er ließ sich nicht überreden, denn eine Ehrenklinge war für ihre Hände nicht bestimmt. Sie galt dem Selbstmord, diese Waffe, und sie gehörte nicht ihm, sondern er trug sie auf einen Eid, sie einem anderen auszuhändigen.
    »Ein
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Ding«
,
folgerten die Kinder in ehrfürchtigem Staunen; und er hatte keine Vorstellung, was sie damit meinten; doch sie fragten nicht weiter und zeigten auch kein Bestreben mehr, die Waffe zu berühren.
    »Sin«, sagte er in dem Bemühen, von den Kindern ein wenig mehr zu erfahren, »kommen Männer mit Waffen zu euch?«
    Sofort zeigte sich Verwirrung auf Sins Gesicht und in den Augen der anderen, bis hin zum letzten Kind. »Ihr gehört nicht

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