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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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nicht wiederholt werden und alle drei Teile dem gleichen Aspekt zuzuordnen sind, ist die Zahl möglicher Interpretationen glücklicherweise begrenzt, gleichzeitig aber zu hoch für Spekulationen im Rahmen der Gesetze der Wahrscheinlichkeit, selbst für einen Ler. Konsequenterweise wurde ein beträchtlicher gesellschaftlicher Zeitaufwand betrieben, um den Aspekt von Angehörigen und Freunden (von Liebenden gar nicht zu reden) einzugrenzen; eine Praxis, die mit gleichermaßen angestrengten Versuchen gekontert wurde, die Verschleierung voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund mögen einige Handlungen von Liszendir erklärbarer erscheinen.
    Liszendirs Name, „(Feuer)Samtgestreichelte-Nacht“ trägt Obertöne der Abstraktion und Distanz in zwischenmenschlichen Beziehungen, und tatsächlich war sie eher kühl und abweisend, eher intellektuell als emotional. Da sie in etwa die gleichen Liebhaber hatte wie jedes andere durchschnittliche Ler-Mädchen, hatte sie nicht das erlebt, was in ihren eigenen Augen eine große, leidenschaftliche Liebesbeziehung gewesen wäre, und fühlte deshalb eine gewisse Leere. Sie wußte nur zu gut, daß Menschen den Ler-Gebräuchen in bezug auf Vornamen nicht folgten, aber aus Gewohnheit oder Langeweile konnte sie es nicht lassen, hin und wieder ein kleines Wahrsagespiel mit Hans Namen zu versuchen, so wie sie es in vertrauter Umgebung angestellt hätte. Dies wurde mehr als nur interessant, wenn man bedenkt, daß Hans voller Name Han Keeling lautete. Wenn man die Endung ng auf n verkürzt, entsteht – zufällig oder von unbekannter Hand so geplant – ein akzeptabler Ler-Name in der Single-Sprache: Hankiellin. Liszendir hatte schon immer vermutet, daß Han stark gefühlsbetont sei und damit in den Bereich des Wasser-Aspekts fallen könnte (vergleiche die Tarot-Symbolik). Wenn dies seine Richtigkeit hatte, würde Hans Namen in der Reihenfolge der Stammwörter in etwa mit „Letzte-leidenschaftliche-Begegnung“ zu übersetzen sein. Alles in allem war dies in der Tat eine erschreckende Botschaft, die sich aus unbeabsichtigtem Herumspielen mit der Wahrsagerei ergeben hatte.
     
    M. A. Foster

 
Nachwort

 

 
    Michael Anthony Foster – nicht zu verwechseln mit seinem Namensvetter und Kollegen Alan Dean Foster – wurde 1939 in Greensboro/North Carolina geboren. Er studierte Russisch, hielt sich ein Jahr lang in Europa auf und schloß sein Studium schließlich mit einem akademischen Grad in slawischen Sprachen ab. Er wurde zur Luftwaffe eingezogen und wurde als Gruppenführer einem Abschußkommando für Interkontinentalraketen zugeteilt. Dann war er als Systemanalytiker in der Datenverarbeitung und nebenberuflich als Fotograf tätig.
    Sein Science-fiction-Werk umfaßt bislang drei thematisch zusammenhängende Romane, von denen der vorliegende, Morgenrötes Krieger (The Warriors of Dawn), der erste ist. Die anderen Titel – The Gameplayers of Zart und The Day of the Klesh – werden ebenfalls in der Reihe Moewig-Science-fiction veröffentlicht, wobei die Reihenfolge der Veröffentlichung im Interesse der Werkgenesis dem amerikanischen Beispiel folgt, obwohl handlungschronologisch The Gameplayers of Zart der erste Roman sein müßte. In ihm wird die Entstehung und Entwicklung der Ler-Rasse – auf die Foster im vorliegenden Buch gelegentlich verweist – geschildert. Besonders dieser voluminöse zweite Band, The Gameplayers of Zan, war es dann auch, der die Kritik auf Foster aufmerksam werden ließ.
    Einige Kritiker witterten einen neuen Kult-Autor der amerikanischen Science-fiction-Szene, andere reihten ihn sofort unter die größten Science-fiction-Autoren ein. Einig sind sich alle auf jeden Fall darin, daß Foster ein großes Talent ist und es versteht, eine spannende Grundhandlung mit starkem emotionalen Einfühlungsvermögen zu einem vielschichtigen Epos zu verschmelzen. Bei The Gameplayers of Zan kommt hinzu, daß dieses am Vorbild der Elisabethanischen Tragödie orientierte Werk erstmals einige Spieltheorien literarisch gestaltet.
    Was den vorliegenden Roman betrifft, so zeigt sich auch hier schon Fosters großes Können. Oberflächlich betrachtet handelt es sich bei Morgenrötes Krieger (The Warriors of Dawn) um eine simple Space-Opera-Story: Fremdrassige Wesen infiltrieren die Zivilisationsgemeinschaft von Menschen und Ler, werden entdeckt und vernichtet, einer entkommt, wird gejagt und schließlich mit einem blendenden Science-fiction-Einfall ausgeschaltet beziehungsweise getötet.

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