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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Hinsehen feststellen konnte, daß der größte Teil ihres Aufwandes unerotischer Natur war und wahrscheinlich nur dazu diente, die Zeit totz u schlagen. Sie besaß eine kleine Tasche mit Toilettenart i keln, einen Kamm, eine einfache Haarbürste, eine Nage l feile und eine primitive Zahnbürste. Sie verbrachte den Tag damit, sich zu pflegen, zu schlafen oder gelegentlich mit jenem Gerät zu spielen, das wie ein Geflecht aus fe i nen Silberdrähten aussah. Seltener allerdings sang sie still vor sich hin, endlos-eintönige Lieder, deren Sprache Han nicht verstehen konnte. In solchen Situationen e r schien sie unzugänglich, eingeschlossen in ein privates Universum, dessen Weiten und Abgründe allein den Zlats oder auch nur ihr selbst zugänglich waren. Han e r laubte ihr, es sich bequem zu machen oder zu schlafen, wann und wo immer sie wollte. Nachts schlummerte sie zusammengerollt in einer Ecke neben seinem Bett. Sie hatte einen leichten Schlaf, denn von Zeit zu Zeit e r wachte sie durch ein plötzliches Geräusch oder einen Schrei von draußen und schaute in die Dunkelheit, um zu erfahren, was sie geweckt hatte; dann konnte er in der Ecke das Glänzen ihrer weit geöffneten Augen sehen, aber schon einen Moment später hörte er wieder ihre r e gelmäßigen, tiefen Atemzüge. Nachdem er sich über se i ne Erwartungen ihr gegenüber klar geworden war, hatte er das starke Verlangen, sofort mit dem Unterricht zu beginnen, hielt es dann aber doch für das beste, wenn sie sich erst einmal an ihre neue Umgebung gewöhnte, bevor er den Versuch unternahm, das Resultat einer jahrta u sendalten Züchtung und einer statisch-introspektiven Kultur umzukrempeln.
     
    Während der Tage, da er und Usteyin allein waren, sah er sich außerstande, irgend etwas über Liszendirs Aufen t halt und Wohlergehen herauszubekommen. Langsam begann er sich Sorgen um sie zu machen. Schließlich aber tauchte sie von selbst auf. Er hatte äußerst gemischte Gefühle. Einerseits war er erleichtert, daß sie da war und es ihr offensichtlich gutging, andererseits machte ihn die Anwesenheit Usteyins sichtbar verlegen. Als sie eintrat, konnte er in ihren Augen lesen, daß ihre Beziehung z u einander eine andere Qualität bekommen hatte: kein Ze i chen von Eifersucht, eher ein Ausdruck der Kamera d schaftlichkeit und Verantwortung.
    „Ich bin gekommen, weil wir uns von nun an viel fre i er bewegen und miteinander sprechen können. Ich habe einige interessante Neuigkeiten. Diese Tölpel scheinen uns inzwischen mehr zu vertrauen. Sie glauben, daß ich ihnen große Geheimnisse anvertraue und beibringe, in Wirklichkeit lernen sie aber nur die bescheidenen Anfä n gerübungen. Dennoch komme ich mir schuldig vor, da schon dieses geringe Wissen für ihre Gegner hier tödlich sein kann. Sollten sie es aber auf einem zivilisierten Ler-Planeten versuchen, wäre es die reinste Kinderei. Einige von ihnen – das muß man zugeben – sind ausgesproch e ne Naturtalente, aber es sind nur ganz wenige. Was Hatha und seine Begabung anbelangt, so scheint sie bei ihm nicht klassenspezifisch, sondern individueller Natur zu sein, so daß ich mein Urteil über ihn ein wenig rev i dieren mußte. Dennoch lehne ich noch immer alles ab, wofür er steht und was er vertritt.
    Dein Verhalten in der Klesh -Ausstellung hat seinen Teil dazu beigetragen. Hatha war ziemlich beeindruckt! Er respektiert dich in der Tat! Deshalb bin ich hier. Ich kam, um dir zu sagen, daß du den Weg, den du gewählt hast, weitergehen sollst – und natürlich, um mir das Mädchen anzuschauen.“
    Han rief Usteyin. Sie kam zögernd herbei, stand ruhig und gehorsam da, während Liszendir sie genau musterte. Jetzt, wo er sie beide zusammen sah, bestätigte sich sein ursprünglicher Eindruck, daß Liszendir ihrer Art nach ei n förmig-monoton war, Usteyin dagegen farbig und schi l lernd. Aber auch andere Unterschiede wurden offensich t lich: Usteyin war etwas kleiner als das Ler-Mädchen und bedeutend zierlicher im Körperbau. Dennoch schien es Han, als wäre sie die stärkere von beiden. Liszendir hatte einige Mühe, ihr Gesicht ausdruckslos erscheinen zu la s sen.
    Schließlich sagte sie : „ Ich verstehe vollkommen. In einem Haus, das keine Wünsche offenläßt, ist deine Wahl vortrefflicher, als du selber es ahnst. Sie ist weit mehr als nur ein hübsches Gesicht und ein junger Körper – obwohl sie selbst für mein eigenes Geschmacksempfinden eine extreme Schönheit besitzt. Wir beide – du und ich – wi

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