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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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antwortete ihm nicht, schaute statt dessen schüc h tern auf den Boden. Han betrachtete ihre Augenwimpern. Sie waren lang, seidig und von der gleichen dunkel-kupfernen Farbe wie ihr Haar. Plötzlich – ohne daß sie etwas Besonderes getan hätte – wurde sie äußerst bege h renswert für ihn. Fast unmerklich entspannte sich ihre Haltung, zeigte Vertrauen und Hingabebereitschaft. Han spürte, wie er schwach wurde und nur noch schwer seine Beherrschung aufrechterhalten konnte. Dies war der Moment – er kam wie ein Paukenschlag.
    Han sagte sanft: „Ich wollte warten, weil ich nicht wußte, ob du mich oder lieber jemanden von deiner Art wolltest.“
    Sie blickte auf, zurückhaltend, mit feucht-glänzenden Augen unter langen Wimpern, einen weichen Ausdruck um den Mund. „Ein anderer Zlat wäre schon schön g e wesen. Aber du gefällst mir in deiner Fremdartigkeit und weil da etwas war, als du mich das erste Mal anschautest, etwas, das ich nur aus Geschichten kenne, von dem ich nie geglaubt hätte, daß ich es erleben würde. Warum hast du nicht schon früher davon gesprochen?“
    Sie stand da: ruhig, den Blick in die Weite gerichtet, abwartend. Han konnte den schnellen Pulsschlag an i h rem fein geformten Hals erkennen. Er drehte sich um und schloß die Tür. Als er sich ihr wieder zuwandte, griff sie zögernd nach ihm, berührte seinen Bart, sanft, zärtlich, mit schmelzendem Blick. Han spürte die Erregung. Er konnte nichts sagen, wußte, daß er nicht länger widerst e hen könnte. Egal, was da kam – es sollte sein; er spürte, wie sein Puls raste, wie ihm schwindelte, wie er ins B o denlose fiel. Er berührte die ebenmäßig samtene Haut, strich durch ihr dichtes, duftendes Haar, sank endlos weich in ihren Bann. Raum und Zeit hörten auf zu ex i stieren.
     
    Usteyin war in Sachen Liebe eine wirkliche Anfängerin und hatte so gut wie keine Erfahrung. Ihr fehlte jegliche Raffinesse, und sie schien sich allein durch ihr Gefühl und jene Geschichten, die sie gehört hatte, leiten zu la s sen. Es war in der Tat für beide am Anfang schwierig, und Han erinnerte sich, daß sie ja „ unausgebrütet “ war – wie es die Klesh -Züchter zu nennen pflegten. Doch den Mangel an Wissen und Erfahrung glich sie mit einer na i ven Lern- und Begeisterungsfähigkeit aus, die Han z u gleich entwaffnend und verwirrend fand. Er behandelte sie mit Geduld und viel Zärtlichkeit, auf die sie unmitte l bar und leidenschaftlich reagierte. Usteyin konnte nicht auf Mögliches oder Späteres ihr Leben aufbauen. Sie le b te hier und jetzt, alles geschah und erfüllte sich im g e genwärtigen Moment – andere Zeiten waren eben andere Zeiten. Auch das sexuelle Vorspiel gehörte offensichtlich zu jenen Dingen, von denen sie keine Ahnung hatte. Für sie bestand es aus wenigen flüchtigen Gesten – dann kam sie zur Sache. Das Motiv lag nicht in einem eigennütz i gen Lustgewinn, sondern in der Furcht, es könnte das letzte Mal sein; und so mußte es unmittelbar bis zur Ne i ge erlebt und ausgeschöpft werden. Han dachte hinterher, als sie eng beieinander lagen, daß sie noch eine Menge zu lernen hätte und daß er froh und glücklich war, ihr Lehrer sein zu dürfen.
    Zuerst wollte sie in ihre Ecke zurückkehren, wo sie i h re Schlafstelle hatte; aber Han hinderte sie sanft, indem er sie aufforderte, dort zu bleiben, wo sie war – dicht bei ihm. Wortlos kuschelte sie sich an ihn, wobei es schien, als ob die Dunkelheit um sie herum aus einem inneren Glücksgefühl heraus erhellt wurde. All das überstieg bei weitem seine kühnsten Träume und Vorstellungen. Als er seine Schulter drehte, um ihr Platz zu machen, durc h zuckte es ihn schmerzhaft-lustvoll. Trotz ihres zierlichen und zerbrechlichen Aussehens war sie in intimer Uma r mung stürmisch und stark. Auf dem Höhepunkt der Err e gung spannten sich ihre Muskeln wie heiße Drähte – und sie biß zu. Überall auf Nacken und Schultern spürte er bisher unbekannte Male der Zärtlichkeit. Ja, richtig, auch das stand in den Instruktionen: Zlats waren leidenschaf t lich.
     
    Als er aufwachte, war es dunkel – spät in der Nacht, eine der langen Winternächte auf Morgenröte. Die Lampe brannte noch, und unter ihr saß Usteyin und ordnete ihr Haar. Sie hockte in ihrer Ecke, die Decke um die Beine geschlagen; das Lampenlicht warf goldene Vierecke auf ihre Haut und glitzerte wie Funkenfeuer in ihrem Haar. Sie bemerkte augenblicklich, daß er erwacht war, und schaute erwartungsvoll in seine

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