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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Der gewaltige M e teorit oder kleine Asteroid – je nachdem, wie man die Sache betrachtete – trudelte zögernd und ruckartig hi n terher, fast so, als wollte er sein geruhsames Plätzchen im Raum nicht verlassen. Han schaute einen Moment lang zu, dann programmierte er einen Kurs, der die Pallenber auf einer unsichtbaren Linie, die nur der Computer oder Usteyin zu sehen fähig waren, auf Morgenröte zustürzen ließ. Während des Fluges zeigte er Usteyin die Handh a bung und Schaltung des Sichtbildschirms. Wie alles, so brauchte er auch dieses nicht zweimal zu erklären.
    Schließlich schwebten sie über Morgenröte, nahe dem Schlachtschiff, das nun den oberen Bereich der Atm o sphäre erreicht hatte, abbremste und wieder beschleuni g te, noch immer den Meteoriten im Schlepptau, der erste Anzeichen einer Eigenbewegung erahnen ließ. Dann s a hen sie bewundernd, wie die Hammerhand in einer fl a chen Tangentialkurve wieder ins All schoß. Der Meteorit tauchte, grün aufleuchtend, kurzzeitig in die Atmosphäre, wirbelte zurück in den Raum, um dann erneut auf den Planeten zuzurasen; seine Flugbahn zielte genau auf den Südpol, der in Eis und Dunkelheit versank. Nichts war zu sehen, nur diese glatte, vom Sternenlicht erhellte Eiska p pe. Han wußte lediglich, daß sie dort unten sein mußten. Wie und womit sie es fertiggebracht hatten, ging über sein Vorstellungsvermögen.
    Scheinbar von nirgendwo schnellte ein weiß-bläulicher Lichtstrahl aus dem Polgebiet, zerschnitt s u chend die Finsternis, strich kurz über beide Objekte – das eine, das sich mit zunehmender Geschwindigkeit entfer n te, und das andere, das mit eindeutiger Zielsetzung auf sie zuschoß. Dann plötzlich verharrte er, zuckte vor und zurück und verwandelte den ankommenden Meteoriten in eine schmale grell-weiße Lichtfackel, die sich gleich da r auf in nichts auflöste. Er war fort, als habe er nie ex i stiert. Nur eine feine Wolke, die bei dieser Entfernung wie Nebel anmutete – das war alles!
    Han aktivierte die Abwehrsysteme, Schutzschirme und Deflektoren. Er öffnete auch die Waffenschächte, woh l wissend, daß er diesem schrecklichen Strahl nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte. Hatha jedoch hatte ebenfalls gesehen, was mit seinem Meteoriten g e schehen war, und von sich aus die Eigeninitiative ergri f fen. Im selben Moment, als ihn der blassere Sucherstrahl erneut einfing, machte er eine scharfe Kehrtwendung um hundertachtzig Grad und raste mit offensichtlich vollem Schub direkt auf den Pol zu. Das Schlachtschiff war vö l lig verdunkelt. Es glitzerte und funkelte im Sternenlicht.
    „Kamikazeangriff“, sagte Han. „Er hat alle Energie auf die Abwehrschirme und den Antrieb geschaltet. Er will das Schiff unter allen Umständen haben.“
    Zu spät merkten die Fremden, was los war. Erneut zuckte der Strahl mit voller Leistung, versuchte, das he r anrasende Schiff in Staub zu verwandeln – vergeblich! Er tauchte es lediglich in ein hellglühendes Licht, blieb aber sonst ohne Wirkung. Plötzlich zeigten die Bildschirme eine merkwürdig pulsierende Bewegung, ringförmigen Wellen auf einem Teich und damit jenen ähnlich, die Han und Liszendir bei der Annäherung an Chalcedon wahrgenommen hatten. Beide sahen es gleichzeitig. Sie wußten, was Avings Leute vorhatten. Ihre Antriebswerke liefen mit voller Leistung, um das Schiff zu starten; sie arbeiteten mit einer merkwürdigen, fremdartigen Ene r gie, die das Bild auf den Sichtgeräten verzerrte. Darum also war das gleiche Phänomen in der Nähe von Chalc e don aufgetreten und wieder verschwunden: Aving hatte sein Schiff gestoppt, um in aller Heimlichkeit zu be o bachten, wie sich die Dinge weiterentwickeln würden, und dann war er zum Planeten Morgenröte zurückg e kehrt. Am Pol bewegte sich etwas, die Eiskappe brach auf, und heraus kam, noch immer feuernd, das Schiff der Fremden. Doch beides gleichzeitig war anscheinend nachteilig. Jedesmal, wenn sie mit ihrem gebündelten Todesstrahl feuerten, zeigte das Zerrbild auf ihrem Bil d schirm zusätzliche Impulse, als ob Antrieb und Vernic h tungsstrahl interferierten. Mit abgeschalteten Schut z schirmen konnten die Detektoren ihm nun Genaueres über das Schiff und die Energiequelle mitteilen. Sie war ähnlich jener auf Hathas renoviertem Schiff, nur bede u tend stärker, unvergleichlich stärker. Han hatte so etwas erwartet. Und es war groß, so groß wie Hathas Schiff, vielleicht noch größer. Und es versuchte, sich wie ein Insekt aus dem

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