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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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hat einen Vorgeschmack bekommen. Wenn du keine Anfänge hineingibst, und zwar gleich am Anfang, dann geht die Frage auf den Sinn des Ganzen – man hat keine Grenzen gesetzt. Du gehst ganz darin auf, mit deinem Geist. Ob man da drinnen real ist? Ich weiß es nicht, nur das, was ich lernte, als ich im Kindesalter begann, ihn zu benutzen. Die Zlats behaupten, daß man ganz hineingeht. Wenn man hineinschaut, so siehst du, was er gespeichert hat; und wenn es jemand ist, der zu sorglos damit umgeht, der zu tief hineinsieht … Aving war ein schlechter Mensch, auch wenn wir nur wenig über ihn wußten. Wir werden es gar nicht so weit ko m men lassen, daß Aving herauskommt und von uns Besitz ergreift. Ich werde ihn vernichten.“ Und bevor Han und Liszendir sie aufhalten konnten, hatte sie den Geschic h tensammler genommen, wobei sie sorgfältig jeden Blick darauf vermied, und ihn zu einer unförmigen Masse z u sammengedrückt. Dann legte sie ihn auf den Boden und trampelte darauf herum, bis er völlig unkenntlich war.
    „Liszendir, du hast die Strahlenwaffe. Stell sie auf größte Leistung! Verbrenne ihn! Er soll verbrennen, jetzt gleich!“ Ihre Stimme war schneidend, duldete keinen Widerspruch. „Kümmere dich nicht um diesen leblosen Körper auf dem Boden! Er funktioniert noch, aber er hat keinen Geist mehr. Ausgeschlossen, daß er ihn je z u rückbekommt. Nun die Waffe! Schnell! Du mußt es jetzt tun, solange ich entschlossen bin.“
    Liszendir nahm die Pistole, zielte auf den zerbogenen und zusammengedrückten Gegenstand am Boden und feuerte, feuerte so lange, bis nichts mehr übrigblieb als ein unkenntlicher, rauchender Silberklumpen.
    Usteyin schaute eine Zeitlang auf diesen kümmerl i chen Rest, seufzte tief und fand zu ihrem gewohnten Verhalten zurück. „Nun ist es vollbracht. Der Körper ist für uns ohne Nutzen, wir können ihn hinauswerfen.“
    „Aber er lebt noch. Sollten wir ihn nicht besser mi t nehmen?“
    „Nein, er wird bald sterben. Der Geschichtensammler hat zu viel von ihm – selbst solche Dinge wie das Atmen. Er war gegen ihn noch anfälliger als Han oder ich – er hatte so gut wie keine Möglichkeit, sich gegen ihn zu wehren. Er hatte von ihm Besitz ergriffen, noch bevor er ihn Han aus der Hand nahm. Der Körper wird es nicht überstehen. Wir werden es ihnen in deiner Heimat b e richten, und sie werden uns glauben.“
    „Könnten wir ihn nicht irgendwie wieder zum B e wußtsein bringen?“
    „Nein. Es ist nichts mehr übriggeblieben. Ich kenne niemanden, der nach einem solchen Vorfall je wieder zu Bewußtsein gekommen ist. Früher oder später sterben sie. Ja. Schaut ihn euch an. Er ist schon tot. Ich kann euch nicht das Warum sagen, nur das Was – genauso wie ich es sagte. Der Geist ist gefangen. Und wenn dies e i nem Geschichtensammler zustößt, so ist er nicht mehr gut, und sein Metall muß durch Feuer geläutert werden. Er ist unrein. Gewöhnlich passiert dies nur mit einem selbst – wenn man zu tief hineinschaut. Doch bei meinem war es ein Fremder. Wenn wir ihn nicht vernichtet hä t ten, so hätte ich wieder hineingeschaut, und dann hätte Avings Geist von dem meinen Besitz ergriffen. Dann hättet ihr Aving wieder gehabt – aber in meinem Körper. Ich glaube nicht, daß ihr das gewollt hättet.“
    „Kannst du einen neuen bekommen, von den Zlats, oder kannst du vielleicht einen neuen machen?“
    „Auch das nicht. Ich kann keinen anderen machen. Sie sind zu individuell. Wenn ich den eines anderen benutzen würde, so könnte ich die gleichen Geschichten sehen, aber ihr Hergang wäre nicht mehr der richtige – wenn ich wirklich sehen wollte, so würden sie mich belügen. N a türlich könnte ich zum Beispiel die Geschichte von K o ren und Jolise ablaufen lassen, aber vielleicht versuchte dann Jolise die Koren auf eine schreckliche Art und We i se zu töten. Die verschiedenen starken Gefühlsformen wären noch da, aber sie würden sich auf eine völlig and e re Art entäußern. Versteht ihr? In einem Geschichte n sammler gibt es nur das Was, nicht das Warum. Ich stehe auf der Seite des Was.“
    Usteyin beugte sich zu dem Leichnam des fremden Wesens herunter und versuchte ihn dorthin zu schleppen, von wo er ins All katapultiert werden konnte. Liszendir ging zu ihr hin, um zu helfen. Er war leicht, und sie ha t ten keine Mühe, ihn zu tragen. Han zeigte ihnen die A b fallschleuse. Aving verschwand für immer im All.
    Dann kehrten sie zurück in den Kontrollraum, an die

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