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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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nichts anderes zu tun, als sich dem Luxusleben hinzugeben, das dann von den Königsm a chern finanziert wird. Im Pomp und Überfluß verliert man den Blick für die wichtigen Dinge – ähnlich wie bei einer Droge, die unabhängig von der Verpackung genau darin ihre wesentliche Wirkung hat.
    Liszendir fuhr fort: „Ich habe gerade daran gedacht, daß wir dieses Antriebssystem schon vor langer Zeit a b geschafft haben. Wir verkauften es an die Menschen, die darin etwas entdeckten, was wir selbst übersehen hatten. Man kann über das Erstvolk sagen, was man will: Har t näckig sind sie schon, suchen so lange, bis sie den Fehler gefunden haben. Unser altes Antriebssystem war äußerst gefährlich in der Handhabung. Deshalb wollten wir es los sein. Und aus dem gleichen Grund haben es die Me n schen modifiziert. Ich bin kein Techniker, eigentlich ve r stehe ich nichts von solchen Dingen. Der Geschicht s schreibung nach reichte es jedoch aus, um von der Erde nach Kenten zu gelangen. Damals hatten wir damit keine Probleme – auch sind keine gefährlichen Zwischenfalle aufgetreten.“
    Hatha überlegte einen Moment lang und sagte dann: „Soweit ich weiß, gab es bisher auch bei uns keine Pr o bleme oder Gefahrenfälle . Keiner hat je etwas davon g e hört – natürlich gibt es Gerüchte, denen ich aber keine Bedeutung beimesse. Ich nehme an, daß wir genauso wie alle anderen leicht ein Opfer unserer eigenen Phantasie werden.“
    Han mußte an die früheren Eroberer der Geschichte denken. Speziell an jene Epoche, als die Völker – Ler und Menschen – auf einem einzigen Planeten zusammenle b ten. Eroberer gab es nur wenige im All, denn selbst mit einem Überraum-Antrieb waren die Entfernungen zu groß, die Nachrichtenwege zu lang, die Materiallasten zu schwer. Womit war die Situation hier auf Morgenröte dann noch zu vergleichen? Timur Lenk mit Atomwaffen? Ein Hitler mit Raumschiffen? Oder vielleicht ein Darius mit jenen komischen Maschinen, die nach dem Prinzip des Bernoullischen Gesetzes arbeiteten, um sich so in der A t mosphäre bewegen zu können – wie war noch das Wort? Ach ja! Flugzeuge! Richtig. Gäbe man ihnen aber nur die stark vereinfachten Pläne, so wären die Benutzer dieser Maschinen niemals in der Lage, sie praktisch umzusetzen oder die vorhandenen selbständig zu reparieren. Einmal verbraucht, wäre kein Ersatz da, so daß jede Weiteren t wicklung an eine notwendige Grenze stieße. Besser noch: Man bringt ihnen nur das Nötigste bei und achtet darauf, daß sie nicht die Theorie erfassen. Aber diese Leute hier auf Morgenröte waren Ler! Eigentlich hätten sie großa r tige Theoretiker sein müssen. Was war hier geschehen? Was auch immer es gewesen sein mochte, es war weder simpel noch jüngeren Datums – eher ein allumfassendes Rätsel, das seine Wurzeln tief in der Vergangenheit hatte, vielleicht bis hinunter zur halblegendären Sanjirmil.
    Aber er hatte keine Gelegenheit mehr, den Gedanken we iter zuspinnen. Hatha sagte zu ihm: „Schalte ab! Wir steigen aus.“
    Han durchlief die Desaktivierungssequenz mit nur schwer zu dämpfendem Widerwillen. Dann erhob er sich von seinem Pilotensitz und ging mit den anderen hinaus in die Kälte des Abends.
    Von draußen und aus nächster Nähe war die Hamme r hand noch beeindruckender oder besser: bedrückender. Gewaltig erhob sich der pockennarbige Metallkoloß zu wolkenverhangenen Höhen. Die Fähren parkten dicht bei dicht aufgereiht vor ihm auf dem Boden, während die Meteoriten, mit denen er in den Kampf zog, in achtloser Unordnung herumlagen – riesige Nickel-Eisen-Blöcke, bedeckt mit einer dichten Rostschicht, die durch langes Lagern in einer sauerstoffreichen Atmosphäre entstanden war. Han hoffte nur, daß niemand auf Morgenröte auf einen Kompaß angewiesen war, da bei all dem Eisen ein sinnvoller Gebrauch völlig ausgeschlossen war – und das auf Tausende von Meilen im Umkreis. Absurde Idee, da doch nur Seeleute Magnetnadeln benutzten. Auf Morge n röte orientierte man sich an Landmarken. Theoretisch wäre es dennoch möglich. Als er seine Messungen durchgeführt hatte, war ihm aufgefallen, daß der Planet ein enorm starkes Magnetfeld besaß – das stärkste, das er je gesehen hatte. Dies war auch notwendig, da ander n falls die Strahlungsintensität und die Partikelemission der heißen Sonne ihre instabilen Ler-Gene ganz schön in Unordnung gebracht hätten. Ja, und … Er ließ den G e danken für dieses Mal unvollendet. Es galt, noch weitere

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