Morgenroetes Krieger
dieselbe Größe wie dieses Feld, vorausgesetzt, man synchronisiert alle zur Verfügung stehenden Instrumente. Ich hatte jedoch nur für eine einzige Peilung Zeit, so daß ich vorerst nur sagen kann, daß es in eurem System eine unerklärliche und anormale Strahlungsquelle gibt.“
Hatha meinte dazu etwas lahm: „Das muß die Ha m merhand gewesen sein, die du da aufgefangen hast.“
„Nein, euer Schlachtschiff ist ein steter Lichtpunkt, kein unbeständiger und anormaler Strahlungsimpuls! Nun ja, dieses Schiff hier hat wohl ganz gute Instrume n te, aber nicht die besten, die es zur Zeit gibt. Aber selbst mit diesen Anlagen und einer Portion Aufmerksamkeit kann ich euer Schlachtschiff selbst noch von der Rüc k seite des Planeten Chalcedon aus entdecken – auch wenn Chalcedon und Morgenröte dazwischen liegen und dazu noch euer Schiff gut abgeschirmt wäre. Ein trainierter Operator, der ich ja nicht bin, könnte euch mit erstklass i gen Detektoren aufgrund der undichten Stellen in eurem Schiff sogar von der Erde aus aufspüren und jede eurer Bewegungen verfolgen. Auch dann noch, wenn ihr eure Triebwerke desaktiviert habt! Während ihr hier hockt. Ich kann mir gut vorstellen, was für Emissionsmengen im Kampfeinsatz dieses Ding von sich gibt. Seid froh, daß ihr noch nicht alle geröstet oder sterilisiert seid.“
Hatha war noch immer nicht überzeugt. Er fragte z u rück: „Na gut, und was ist mit dem heißen Gasriesen? Wir haben einen in unserem System; einen riesigen he i ßen Stern mit einer ungewöhnlich hohen Temperatur – höher als bei anderen Sonnen, die wir kennen.“
„Nein, selbst heiße Gasriesen haben keine Strahlung wie diese. Sie liegt meistens oder fast immer im Infraro t bereich. Das, was ich meine, ist innere Sternenmaterie, Antriebsenergie für Raumschiffe. Jener Gasriese ist deu t lich auszumachen, und euer Schiff entfacht ein wahres Feuerwerk auf meinen Anzeigeinstrumenten. Falls keine Funktionsstörung der Detektorensysteme durch diese Doppelbelastung vorliegt, so würde ich sagen, daß es noch eine dritte Strahlungsquelle gibt, die sich hinter dem Output der beiden anderen verbirgt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir sie trotz breit gestreuter Messungen lokalisieren können.“
„Lande dort drüben, vor der Hammerhand, wir werden das später diskutieren.“
Han tat, was Hatha ihn geheißen hatte, und brachte die Pallenber dicht neben der Hammerhand auf die Oberfl ä che. Sie hatten in der Tat das Riesenschiff nicht desakt i viert! Es stand dort herum und strahlte lustig über das ganze Spektrum, so daß seine Instrumente unter diesem Ansturm fast ertranken. Nein, man konnte es wirklich nicht übersehen! Doch er behielt seine weiteren Überl e gungen für sich. Schon beim ersten Versuch, wenn Hatha es wagen sollte, gegen ein richtiges Verteidigungssystem anzurennen oder sich in einen Kampf mit gut ausgerüst e ten Schiffen einzulassen, würden sie ihn wie eine Salami in Scheibchen schneiden! Schlimmer noch: Beim ersten direkten Treffer würde das Schiff sicherlich explodieren und, vollbepackt mit Energie, wie es war, würde es höchstwahrscheinlich ein ganzes Planetensystem mit in den Untergang stürzen. Zugegeben, die Krieger waren wild und tapfer, wie so viele Leute der Vergangenheit, die gemeint hatten, im Besitz einer ultimativen Waffe zu sein. Aber es gab keine ultimative Waffe; bei jedem Kräftemessen schmolz der Vorsprung wie Butter an der Sonne. Natürlich, ein Mann mit einem Messer konnte einen anderen, der keines hat, in Bedrängnis bringen; aber was war, wenn der Bedrohte plötzlich eine Pistole zog, und sei es auch nur eine von den alten Kugelspri t zen? Oder wenn er sich als ein Meister des Schwer t kampfes entpuppte? Oder als eine Liszendir – als ein Meister des Nahkampfes und der Selbstverteidigung? Sie würde vor einem Messer nicht einmal mit der Wimper zucken.
Als sie landeten, konnte Han ein Emblem sehen, das an der Außenseite des Schiffes aufgemalt war an einer Stelle, die man für diesen Zweck eigens hervorgehoben hatte. Es zeigte das malerische Bild eines Riesen, der mit eiserner Faust einen prächtigen Turm zerschmetterte, umgeben von zuckenden Blitzen, und über all dem ein riesiges rotes Auge. Unterhalb des Turmes, dessen B e wohner herabsprangen oder herabstürzten, sah man einen schrecklichen Rachen in Lauerstellung, gleich einem Höllenschlund, bereit, alles und jeden zu verschlingen. Das Bild erinnerte ihn an etwas Bestimmtes, aber an was? … Moment
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