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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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beeindruckt, und Han sagte zu ihm: „Man braucht es im Gravitationsfeld nicht manuell zu fliegen. Man würde nur Energie vergeuden. Man programmiert lediglich einen suborbitalen Kurs, und das Schiff fliegt auf einer Bahn mit minimalstem Energieverbrauch. “
    Hatha war noch um einiges mehr beeindruckt. Han vermutete, daß er die Pallenber vom Land der Krieger aus zu Avings Burg per Handsteuerung geflogen hatte, ohne auch nur eine Ahnung von der Planetenbewegung oder der Möglichkeit zu haben, das Schiff auf progra m miertem Kurs automatisch zu fliegen. Dennoch hatte er den Weltraum im eigenen Raumschiff bereist! Mit we l cher Art von Energie mochten diese Idioten wohl heru m hantieren? Aber er verfolgte diesen Gedanken nicht we i ter, da sie gerade mit geringer Geschwindigkeit die h o hen Bergrücken des Planetenwalls überflogen. Der Bil d schirm zeigte die gewaltigen nackten Felsenspitzen aus so kurzer Entfernung, daß sie zum Greifen nah erschi e nen. Doch es war eine optische Täuschung. Sie waren noch meilenweit entfernt; nur ihre Größe und bei dieser Flughöhe die Dünne der Atmosphäre waren der Grund für diesen Eindruck.
    „Hatha, wann hast du bemerkt, daß wir aus deinem Schiff entkommen waren?“ fragte Han, als er die woh l vertraute Hochebene unter sich auftauchen sah.
    „Eigentlich ziemlich bald. Ich hatte schon so eine A h nung, als ich in den Kontrollraum meines Schiffes z u rückkam, diese junge Lady hier verschwunden war … und die Wachen … äh … für immer kampfunfähig w a ren. Ich hätte sie von mehreren Leuten bewachen lassen sollen. Im Moment ist sie ja ganz friedlich, aber zw i schendurch habe ich im Ernst daran gedacht, ihr alle Glieder zu brechen, um sie so auch wirklich auf Nummer Sicher zu haben. Aber selbst bei einer solch drastischen Maßnahme muß man noch immer mit allem rechnen.“ Er nickte höflich zu Liszendir hinüber. „Stimmt’s, meine Liebe?“ Sie legte in ihr Gesicht einen süßlich-süffisanten Ausdruck, der nicht einmal mit viel gutem Willen an ein Lächeln erinnerte. Unter den gegebenen Umständen durchaus verständlich.
    Han wandte sich wieder dem großen Bildschirm zu. Vor ihnen lag ein neues, unbekanntes Land. Die Oberfl ä che wurde zunehmend unkenntlicher, da sie von einer Schicht dickerer Luft überlagert wurde; der Höhenmesser bestätigte in der Tat, daß sich das Land langsam abflac h te. Ein wenig wurde von der Oberflächengestaltung sichtbar, als sie sich einer öden Steinwüste, die nur von wenigen Wolkenformationen verdeckt war, näherten. Restspuren, von denen nur noch die Farbgebung der Fe l sen zeugten, markierten jene Stellen, wo einst Berge g e wesen waren; jetzt sah man nur noch Mulden und Wadis, die die Ebenen zerschnitten.
    Nach einiger Zeit erkannte Han halbrechts, also sü d lich zu ihrem Kurs, jenes Objekt, auf das er die ganze Zeit gewartet hatte. Es befand sich an der Grenze des Terminators. Die Fahrt hatte in der Tat nur etwa eine Stunde gedauert, und doch waren sie schon auf der and e ren Seite von Morgenröte, über die gerade die dunkle Winternacht hereinbrach. Selbst aus suborbitaler Distanz war das Objekt gut sichtbar; ein Teil von ihm ragte aus den wetterbedingten Turbulenzen heraus. Kein Zweifel – vor ihnen lag die riesige Masse des Raumschiffs der Krieger. Als sie näher herankamen, konnte man klar e r kennen, daß an seiner Außenhaut ganze Wolkenbänke herabhingen und wie die Dunstschleier und Nebelfetzen von den Südwinden zerteilt wurden. Über der Spitze des Schiffes wölbte sich linsenförmig in mehreren Schichten eine Wolkenformation, deren oberste Ränder von dem perlmuttfarbenen Licht des Nordens angestrahlt wurden und die dieses ihrerseits als irisierendes Streulicht über das gesamte Landungsgebiet verteilten. Han hatte in se i ner Größenschätzung viel zu kurz gegriffen. Er wandte sich an Hatha.
    „Wie landet ihr dieses Ungetüm im Gravitationsfeld, ohne daß es euch auseinanderbricht?“
    „Leicht, leicht. Wir desaktivieren es einfach nicht!“
    „Nie?“
    „Nie. Zumindest nicht mehr, seit wir es repariert h a ben, um es für neue Aufgaben einsatzbereit zu machen.“
    Liszendir war während des gesamten Fluges sehr z u rückhaltend gewesen. Nun aber, als sie dem gefürchteten Riesenschiff näherkamen, wurde sie lebhafter und zeigte gespanntes Interesse. Sie unterbrach : „ Ist dies das Ste r nenschiff der Ler, das erste, das vor vielen Jahren die alte Erde verließ?“
    „Ja, dasselbe. Obgleich es in

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