Morgens 15.30 in Deutschland
Gerüst davor übernächsten Sommer abgebaut wird!
Neubau
Das Haus wurde nach dem Krieg
neu
hochgezogen und hat seitdem keinen Eimer Farbe mehr zu Gesicht gekriegt!
gute Anbindung an den ÖPNV
Hinter dem Haus rattert alle zehn Minuten die S-Bahn vorbei, ab ein Uhr nachts dann – was für ein absoluter Glücksfall – nur noch alle halbe Stunde der Güterzug!
im Grünen
Am Arsch der Welt, weiter weg vom Stadtzentrum geht’s nun wirklich nicht mehr. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht – wer’s mag?! Kann ja auch schön sein auf dem Land: Morgens rothaarige Frauen durchs Dorf jagen, mittags ’nen kleinen Quicky an der Melkmaschine und abends in Ruhe Ufos sichten!
Haustiere erlaubt
Die nicht erlaubten Karnickel des Vormieters haben alles angenagt und zugeschissen – jetzt ist es auch egal!
Die eigentlichen Wohnungsbesichtigungen verlaufen dann immer relativ ähnlich: Da kann das Viertel noch so schön sein, da kann die Straße noch so schön sein, in jeder gibt es mindestens ein Haus, bei dem du genau erkennst: Oh, Scheiß ...
das
muss es sein! Ein Haus, das nur noch steht, weil es von den Häusern links und rechts gehalten wird! Du stehst davor, bist extra den ganzen Weg gefahren und beruhigst dich selbst: Komm, ist ja erst mal egal, wie es von außen aussieht, ist ja nur wichtig, wie es von innen wirkt! Und dann gehst du rein und sagst: „ ... äh ... kann ich’s noch mal von außen sehen?!“ Aber ganz egal, wie jämmerlich die Wohnung ist, der Vermieter fängt gleich an, sie aufzuwerten: „Alles renoviert, hier wurde viel gemacht!“
„Wat? An Lorielle London wurde viel gemacht, aber bestimmt nicht an der Wohnung!“
„Jaa, doch, holen Se mal tief Luft! Und, is wat?“
„Nee.“
„Sehen Se? Der Leichengeruch, wie weggeblasen!“
„... ahh!“
„Der Kamerad hat hier drei Wochen gelegen, ehe wir ihn gefunden haben ... ach, übrigens, wollen Se das Bett mit übernehmen?!“
„Äh, nein danke ... ich schlafe in der Uni!“
Ich weiß noch: Als ich meine Wohnung schließlich gefunden habe, war ich zuerst ein bisschen irritiert bei dem Besichtigungstermin. Ich dachte: Hallo? Warum fährt denn der Aufzug jetzt nicht los? Bis ich kapiert hab: das
ist
schon die Wohnung! ... War ich ein bisschen enttäuscht, doch! Denn zuerst hatte ich angenommen: Krass, sogar im Aufzug gibt es schon ’ne Toilette und ’ne Kochnische – wie sieht dann erst die Wohnung aus?!
Falls du noch auf der Suche und nicht ganz sicher bist, welche Wohnart überhaupt die richtige für dich sein könnte, hier die beliebtesten Möglichkeiten im Schnelldurchlauf:
WG
Die natürlichste Art der studentischen Behausung ist die Wohngemeinschaft, kurz: WG. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen – von klein (du und dein Hamster) über mittel (fünf Bewohner) bis groß (zehn Bewohner plus fünf bis zehn Leute, die ständig wechseln, die keiner wirklich kennt und die „nur eben für eine Nacht“, aber dann doch für vier Wochen bleiben). Ein klarer Nachteil, der bei einer WG leicht unterschätzt wird: Du wohnst nicht alleine! Damit du dich als „Wohnanfänger“ hier auf Anhieb wohlfühlst, solltest du den Umgang mit anderen Menschen wirklich lieben! Wer aber sagt: „Der schönste Moment meines Geburtstags ist der, wenn endlich alle Gäste gegangen sind!“, dem würde ich von einer WG tendenziell eher abraten. Denn eins ist klar: Hier geht ganz sicher keiner. Und es benimmt sich auch niemand, als sei er nur zu Gast!
Wer sich hingegen als Kind schon einsam gefühlt hat, wenn der große Bruder mal kurz Zigaretten holen war, weil dann nur noch die vier Schwestern, Mama, Papa, Oma, Opa, Ochs und Esel, das Kindermädchen, die zwei Austauschschüler und die Urzeitkrebse übrig blieben, für den kommt nur die WG infrage! Du wirst dich wie zu Hause fühlen! Wobei du in einigen WGs auf äußerst skurrile Mitbewohner treffen wirst, die aus noch entfernteren Welten stammen als die Austauschschüler oder die Urzeitkrebse ...
Gut zu wissen: Um in eine WG aufgenommen zu werden, kannst du den indirekten oder den direkten Weg wählen. Entweder du kennst jemanden, der in einer WG wohnt, und bittest um Erlaubnis, dort „für eine Nacht“ bleiben zu dürfen – und dann für noch eine und noch eine und noch eine, bis keiner mehr weiß, ob du überhaupt ein „echter“ Mitbewohner bist; dazu muss es allerdings eine große WG sein, ansonsten fliegt das Manöver nach zwei Tagen auf („Alter, jetzt verpiss dich endlich!“). Oder du bewirbst dich ganz
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