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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Vielleicht werden sie beantwortet, vielleicht auch nicht.«
    »Ich befinde mich auf einem Schiff. Ist außer mir noch jemand an Bord?«
    »Nein.«
    »Bist du eine synthetisierte Stimme?«
    »Das versteht sich von selbst.«
    »Vor einigen Augenblicken sagtest du, ich befände mich … innerhalb akzeptabler Parameter. Was wäre geschehen, wenn nicht?«
    »Antwort verweigert, da eindeutig nicht in deinem Interesse.«
    »Dann versuche ich es auf einem anderen Weg. An welche Einschränkungen hat dich dein Programmierer gebunden?«
    »Antwort verweigert … wie oben.«
    »Vielen Dank. Auch das ist eine Antwort. Eine andere Frage. Wer hat dich programmiert?«
    »Diese Frage wird sich innerhalb kurzer Zeit selbst klären«, sagte DIE STIMME schließlich. »Das waren genug Fragen.«
    Eine zuvor verborgene Konsole öffnete sich.
    »Geh durch diesen Gang. An seinem Ende findest du ein Schiff. Du gehst an Bord und bereitest dich auf den Start vor. Du darfst zwei Befehle erteilen, wenn du meinst, dass du die Antworten kennst.
    Wenn nicht, werden dir entsprechende Empfehlungen gegeben.
    Erstens: Sollen die Maschinen aktiviert werden?«
    »Welche Maschinen?«
    »Die Empfehlung lautet, dass sie aktiviert werden sollen – den jüngsten Umständen nach zu urteilen.«
    »Empfehlung angenommen. Glaube ich.«
    »Zweitens: Soll die Ausschiffung beginnen? Empfehlung lautet, dass damit noch gewartet werden soll, bis du weitere Fortschritte gemacht hast.«
    »Angenommen. Aber welche Ausschiffung denn? Aber egal, um welche es sich handelt: wie kann ich mit dir in Verbindung treten?«
    »Beide Antworten werden sich schon bald von selbst erklären. Geh jetzt zu dem Schiff.«
    Der Mann ging durch den langen Gang. Am anderen Ende fand er, wie versprochen, den Eingang zu einem kleinen Schiff. Er trat ein.
    Wieder war das Schiff nur für eine Person vorgesehen.
    Er ließ sich auf einem Liegesitz nieder. Hinter ihm schloss sich die Luke mit leisem Zischen. Er spürte eine Bewegung: Stardrive.
    »Das hier ist meine letzte Meldung«, sagte DIE STIMME plötzlich. »Dieses Schiff hat vier separate automatisierte Navigationssysteme. Jedes von ihnen ist auf ein anderes Ziel eingestellt. Bei Erreichen dieser Ziele wird sich das System jeweils selbst zerstören und das nächste System aktiviert.
    Keine Sorge.
    Versuche nicht, an diesem System herumzumanipulieren.
    Du wirst deinen Bestimmungs- und Ausstiegsort sofort erkennen.
    Auf Wiedersehen. Viel Glück.«
    Der Mann erschauerte. Die Härchen in seinem Nacken stellten sich auf.
    Viel Glück? Von einer Maschine?

 
Kapitel 8
     
    Die Honjo waren eine kleine, aber sehr eifrige Händlerkultur. Ihre Vorgänger ließen sich bis in die frühen Tage des Imperiums zurückverfolgen. Sie besiedelten ein Sonnensystem, das nur einige Lichtjahre von Durer entfernt lag, dem Austragungsort einer der berühmtesten Schlachten aus dem Krieg mit den Tahn. Ihre Heimatbasis war ein nicht gerade sehr verlockender Cluster mit Sternen und Planeten ohne nennenswerte kommerziell interessante Ressourcen.
    Für die Honjo stellte das kein Hindernis dar. Ihre fernen Vorfahren hatten einst die Ozeane ihrer Heimatwelt befahren und den Handel zwischen den Inseln in Schwung gehalten; die Honjo waren von alters her Meister der Kunst, für jede Art von Produkt den Mittelsmann zu spielen. Ihre Schiffe waren in den Werften gebaut worden, die einst Sullamora gehört hatten, doch sie hatten sie selbst entworfen. Sie waren leicht und ein wenig klobig, doch sie machten ihren Mangel an Geschwindigkeit durch die Fähigkeit, mit so gut wie jeder Atmosphäre zurechtzukommen, in der es Waren zu kaufen oder verkaufen gab, mehr als wett.
    Die Honjo waren außerdem eine der sparsamsten Rassen des gesamten Imperiums. Da sie selbst über nur sehr wenige Rohstoffe verfügten, horteten und bewachten sie ihre Reserven höchst sorgfältig. Besonders das AM 2 .
    Gelegentlich hatte diese Tatsache den Ewigen Imperator ein wenig verärgert. Da sich der Preis auf die Vorräte stützte, die er selbst kontrollierte, reagierte er immer ein bisschen empfindlich auf die großen Mengen, die sie wie die Eichhörnchen horteten. Immer wenn er mit dem Preis herunterging, standen die Honjo als erste auf der Schwelle, um mehr zu kaufen. Doch es war nur eine kleine Irritation, und nachdem er sich mit den dickköpfigen Wesen eine Zeitlang auseinandergesetzt hatte, ließ er die Angelegenheit wieder schleifen. Der Imperator hatte gelernt, dass man Exzentriker am besten sich

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