Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
durchgeknallt wie Chapelle. Vielleicht hast du nicht mehr aufgedeckt, als dass sich Pack schlägt und wieder verträgt. Das würde dir jeder Mantis-Agent nach seinem zweiten Einsatz sagen.
    Die Leerstellen müssen ausgefüllt werden. Was geschah dann? Und wo wir gerade bei dieser Frage sind: was soll jetzt geschehen?«
    Mahoney sagte es ihnen. Ab dem Zeitpunkt, da er sich mit Haines kurzgeschlossen hatte, hatte ihn ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache beschlichen. Ihm war rasch klar geworden, dass das Kabinett nicht die leiseste Ahnung hatte, wo sich das AM 2 befand. Mahoney wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie die üblichen Verdächtigen zusammentreiben lassen und in ihren Gehirnen herumstochern würden, um diesem vertrackten Geheimnis auf die Spur zu kommen.
    »Soweit ich weiß, ist Gehirnscannen eine höchst unangenehme Erfahrung, die sich gelegentlich sogar tödlich auswirkt. Also starb ich rechtzeitig vorher. Ich habe meine Investitionen waschen lassen und wurde dabei beschwindelt. Zahlte dem Schwindler zehn Prozent des Geldes, das er stahl. Dann ertrank ich. Ein dummer Bootsunfall. Gerüchte machten die Runde, dass er sich wegen des Verlusts meines gesamten Vermögens ereignet habe.«
    Tot und unsichtbar nahm Mahoney die Arbeit wieder auf. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Recherche bestand darin, alle seine alten Militärfreunde aufzusuchen; jeden, der eventuell etwas mehr über den Imperator wusste.
    »Viele von ihnen sind noch immer aktiv im Dienst. Die meisten von ihnen sind der Meinung, dass wir auf ein absolutes Chaos zusteuern, wenn dieses Kabinett nicht so rasch wie möglich abgesetzt wird.«
    Sten und Kilgour tauschten einen Blick. Abgesetzt. Genau.
    »Dann … nur dann haben wir uneingeschränkten Zugang zu allem, was der Imperator auf der Erstwelt zurückließ. Ich kenne … kannte den Mann. Er muss das Geheimnis irgendwo aufbewahrt haben. Meiner Meinung nach wahrscheinlich in einem dieser Leimtöpfe, die er immer bei seinen Versuchen benutzte, eine Guttarre zu basteln.«
    »Gitarre«, verbesserte ihn Sten abwesend.
    »Es ist die einzige Chance, die uns noch bleibt«, sagte Mahoney »Vielleicht habt ihr recht. Kann sein, dass ich total übergeschnappt bin, wenn ich an die Rückkehr des Imperators glaube. Vielleicht ist er niemals zurückgekehrt und alles nur auf dem Mist der Exzentrizität eines alten Mannes gewachsen.
    Aber wenn nicht bald jemand etwas unternimmt … immerhin hat dieses Imperium, auch wenn einiges schiefgelaufen ist und sogar einige böse Sachen passiert sind, immerhin hat dieses Imperium seit über zweitausend Jahren die Zivilisation zusammengehalten.
    Wenn nichts geschieht, wird es innerhalb weniger Generationen verschwunden sein, als hätte es nie existiert.«
    Sten musterte Mahoney mit einem bohrenden Blick, der nicht besonders freundlich wirkte.
    »Deshalb hast du mich herausgehauen und Kilgour eine Warnung zukommen lassen. Und als Gegenleistung verlangst du weiter nichts, als dass wir die fünf Gestalten umbringen, die zufällig das gesamte bekannte Universum regieren.«
    Mahoney beschloss, den Sarkasmus zu übersehen. »Genau. Keine Misstrauensanträge. Keine Verhandlungen. ’Keine Konfusion. Aus diesem Grund wollte ich dich, Sten. Das ist der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Operation. Du machst so etwas nicht zum ersten Mal. Sauber rein, sauber wieder raus. Zurück bleiben fünf Leichen.«
     
    Sten und Alex saßen wortlos nebeneinander und starrten durch die Sichtscheibe ins All hinaus. Sie hatten Mahoney mitgeteilt, dass sie sich besprechen mussten, und ihn aus ihrem Quartier hinauskomplimentiert. Bisher hatten sie nicht viel miteinander geredet. Sie hatten die Alkflaschen wieder verschlossen und Kaffee kommen lassen.
    Sten ordnete seine Gedanken. War es überhaupt möglich, das Kabinett auszuschalten? Klar, sagte ihm seine Mantis-Arroganz. Vielleicht. Eher gab ihm dieses »sauber wieder raus« zu denken. Sten hatte seinem ersten Ausbilder immer zugestimmt, der meinte, er wollte Soldaten, die »dem Soldaten auf der anderen Seite halfen, für sein Land zu sterben.«
    Das Kabinett hatte versucht, ihn umzubringen; wahrscheinlich hätten sie sich im gleichen Aufwasch auch gleich sein Vermögen unter den Nagel gerissen. Na und? Credits waren ihm nicht wichtig. Sie wurden ebenso schnell gewonnen wie verloren. Was das Töten anging … Wenn sich der Pulverdampf verzogen hatte, hatte Sten, der sich nicht ohne Stolz einen Profi nannte, mehr als einmal für

Weitere Kostenlose Bücher